Meeder

Meeder
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Meeder
Meeder
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Meeder hervorgehoben
50.32166666666710.905833333333326
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Coburg
Höhe: 326 m ü. NN
Fläche: 79,59 km²
Einwohner:

3.859 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96484
Vorwahl: 09566
Kfz-Kennzeichen: CO
Gemeindeschlüssel: 09 4 73 144
Gemeindegliederung: 16 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 1
96484 Meeder
Webpräsenz: www.gemeinde-meeder.de
Bürgermeister: Josef Brunner (SPD)
Lage der Gemeinde Meeder im Landkreis Coburg
Callenberger Forst-West Gellnhausen Landkreis Haßberge Coburg Landkreis Kronach Landkreis Lichtenfels Weitramsdorf Weidhausen bei Coburg Untersiemau Sonnefeld Rödental Bad Rodach Niederfüllbach Neustadt bei Coburg Meeder Lautertal (Oberfranken) Itzgrund Grub am Forst Großheirath Ebersdorf bei Coburg Dörfles-Esbach Ahorn (Landkreis Coburg) Seßlach Landkreis Bamberg ThüringenKarte
Über dieses Bild
evangelische Kirche St.-Laurentius
Rathaus
Sternbergschloss

Meeder ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Coburg mit ungefähr 4000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Meeder liegt im Talbecken des Sulzbaches, einem Nebenfluss der Itz. Durch den Norden der Gemeinde verläuft die Rhein-Weser-Wasserscheide, jenseits derer im äußersten Norden der zur Werra entwässernde Habergrund entspringt.

Nördlich und nordöstlich hat das Gemeindegebiet Anteil an den Langen Bergen, südlich erstreckt sich der Callenberger Forst. Die nördliche Gemeindegrenze bildet die Landesgrenze zu Thüringen.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Veilsdorf, Eisfeld, Lautertal, Coburg, Bad Rodach, Weitramsdorf

Gemeindegliederung

Neben Meeder gehören der Gemeinde weitere 15 Ortsteile an:

  • Ahlstadt
  • Beuerfeld
  • Birkenmoor
  • Drossenhausen
  • Einzelberg
  • Großwalbur
  • Herbartsdorf
  • Kleinwalbur
  • Kösfeld
  • Mirsdorf
  • Moggenbrunn
  • Neida
  • Ottowind
  • Sulzdorf
  • Wiesenfeld

Geschichte

Meeder wurde 1074 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1125 bekam der Ort die Marktrechte zugesprochen. Er war damit einer der ersten fränkischen Orte mit Marktrecht. Meeder ist neben Fechheim eine Urpfarrei des Coburger Landes. Von diesen beiden Pfarreien aus wurde das Coburger Land christianisiert. Die Pfarrei Heiligkreuz in Coburg war noch bis ins 13. Jahrhundert eine Filialkirche der Pfarrei Meeder St.Laurentius.

Der Dreißigjährige Krieg brachte Meeder schwere Verwüstungen. 351 Menschen fanden allein zwischen 1634 und 1636 den Tod. 1637 brannte fast das ganze Dorf ab. Am Ende überlebten von einstmals 2000 Menschen nur 600 den Dreißigjährigen Krieg. 1650 ordnete Herzog Friedrich Wilhelm II. die Feier eines großen Dank- und Friedensfests am Sebaldustag (19. August) im ganzen damaligen Fürstentum an. Seitdem wird es in Meeder gefeiert. Die Traditionstreue der Choradstanten (Männerkirchen- und Posaunenchor), die an diesem Festtag immer mit Essen und Trinken für ihre Jahresarbeit belohnt werden, hat sich bis heute erhalten. Meeder ist neben Augsburg der einzige Ort, der sich diesem Friedensdank verschrieben hat.[2]

1892 wurde Meeder an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Einwohner (1970) Datum Anmerkung
Ahlstadt 248 1. Juli 1976
Beuerfeld 180 1. Oktober 1971
Drossenhausen 118 1. Juli 1971 mit dem Ortsteil Einzelberg
Großwalbur 791 1. Mai 1978
Herbartsdorf 1961 Eingemeindung nach Wiesenfeld bei Coburg
Kleinwalbur 109 1. April 1971
Kösfeld 1962 Eingemeindung nach Wiesenfeld bei Coburg
Mirsdorf 63 1. Juli 1975
Moggenbrunn 90 1. April 1971
Neida 204 1. Januar 1976
Ottowind 282 1. Juli 1975
Sulzdorf 1964 Eingemeindung nach Wiesenfeld bei Coburg
Wiesenfeld bei Coburg 650 1. Mai 1978

