Bad Staffelstein

Bad Staffelstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Staffelstein
Bad Staffelstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Staffelstein hervorgehoben
50.110.966666666667274
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Lichtenfels
Höhe: 274 m ü. NN
Fläche: 99,39 km²
Einwohner:

10.618 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96231
Vorwahl: 09573
Kfz-Kennzeichen: LIF (alt: STE)
Gemeindeschlüssel: 09 4 78 165
Stadtgliederung: 28 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
96231 Bad Staffelstein
Webpräsenz: www.bad-staffelstein.de
Bürgermeister: Jürgen Kohmann (CSU)
Lage der Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels
Neuensorger Forst Breitengüßbacher Forst Landkreis Haßberge Coburg Landkreis Coburg Landkreis Kronach Landkreis Kulmbach Landkreis Bayreuth Landkreis Bamberg Redwitz an der Rodach Michelau in Oberfranken Weismain Altenkunstadt Bad Staffelstein Marktzeuln Marktgraitz Lichtenfels (Oberfranken) Hochstadt am Main Ebensfeld BurgkunstadtKarte
Über dieses Bild

Die Stadt Bad Staffelstein liegt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels, im Gottesgarten am Obermain, der viele Sehenswürdigkeiten aufweist. Dazu zählen die von Balthasar Neumann erbaute Basilika Vierzehnheiligen, Kloster bzw. Schloss Banz und als Ausflugsziel der nahe Staffelberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Blick vom Staffelberg auf Bad Staffelstein, 2010
Blick vom Staffelberg auf Bad Staffelstein, 2010

Geografische Lage

Bad Staffelstein erstreckt sich beiderseits des Mains, wobei die Kerngemeinde sich an dessen linkem Ufer befindet. Hausberg der Stadt ist der linksmainische Staffelberg mit einer Höhe von 539 m ü. NN, rechtsmainisch erheben sich die 451,1 m ü. NN hohen Eierberge.

Stadtgliederung

Maiandacht an der St.-Marienkapelle in Kaider, 2004
Blick vom Staffelberg auf Loffeld, 2010
Blick in das Dorfzentrum von Stublang, 2011
Kaider ist bekannt durch die St.-Marien-Kapelle, die, markant auf einem Hügel gelegen, von der vorbeiführenden Staatsstraße Bad Staffelstein–Wattendorf aus gut zu sehenn ist.
Kaider wurde erstmals am 12. Dezember 1299 urkundlich erwähnt. An diesem Tag verkaufte Albert von Giech, bambergischer Ritter, mit Zustimmung seiner ehelichen Wirtin Elisabeth und seines Bruders Kunimund (Kanoniker an der Bamberger Domkirche) alle seine Güter in Nuweseze (Neuses am Main), Obristfeld und Dabermannsdorf (jetzt Kaider) an das Kloster Langheim. Der Kaufpreis betrug 126 Pfund Bamberger Denare. Der Ort wurde früher als Dabermannsdorf bezeichnet, die Verwendung des Ortsnamens Kaider ist jedoch spätestens seit 1542 nachgewiesen.
  • Krögelhof
  • Kümmersreuth
  • Loffeld
  • Nedensdorf
  • Neubanz
  • Püchitz
  • Romansthal
Das Dorf liegt auf etwa 365 bis 410 m ü. NN. Dort befindet sich seit 1976 eine Außenstation der Abteilung Geologie des Geographischen Instituts der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die schöne Schnitterin Eva Lämmlein, bekannt aus dem Gedicht Wanderfahrt von Viktor von Scheffel, wurde im Jahr 1839 in Romansthal geboren.
  • Schönbrunn
  • Schwabthal
Schwabthal liegt sieben Kilometer östlich von Bad Staffelstein und hat etwa 200 Einwohner. Es ist durch die Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Berlin bekannt.
  • Serkendorf
  • Stadel
  • Stublang
  • Unnersdorf
  • Unterzettlitz
  • Uetzing
Das Dorf hat ca. 600 Einwohner und liegt 7,5 Kilometer von Bad Staffelstein entfernt.

