Heinrich Eisenbarth

Heinrich Eisenbarth

Heinrich Eisenbarth (* 7. Juli 1884 in Koblenz; † 1. August 1950 in Hamburg) war ein Hamburger Bürgerschaftsabgeordneter und Senator (SPD).

Eisenbarth verbrachte seine Schul- und Lehrzeit in Koblenz. In den folgenden Jahren arbeitete er als Tischler und ließ sich in Hamburg nieder. 1903 wurde er Gewerkschaftsmitglied und 1908 trat er der SPD bei. Er wurde dann Bibliothekar der Gewerkschaftsbibliothek in Hamburg und war in der Sozialistischen Arbeiterjugend aktiv. Von 1915 bis 1918 nahm Eisenbarth am Ersten Weltkrieg teil.

Nach dem Krieg wurde Eisenbarth 1919 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der er bis 1933 und später noch einmal von 1946 bis 1950 angehörte. 1919 wurde Eisenbarth zum Leiter des Landesarbeitsamtes Hamburg ernannt. Diesen Posten hatte er inne, bis er zum Senator gewählt wurde. Im Hamburger Senat war er von 1925 bis 1933 für die Jugendbehörde und von 1928 bis 1933 für die Gesundheitsbehörde zuständig. In den 1920er Jahren war Eisenbarth stellvertretender Landesvorsitzender der Hamburger SPD. Er gehörte dem Klub vom 3. Oktober an, in dem sich jüngere Politiker von SPD und DDP regelmäßig trafen.

Am 2. März 1933 forderte Reichsinnenminister Wilhelm Frick (NSDAP) vom Hamburger Senat das Verbot der sozialdemokratisch ausgerichteten Zeitung Hamburger Echo. Am folgenden Tag traten alle Senatoren der SPD zurück, da sie dem Verbot nicht zustimmen wollten und sie keinen Anlass zu einem Eingriff in die Hamburger Unabhängigkeit bieten wollten. Am 8. März 1933 wurde ein neuer von den Nationalsozialisten beherrschter Senat gebildet und Eisenbarth wurde während des März 1933 in Schutzhaft genommen. Er war von August 1944 bis Mai 1945 erneut in Haft.

Ab 15. Mai 1945 war Eisenbarth wieder Senator und zusammen mit Friedrich Dettmann für die Gesundheitsverwaltung und das Landesjugendamt im von den britischen Besatzungsbehörden ernannten Hamburger Senat unter Leitung von Rudolf Petersen zuständig, und zwar ab 9. November 1945 nur noch für das Landesjugendamt. In dem am 15. November 1946 gewählten neuen Hamburger Senat unter Max Brauer war Eisenbarth Senator für die Sozialbehörde. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode inne.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eisenbarth — ist der Name folgender Personen: Doktor Eisenbarth (Johann Andreas Eisenbarth) (1663–1727), Wundarzt, Augenarzt, Steinschneider, Chirurg Heinrich Eisenbarth (1884–1950), deutscher Politiker, Tischler, Hamburger Senator Joseph Eisenbarth… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Persönlichkeiten — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft/Von 1919 bis 1933 — Diese Liste nennt die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der Zeit von 1919 bis 1933 (Weimarer Republik). A Kurt Adams (SPD), MdHB 1924–1933 Franz Ahlgrimm (DDP), MdHB 1919–1921 Georg Ahrens (NSDAP), MdHB 1931–33 Wilhelm von… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft/2. Wahlperiode — Diese Liste zählt die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der 2. Wahlperiode (1949–1953) auf. A Abatz, Harald, FDP Ahrens, August, SPD, nachgerückt 17. Januar 1951 Anders, Dr. Lieselotte, FDP, ab 27. März 1953 SPD B Bebert, Paul,… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft/1. Wahlperiode — Diese Liste zählt die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der 1. Wahlperiode (November 1946–1949) auf. [1] A Albers, Carl, CDU (*16. November 1889, Fuhrunternehmer) Albrecht, Hans Christian, CDU, Mandatsniederlegung 1. September… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen „Hamburg“ verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Koblenz — Wappen der Stadt Koblenz Die Liste von Persönlichkeiten der Stadt Koblenz enthält die in Koblenz geborenen Persönlichkeiten sowie solche, die in Koblenz ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Beide Abschnitte sind jeweils… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft von 1919 bis 1933 — Diese (unvollständige) Liste nennt einige Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der Zeit von 1919 bis 1933 (Weimarer Republik). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”