Heinrich Hansen (Maler)

Heinrich Hansen (Maler)

Heinrich Hansen (* 23. November 1821 in Hadersleben; † 11. Juli 1890 in Frederiksberg) war ein dänischer Maler.

Hansen wurde 1842 in Kopenhagen Schüler der Akademie der schönen Künste, um sich zum Dekorationsmaler auszubilden und als solcher bei den Malereien an der Außenseite des Thorwaldsen- Museums und denen der Kapelle Christians IV. im Dom zu Roskilde beschäftigt.

Nachdem er 1847 die bedeutendsten Kunststädte Deutschlands besucht hatte, wurde er Lehrer der Perspektive und begann die Architekturmalerei, machte aber, um seine Kenntnis malerischer Gebäude zu erweitern, noch Reisen durch das westliche Europa bis Spanien. Ab 1868 hatte er längere Zeit die künstlerische Leitung von Bing & Grøndahl in Händen, deren Programm er mit seiner Vorliebe für die Nordische Renaissance prägte. Hansen schuf Tafelgerätfolgen mit den Ansichten der Schlösser der dänischen Könige und 1873 nahm er mit einer Riesenvase an der Weltausstellung in Wien teil, die er innen mit einer Ansicht des Petersdoms in Rom ausgemalt hatte.[1]

Von seinen Bildern, die sich im allgemeinen durch eine feine Führung des Lichts auszeichnen, sind vier in der Galerie zu Kopenhagen, unter ihnen das Zimmer Christians IV. im Schloss Rosenborg. 1875 besuchte er Italien und hielt sich 1878 in Frankreich auf. In diesem Jahr konnte Hansen anlässlich der großen Kunstausstellung des Pariser Salons seine Werke „Saal der vier Türme im Dogenpalast zu Venedig“ und „Wohnzimmer eines Lübecker Kaufmanns im 16. Jahrhundert“ präsentieren.

Kriegsstube (1881)

1888 wurde er für sein Gemälde des Lübecker Rathaussaales zum Ehrenmitglied der Akademie der Künste in Stockholm ernannt. Das Bild befindet sich im Bestand des Schwedischen Nationalmuseums. 2009 erwarb das St.-Annen-Museum in Lübeck ein Gemälde Hansens, das die von dem Lübecker Renaissance-Bildschnitzer Tönnies Evers der Jüngere geschnitzte Kriegsstube des Lübecker Rathauses im Jahr 1881 zeigt. Die Kriegsstube verbrannte beim Luftangriff auf Lübeck im März 1942.[2]

Im Alter von fast 70 Jahren starb Heinrich Hansen 1890 in Frederiksberg.

Literatur

Weblinks

 Commons: Heinrich Hansen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nach Heinrich Hansen. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 16, E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 6
  2. Dr. Thorsten Rodiek: Ein Bild mit Lübeck ohne „c“ in: Lübeckische Blätter 2009, S. 168/169.
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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