Geschichte

Rekonstruktion einer keltischen Pfostenschlitzmauer auf dem Staffelberg, 2010
Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 mit Staffelstein

Der Staffelberg ist seit dem Neolithikum besiedelt. Dort befand sich in der keltischen Zeit ein Oppidum, das der Geograf Ptolemäus als Menosgada erwähnte, das aber wohl um die Zeitenwende mit dem Vordringen der Germanen, die im Maintal siedelten, aufgegeben wurde. Auf dem Chamnitzen, einem 300 Meter langen Felsenriff zwischen Kümmersreuth und Lahm, wurden zertrümmerte Tongefäße germanischen Ursprungs gefunden, die auf einen Kultplatz hinweisen, das Felsstück ist für eine Besiedlung ungeeignet[2].

Staffelstein erschien erstmals um 800 im Codex Eberhardi, in dem der Gutsbezirk Banz beschrieben wurde. Seit der Mitte des 9. Jahrhunderts war der Ort im Besitz des Klosters Fulda, im 11. Jahrhundert kam er zum Fürstbistum Bamberg. Kaiser Lothar III. verlieh im Jahr 1130 den Georgsbrüdern (den Kapitularen des Bamberger Doms) das Markt-, Bann- und Zollrecht für Staffelstein. Im Jahr 1418 waren vier Stadttore belegt. 1422 erhielt Staffelstein vom Bamberger Bischof Friedrich III. von Aufseß das Recht, eine Stadtbefestigung zu errichten. 1473 kam es aufgrund eines Angriffs des Ritters Ulrich von der Weide zu einem verheerenden Stadtbrand.

Während des Dreißigjährigen Krieges nahmen die Schweden am 7. Februar 1633 die Stadt ein und zerstörten die Vorstadt. Die Pest von 1634 kostete 400 Menschenleben. Am 5. Juli 1684 kam es zu einem erneuten Stadtbrand, dem nahezu alle Häuser der Stadt zum Opfer fielen. Das heutige Stadtbild ist vom Wiederaufbau im barocken Stil geprägt. Die beiden bedeutendsten Kirchenbauten der näheren Umgebung, das Kloster Banz (Weihe 1719) und die Basilika Vierzehnheiligen (1772 vollendet) betonen ebenfalls den barocken Charakter der Gegend.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam das Bamberger Fürstbistum und damit auch Staffelstein zum Königreich Bayern. Die Stadt erhielt 1846 mit dem Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1975 wurde eine 50 °C warme, stark solehaltige Thermalquelle in über tausend Meter Tiefe erschlossen. 1999 wurden ein Kurpark und zwei Gradierwerke geschaffen, die Stadt erhielt im Jahr 2001 den Namenszusatz Bad.

Eingemeindungen

Ehemaliges Amtshaus des Bamberger Domkapitels (1720 bis 1803), des Bezirksamt-Landratsamt (1862 bis 1972), seit 1974 Amt für Landwirtschaft, 2010

Die Kreisreform 1972 brachte der Stadt entscheidende Veränderungen. Neben dem Landratsamt wurden auch andere Verwaltungsbehörden aufgelöst. Durch die Gemeindegebietsreform 1978 wurden zahlreiche Ortschaften nach Staffelstein eingemeindet, so dass sich die Einwohnerzahl annähernd verdoppelte.

Einwohnerentwicklung

  • 1900: 1.724
  • 1977: 4.985 (vor der Gemeindegebietsreform)
  • 1978: 9.881 (nach der Gemeindegebietsreform)
  • 2006: 10.631 (Stand 31. Dezember)

Politik

Stadtrat

Stadtratswahl 2008

Rathaus von Bad Staffelstein, 2006

Stadtratswahl 2002

  • CSU 12 Stadträte
  • FW 5 Stadträte
  • SPD 4 Stadträte
  • Junge Bürger (JB) 2 Stadträte
  • Staffelsteiner Bürger für Umwelt- und Naturschutz (SBUN) 1 Stadtrat

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

  • Das Rathaus (von 1684 bis 1687 erbaut unter Verwendung des spätmittelalterlichen Erdgeschosses), ist ein dreigeschossiges fränkisches Fachwerkhaus und prägt den Marktplatz der Stadt.
  • Der Bamberger Turm (im Alltag einfach Stadtturm genannt) ist der einzige erhaltene Turm der Stadtbefestigung und stammt im Kern aus dem Jahr 1422. Seit einigen Jahren wird er für Kunstausstellungen genutzt.

