- Heins von Have
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Heins von Have (* 1906 in Hamburg; † 1995[1]) war als Kaufmann in Batavia (Niederländisch-Indien) tätig, wo er nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zunächst von den Niederländern, später dann in Britisch-Indien von den Engländern interniert wurde. Dabei erwarb er sich den Ruf eines tollkühnen Ausbrechers.
Have war als Kaufmann in Batavia tätig, wurde dort von den Holländern interniert und vor der Landung der Japaner auf Java mit den anderen Deutschen aus Niederländisch-Indien in das britische Internierungslager im indischen Dehradun nahe der nepalesischen Grenze gebracht. Dabei unternahm er zusammen mit dem Hamburger Hans Peter Hülsen einen ersten Fluchtversuch, indem sie aus einem fahrenden Zug sprangen. Zunächst erfolgreich, wurden sie dennoch bald gefasst. Ein zweiter Fluchtversuch der beiden endete kurz vor dem Erreichen der burmesischen Grenze mit dem Tod von Hülsens.
Am 29. April 1944 kam es zum dritten Fluchtversuch, bei dem Have, seinem Freund Rolf Magener sowie fünf anderen, darunter der bekannte Bergsteiger Heinrich Harrer, der Ausbruch aus dem Lager in Dehradun gelang. Auf ihrer Flucht gaben sich Have und Magener als britische Offiziere aus. Harrer ging nach Tibet und wurde ein Vertrauter des Dalai Lama (Buch: Sieben Jahre in Tibet). Have und Magener dagegen fuhren mit dem Zug nach Kalkutta und schafften es durch ihre sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der britischen Manierismen, dort ein Leben in der britischen Oberschicht zu führen, wo sie mit Amerikanern und Engländern in den exklusivsten Clubs dinierten.
Ihre weitere Odyssee war dann der schwierigste Teil, da sie unsichere Kampflinien in Burma passieren mussten. In der Verkleidung als schweizerische Geschäftsreisende fuhren sie per Zug, Flussdampfer, Sampan und zu Fuß weiter, bis sie im insektenverseuchten Dschungel auf eine japanische Patrouille trafen. Ihre angeblichen Retter stellten fest, dass sie Spione seien und übergaben sie der gefürchteten Kempeitai-Militärpolizei. Sie verbrachten dort zwei unbequeme Monate, bevor sie nach Tokio ausgeflogen wurden und in der deutschen Botschaft unterkamen.
Heins von Have war außerdem Mitbegründer der Hamburger Handelsfirma Johs. Rieckermann. Außerdem gründete er die Heins von Have (Indonesia) GmbH, die heute noch existiert und ihren Sitz in Jakarta hat.
Literatur
- Rolf Magener: Our Chances Were Zero: The Daring Escape by Two German POW’s from India in 1942. Pen & Sword Books Ltd, o. Ort 2001, ISBN 0850528445
- Originally published as: Prisoner's bluff, translation by Basil Creighton. London: Hart-Davis, 1954
- Rolf Magener: Die Chance war null; Ullstein Verlag, Wien (1954).
- Nachdruck: Universitätsverlag Winter (2000) ISBN 0850528445
Weblinks
- ↑ http://www.nytimes.com/2000/07/03/world/rolf-magener-german-escapee-dies-at-89.html?scp=1&sq=%22rolf%20magener%22&st=cse "Mr. von Have died in 1995" New York Times 3. Juli 2000 http://www.telegraph.co.uk/news/obituaries/1366795/Rolf-Magener.html "Heins von Have died in 1995" Daily Telegraph 18 May 2000
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