Heldritt

Heldritt
Heldritt
Koordinaten: 50° 21′ N, 10° 48′ O50.35833333333310.808333333333320Koordinaten: 50° 21′ 30″ N, 10° 48′ 30″ O
Höhe: 320 m
Einwohner: 800
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Langenbergen
Postleitzahl: 96476
Vorwahl: 09564
Oberschloss, Kirche und Pfarrhaus
Wappen derer von Heldritt
Nikolauskirche
Kircheninnenraum

Heldritt ist ein Stadtteil von Bad Rodach in Oberfranken. Heldritt zählt etwa 800 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf dem Gebiet des Gemeindeteils Heldritt wurden alte Siedlungsspuren nachgewiesen; in der Ortsflur wurde ein Männergrab aus der jüngeren Bronzezeit (etwa 1300 bis 750 v. Chr.) gefunden.

Die erste urkundliche Erwähnung von Heldritt geht auf das Jahr 1234 zurück, als ein Karolus de Helderit ein Gut in Zilgendorf (heute Ortsteil von Bad Staffelstein) gegen je ein Gut in Mouder (Meeder) und in Guberstatt (Gauerstadt) eintauschte.

Die von Heldritt waren Vasallen der Grafen von Henneberg. Sie besaßen neben zwei Ansitzen (Ober- und Unterschloss) in Heldritt auch Ansitze in Bockstadt, Brattendorf, Einöd, Gompertshausen, Gossmannsrod, Harras, Schwarzbach, Tannhausen, Waldsachsen, Weimarschmieden und Weißenbrunn. Sie machten über die Jahrhunderte umfangreiche Zuwendungen an umliegende Klöster.

Aus den Geschlecht von Heldritt stammte wohl auch der 1416 verstorbene Bamberger Weihbischof Johann von Heldritt, von dem sich in der Kirche des Dominikanerklosters Bamberg die Grabplatte erhalten hat.

1474 wurde die erste Kirche in Heldritt, eine Filialkirche der Rodacher Pfarrei, errichtet. 1511 wurde die Kirche unter dem Patronat des Veit von Heldritt selbständig. Ab 1528 hatte Heldritt einen protestantischen Pfarrer.

1626 und 1630 forderte die Pest in Heldritt Todesopfer. Bald darauf, im Jahr 1632, wurde Heldritt durch kaiserliche und bayerische Soldaten weitgehend zerstört. 1642 war Heldritt fast ausgestorben und die Flur zu zwei Dritteln wüst.

Nachdem alle Bewohner des Oberschlosses gestorben waren, wurde dieses 1662 von Adam Koelbel von Geissing erworben. Seit 1831 befindet sich das Oberschloss im Eigentum der Familie von Butler.

Von 1703 bis 1705 wurde eine neue Kirche errichtet.

1790 starb mit Erdmann von Heldritt der letzte männliche Besitzer des unteren Schlosses. Von seinen sechs Töchtern erwarb die Gemeinde Heldritt das untere Schloss samt zugehörigem Grundbesitz für 17.000 Gulden.

1847 bis 1848 wurde die Kirche umgebaut und erhielt im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen.

1861 wurde der Turnverein (heute TSV Heldritt), 1877 der Gesangverein Heldritt gegründet. Elektrisches Licht ist seit dem 26. Februar 1923 in Heldritt verfügbar.

Die Waldbühne Heldritt wird seit 1930 bespielt; der 1950 gegründete Heimatverein organisiert seit seiner Gründung die Bespielung der Bühne.

Am 1. Juli 1971 schloss sich Heldritt mit Grattstadt zur Gemeinde Langenbergen zusammen.[1] Diese wurde am 1. Mai 1978 nach Rodach bei Coburg eingemeindet.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann von Heldritt, Weihbischof in Bamberg († 1416)

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 442

Weblinks

 Commons: Heldritt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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