- Heinrich Traun
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Heinrich Traun (* 8. Mai 1838 in Hamburg; † 10. September 1909 ebenda) war ein Hamburger Fabrikant und Sozial-Politiker. Von 1901 bis 1908 war er Hamburger Senator.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Trauns stammt aus sehr wohlhabenden Hause, seine Mutter Bertha geb. Meyer (1818-1863 ) war eine Tochter des Industriellen Heinrich Christian Meyer. Sie musste im Alter von 16 Jahren Friedrich Traun, der später einer enger Mitarbeiter ihres Vaters wurde heiraten. Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor. 1851 trennte sich Bertha von Friedrich Traun und zog mit ihren jüngsten drei Kindern nach London. Dort heiratete sie im selben Jahr Johannes Ronge der Gründer Freireligiöse Bewegung, den sie 1846 kennengelernt hatte.
Leben und Politik
Traun ging in Hamburg zur Schule und nach einem Studium zum Dr. phil. trat er in die von seinem Vater Friedrich Traun und Heinrich Adolph Meyer geführte Harburger Gummi-Kamm-Compagnie ein. 1864 gründete Heinrich Adolph Meyer ein eigenes Geschäft. Nachdem 1870 zwei leitende Mitglieder die Harburger Gummi-Kamm-Compagnie verlassen hatten und die New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie gegründet hatte, übernahm Traun 1878 alle Anteile der Harburger Gummi-Kamm-Compagnie und nannte die Firma später in Dr. Heinrich Traun Gummiwaren um. Die Firma war sehr erfolgreich und hat 1910 ca. 2.400 Angestellte. 1901 überläßt Traun die Geschäftsführung seinen Söhen, die Firma wird in Heinr. Traun & Söhne umbenannt. Neben seiner erfolgreichen Industriellen Tätigkeit ist Traun auch als Sozialpolitiker aktiv. In seiner Firma wurden seinen Arbeitern mehr Sozialleistungen gewährt, als damals üblich waren, seit den siebziger Jahren gab es beispielsweise eigene Kranken- und Sterbekassen. Daneben bemüht sich Traun um die Verbesserungen der Wohnungssituation für Geringverdienden, er war dabei im Hamburger Bau- und Sparverein[1], einer 1893 gegründeten gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft enagiert.[2] Außerdem war Traun Gründer des Hamburger Volksheim nach dem Konzept der englischen Toynbee Hall.[3] Eng Volksheim Bildungsprojekt verbunden, war seine Förderung des evangelischen Sozialarbeiters und Rassentheoretikers Walther Classen. Wegen dieses Volksheim-Engagements wurde Traun später in den Senat gewählt.
1873 wurde von Traun in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, der er bis 1877 angehörte.[4] Am 1. Februar 1901 wurde von Traun in den Senat gewählt. Er war bis zu seiner Pensionierung am 10. Januar 1908 Senator.
Sein Sohn Friedrich Adolph Traun war der erste deutsche Olympiamedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen, er siegt beim Herrendoppel im Tennis.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.bau-verein.de/historie.htm
- ↑ Adolf Buehl: Aus der alten Ratsstube: Erinnerungen 1905 - 1918, Hamburg 1973, S. 9
- ↑ http://www.stadtteilarbeit.de/Seiten/lernprogramm/gwa/volksheim_a/index.htm
- ↑ Adolf Buehl: Aus der alten Ratsstube: Erinnerungen 1905 - 1918, Hamburg 1973, S. 61
Quellen
- Fuhrmann, Rainer: Ämterverteilung im Senat 1860-1945, Typoskript, Staatsarchiv Hamburg.
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