- Heiligtumsfahrt Mönchengladbach
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Die Heiligtumsfahrt Mönchengladbach findet in einem siebenjährigem Rhythmus und in enger Anlehnung an die große Heiligtumsfahrt Aachen und die Heiligtumsfahrt Kornelimünster statt.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der Abtei
Die im 11. Jahrhundert entstandene Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach erzählt, dass der Kölner Erzbischof Gero und der Benediktinermönch Sandrad im Jahre 974 auf einem bewaldeten Hügel über einem Bach ein Kloster errichteten, welches dem Heiligen Vitus geweiht wurde. Die Wahl des hl. Vitus als Patron war kein Zufall. Er wurde besonders in Sachsen verehrt, zu deren Stamm Gero gehörte. Die Kirche war die Urzelle der Siedlung, die den Namen des Bachs annahm, der zu Füßen der Abtei floss. Im heutigen Ortsnamen Mönchengladbach spiegelt sich sehr deutlich die Geschichte wider. Der zweite Teil des Namens weist auf den glänzenden (= glatt) Bach hin, der erste auf die Mönche, die 974 nach hier kamen.
Heiligtümer und Heiligtumsfahrt
Die Überlieferung beschreibt folgende Begebenheit: Als Gero und Sandrad auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die beabsichtigte Klostergründung zu den Ruinen auf den Abteiberg kamen, hörten sie im Inneren des Berges eine Glocke. Sie folgten dem Klang und fanden Reliquien des Heiligen Vitus, Kornelius, Cyprianus, Crysantus und der Heiligen Barbara in einem hohlen Stein verborgen. Somit war klar, dass hier die Klostergründung erfolgen musste. Die Auffindung der Reliquien und das Geschenk einer christlichen Reliquie, dem Abendmahlstuchs, war Anlass für die Heiligtumsfahrt, zunächst jährlich und jetzt Siebenjährig. In der Schatzkammer befindet sich der Abendmahlsschrein, der als Aufbewahrungstruhe für die christliche Reliquie dient. Dieses Stück Tuch, welches Jesu beim Abendmahl auf den Abendmahltisch gelegen haben soll, steht im Mittelpunkt der Heiligtumsfahrt. Bei dieser Feier wird traditionell der Abendmahlsschrein geöffnet und das Abendmahlstuch für die Gläubigen ausgestellt. Die Schreinöffnung wird durch den Aachener Bischof vorgenommen, als Begleiter und Zeuge nimmt immer der Oberbürgermeister, der die Öffentlichkeit oder die Weltlichkeit vertritt, teil.
Literatur
- Albert J. Urban (Hrsg.), Lexikon der Wallfahrtsorte – Ihre Geschichte und heutige Bedeutung, Voltmedia Verlag, Paderborn, 2006, ISBN 3-938478-35-7
Weblinks
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