Wappen

Beschreibung: Unter dreifach von Schwarz und Gold geteiltem Schildhaupt, belegt mit einem gebogenen grünen Rautenkranz, in Grün die silberne Kirche von Meeder auf grünem Boden.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl 2008 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat (Vergleich zur Wahl 2002)

Wirtschaft und Verkehr

Meeder ist landwirtschaftlich geprägt. Viele Einwohner arbeiten in Coburg.

Von Meeder nach Coburg und Bad Rodach führt die Staatsstraße 2205, über Unterlauter erfolgt die Anbindung zur B4, über Weitramsdorf ist man an die B 303 angebunden und alle anderen Ortsteile sind über Gemeindeverbindungs- oder Kreisstraßen erreichbar. Der Ort liegt an der Bahnstrecke Coburg–Bad Rodach, die auf dem Gemeindegebiet zwei weitere Haltepunkte besitzt, und zwar in Wiesenfeld und Großwalbur.

Durch den Norden des Gemeindegebietes verläuft die A 73 SuhlNürnberg. Die Anschlussstelle Coburg-Nord liegt etwa 8 km südöstlich von Meeder.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Friedensmuseum Meeder wurde 1982 vom damaligen Pfarrer Karl Eberhard Sperl gegründet und im Gemeindehaus „Alte Schule“ untergebracht. Um eine Erweiterung und Neukonzeption zu ermöglichen, gründeten 47 Frauen und Männer mit Beteiligung der Kirchengemeinde St. Laurentius und der politischen Gemeinde den Verein Friedensmuseum Meeder.

Ausgestellt werden Exponate wie zu Kreuzen umgeschmiedete Patronenhülsen von Kindersoldaten in Afrika, aus Geschosshülsen hergestellte Krüge aus dem Ersten Weltkrieg, ein zu einem Küchensieb umgeschmiedeter Wehrmachtshelm aus dem Zweiten Weltkrieg oder ein Brautkleid, das 1946 in Ermangelung anderen Stoffes aus einem früheren Militärfallschirm genäht wurde. Neben den bisherigen Schwerpunkten des Museums wie „Kriegsgerät zu Friedenswerkzeug“ (ähnlich dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ der Friedensbewegung der DDR zu Beginn der 1980er Jahre) und dem Konflikt zwischen Kirche und Nationalsozialismus von 1934 bis 1945 wird dem Zeitzeugenprojekt „Sag, wie war das damals?“ mit der Schilderung persönlicher Erlebnisse aus NS-Diktatur, Zweitem Weltkrieg und Nachkriegszeit breiter Raum geboten. Eine Sonderausstellung ist der Coburger Friedensaktivistin Anna Bernhardine Eckstein (1868 bis 1947), Zeitgenossin und zum Teil Wegbegleiterin der Friedensnobelpreisträger Bertha von Suttner und Ludwig Quidde, gewidmet. Die Einweihung der Neukonzeption wird im August 2011 erfolgen.[2]

Bauwerke

Die Kirche St. Laurentius in Meeder hat als architektonische Besonderheit zwei Türme. Die barocke Orgel stammt aus dem Jahr 1723. Auf ihr machte Johann Nikolaus Forkel, gebürtiger Meederer, erster Bachbiograph und Begründer der modernen Musikwissenschaften, seine ersten musikalischen Gehversuche.[2]

Erwähnenswert sind ferner das Sternbergschloss und das Wasserschloss Moggenbrunn,

Sender Meeder

Hauptartikel: Sender Meeder

Auf der Senningshöhe (geographische Koordinaten: 50° 21′ 20″ N, 10° 54′ 56″ O50.35555555555610.915555555556) betreibt die Deutsche Telekom AG seit 1965 eine Sendeanlage für UKW-Hörfunk, Mobilfunk und Richtfunk.

Persönlichkeiten

  • Johann Nikolaus Forkel (1749–1818), geboren in Meeder, Organist und Musikforscher

Bilder aus den Ortsteilen

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. a b c Walter Schneier: Coburg im Spiegel der Geschichte, Neue Presse Coburg, 1985

Weblinks

 Commons: Meeder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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