- Held der Sowjetunion
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Held der Sowjetunion (russisch Герой Советского Союза, wiss. Transliteration Geroj Sovetskogo Sojuza) war die höchste Auszeichnung und der höchste Ehrentitel, der in der UdSSR für „persönliche und kollektive, mit einer Heldentat verbundene Verdienste für Staat und Gesellschaft der Sowjetunion“ vergeben wurde. Sie wurde im Jahre 1934 gestiftet, um die Retter der Besatzung der Tscheljuskin zu ehren.
Die Auszeichnung umfasste bei Stiftung
- die Verleihung der Medaille „Goldener Stern“ und
- eine Urkunde des Präsidiums des Obersten Sowjets
- eine einmalige Zuwendung in Höhe eines Jahresgehaltes
und etwas später dann zusätzlich
- die Verleihung des Leninordens.
Inhaltsverzeichnis
Held der Sowjetunion und/oder Leninorden
Gleich nach der Einführung des Titels Held der Sowjetunion, der mit der Medaille Goldener Stern verbunden war, ergab sich die Frage, ob der Titel Held der Sowjetunion oder der Leninorden die höchste staatliche Auszeichnung war. Stalin löste dieses Problem pragmatisch, indem per Dekret zusätzlich zum Goldenen Stern der Leninorden verliehen wurde. Allerdings durfte der Leninorden zunächst nur zum jeweils ersten Goldenen Stern (also einmalig) überreicht werden. Bei späteren Mehrfachverleihungen des Titels Held der Sowjetunion durfte dann jeweils wieder der Leninorden mitverliehen werden (Dekret der Präsidiums des Obersten Sowjets in der Fassung von 1973).
Die ersten Helden der Sowjetunion waren 1934 die so genannten Tscheljuskinzy, sieben Piloten, die sich bei einer spektakulären Rettung von Schiffbrüchigen verdient gemacht hatten. Die gesamte Besatzung der Tscheljuskin, die auf einer Expedition durch das Nordpolarmeer nach dem Untergang ihres Schiffes vom Packeis eingeschlossen worden war, konnte von einer Eisscholle geborgen werden. Aus Anlass dieser Rettung wurde der Titel auf Beschluss des Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitees am 16. April 1934 gestiftet und als Held der Sowjetunion verliehen.
Neben dem ehrenvollen Titel bekamen die Geehrten die höchste Auszeichnung der Sowjetunion, den Leninorden und als besonderes Ehrenzeichen die Medaille Goldener Stern (Medal Solotaja Swesda), die am 1. August 1939 gestiftet wurde sowie eine Urkunde des Zentralen Vollzugskomitees des Obersten Sowjets verliehen. Bei der Auszeichnung mit dem Lenin-Orden und der zweiten Medaille „Goldener Stern“ wurde eine Bronzebüste des Helden in seinem Heimatort oder, auf Beschluss des Präsidiums des Obersten Sowjets, an einem anderen Ort aufgestellt.
Goldener Stern
Die Medaille war ein fünfzackiger goldener Stern mit glattem Avers. Im Revers befand sich die Inschrift „Геро́й Сове́тского Сою́за“ (Held der Sowjetunion) und die Verleihungsnummer. Das Band der Tragespange war rot.
Insgesamt wurde der Titel bis Anfang 1986 an 12.600 Personen verliehen, an 150 zweimal, an drei Personen dreimal und an zwei Personen viermal. Über 11.000 davon allein in den Jahren des Krieges gegen die Sowjetunion. Je viermal ausgezeichnet wurde der Oberbefehlshaber der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg Marschall Schukow, sowie der spätere Parteichef der KPdSU Leonid Breschnew. Dreimal erhielten die Auszeichnung die Fliegerhelden Marschall der Flieger Alexander Pokryschkin und Marschall der Flieger Iwan Koschedub, sowie Marschall der Sowjetunion Budjonny. Die Anzahl der ausgeliehenen Medaillen ist 11 664. Quelle - Zeitung Sankt-Peterburgskije Wedomisti vom 16. April 2009 (St.Petersburg, Russland), Artikel "Stern vom Boden des Fasses: Der letzte Held der Sowjetunion wohnt in St. Petersburg"
Unter Nikita Chruschtschow setzte eine gewisse Inflation dieses Titels ein, da er ihn nicht nur für außergewöhnliche Taten, sondern auch zu runden Geburtstagen verlieh. Schukow bekam seinen vierten Titel zum 60. Geburtstag, Budjonny bekam alle drei Titel zu runden Jubiläen. Chruschtschow verlieh den Titel auch als Wiedergutmachung an Leute, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten oder als Vaterlandsverräter bezichtigt worden waren.
„Heldentaten“, für die der Titel verliehen wurde, waren unter anderem auch die Niederschlagung des Aufstands in Ungarn 1956 durch Schukow oder die Ermordung Trotzkis. Sein Mörder Ramón Mercader wurde 1940 von Stalin als Held der Sowjetunion ausgezeichnet. Auch U-Boot-Kommandanten wie Alexander Iwanowitsch Marinesko (S-13) und Wladimir Konstantinowitsch Konowalow (L-3) bekamen diese Auszeichnung dafür verliehen, dass sie zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin deutsche Schiffe versenken ließen. Marinesko erhielt den Titel postum 1990, nachdem er ihm früher bereits verwehrt worden war.
Im Jahre 1992 schuf Boris Jelzin den Titel Held der Russischen Föderation (Герой Российской Федерации Geroj Rossijskoj Federacii) mit entsprechendem Stern, der den alten Titel der aufgelösten Sowjetunion ersetzte.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Helden der Sowjetunion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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