Am 5. Juli 1684 vernichtete ein Brand fast die gesamte Innenstadt. Nahezu alle Häuser sind deshalb erst nach diesem Brand entstanden.

  • Katholische Pfarrkirche St. Kilian und Georg aus dem 14. und 15. Jahrhundert
  • Mittelalterliche katholische St.-Anna-Kapelle, 1684 durch Stadtbrand zerstört, 1693/94 wiederaufgebaut
  • St.-Georgs-Kapelle, 1413 erstmals erwähnt, 1473 und 1684 zerstört, 1728 wiederaufgebaut
  • Katholische Heilig-Kreuz-Kapelle vor dem Bamberger Tor, 1677/78 in nachgotischen Formen erbaut
  • Stadtbrunnen mit der Figur des heiligen Johann Nepomuk auf geschwungenem Sockel (um 1730)
  • Überlebensgroße Adam Ries(e) Bronze-Skulptur in der Bahnhofsstraße im Fußgängerzonenbereich, geschaffen vom Bildhauer Andreas Krämmer, enthüllt zum 450. Todestag des Rechenmeisters im November 2009[3]
  • Basilika Vierzehnheiligen
  • Schloss bzw. Kloster Banz
  • Statue der Staffelsteiner-Legende Pass Auf von Hubert Weber in der Bahnhofstraße
  • Denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude aus Sandsteinquadern, erbaut 1845 nach den Plänen von Friedrich Bürklein
  • Evangelische Dreieinigkeitskirche (erbaut 1957)


Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Bäder

  • Aquariese (Freizeitbad)
  • Obermain-Therme (Thermalbad)
  • Badesee Bad Staffelstein

Bildung

  • Adam-Riese-Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Volksschule Lautergrund (Grundschule)
  • Volksschule Unnersdorf-Grundfeld (Grundschule)
  • Viktor-von-Scheffel-Schule (Staatl. Realschule Bad Staffelstein)
  • Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege (Vierzehnheiligen)
  • Zivildienstschule

Gastronomie

Bad Staffelstein hat mehrere Gasthäuser: etwa die seit 1812 im Familienbesitz befindliche Brauereigaststätte Hellmuth, die seit 1756 das Braurecht besitzt und 1812 von einem Vorfahren der Familie Hellmuth übernommen wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Adam-Ries-Relief von 1959 des Bildhauers Karl Potzler (1920–1995) am Rathaus in Bad Staffelstein, 2010
  • Berühmtester Staffelsteiner ist der Rechenmeister Adam Ries (1492–1559). Bis ins 18. Jahrhundert wurden seine Rechenbücher als Lehrmittel in den Schulen verwendet. Heute noch kennt man den Spruch „Das macht nach Adam Ries(e)...“.
  • Pankraz von Dinkel (1811–1894), Bischof von Augsburg 1861 bis 1894
  • Johann Baptist Schubert (1847–1920), Pädagoge und Vorsitzender des Bayerischen Volksschullehrervereins
  • Paul Böhmer (1907–1983), Ringer

Literatur

Antiquarisch

  • Heinrich Karl: Staffelsteiner Chronik. Staffelstein 1905.

Aktuell

  • Karl-Ludwig Ostertag-Henning: Der Apfelbaum im Gottesgarten, Staffelstein 1998, ISBN 3-9802943-6-6
  • Bildende Kunst in Staffelstein, Hrsg. vom Arbeitskreis Kunst der Kultur-Initiative Staffelstein. Band 1. Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-8-2
  • Günter Dippold und Alfred Meixner (Hrsg.): Staffelsteiner Lebensbilder, Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-9-0
  • Günter Dippold: Bad Staffelstein. Kleinod im Gottesgarten am Obermain, Stuttgart 2001, ISBN 3-09-303893-6
  • Bildende Kunst in Staffelstein, Hrsg. vom Arbeitskreis Kunst der Kultur-Initiative Staffelstein. Band 2. Bad Staffelstein 2002, ISBN 3-935302-01-0

Weblinks

 Commons: Staffelstein – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. H. Jakob, Der Klotzgau - ein slawischer Kleingau am Rande der Fränkischen Alb in: Zeitschrift für Archäologie, Jahrgang 16, 1982
  3. Ein riesiges Adam-Riese-Denkmal in der Adam-Riese-Stadt, Helmut Kuzina, 13. Oktober 2010

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