- Helena Patursson
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Súsanna Helena Patursson (* 27. August 1864 in Kirkjubøur, Färöer; † 15. Dezember 1916 ebenda) war eine färöische Schriftstellerin und die erste Frauenrechtlerin des Landes.
Leben
Súsanna Helena war wie ihre bekannten Brüder Jóannes und Sverre ein Kind des Kongsbonde (Königsbauern) Poul Peder Pedersen und dessen Frau Ellen Cathrine Djonesen. Sie wuchs auf dem größten und geschichtsträchtigsten Gut der Färöer in Kirkjubøur auf und erhielt dort zusammen mit ihren Brüdern Privatunterricht. Zur Weiterbildung ging sie nach Kopenhagen, wo sie Klavierspiel und Handarbeit lernte. Bis 1904 arbeitete sie dann dort als Rechtsanwaltsgehilfin, bis sie im Alter von 40 Jahren auf die Färöer zurückkehrte.
Wie ihre Brüder war sie in der nationalen Erweckungsbewegung seit 1888 aktiv, richtete sich dabei aber an die Frauen. Bereits 1889 schrieb sie das erste färöische Theaterstück Veðurføst. Darin geht es um die politische Beteiligung der Frauen und deren Organisierung des Privatunterrichts der färöischen Sprache. Es sind nur noch Fragmente dieses Stücks erhalten. Súsanna Helena schrieb neben einigen Gedichten und Novellen auch in den führenden Zeitungen der färöischen Nationalisten, Føringatíðindi und Fuglaframi. 1896 konnte sie durchsetzen, dass der Färingerverein in Kopenhagen Frauen aufnimmt.
Nach ihrer Heimkehr auf die Färöer gründete Súsanna Helena Patursson die erste färöische Frauenzeitschrift Oyggjarnar („Die Inseln“), die von 1905-08 unter ihrer Federführung erschien. In jenen Jahren sollte es die einzige Zeitschrift auf Färöisch bleiben, die regelmäßig erschiein. Ihre Inhalte drehten sich um die Vermittlung der Schriftsprache durch die bloße Existenz der Zeitschrift, um Erwerbsmöglichkeiten und Ausbildungsplätze für Frauen und nicht zuletzt um die färöische Küche und färöische Handarbeit. Die Rezeptsammlung erschien dann 1909 als Kochbuch Matreglur fyri hvørt hús („Gerichte für jedes Haus“). 1912 folgte das Buch Fríðka um búgvið („Schöner Wohnen“).
Obwohl die Zeitung auf großes Interesse stieß, blieb ihr tragischerweise die Unterstützung ihrer politisch engagierten Brüder versagt. Ihre Biografin Malan Marnersdóttir führte das darauf zurück, dass die weibliche und schriftlich unsichere Stimme überhört wurde. Erst 1952 wurde von Sigrið av Skarði Joensen mit dem Frauenverein Kvinnufelagið eine Organisation der Färingerinnen geschaffen, die sich auf die feministische Pionierin Súsanna Helena Patursson beruft.
Am 19. Mai 2008 wurde Helena Patursson mit einer Briefmarke geehrt.
Nachruf von Hans A. Djurhuus
HELENA PATURSSON Hon ynskti sær sól og summar;
tó aldri ta eydnu fann.
Sóttin hom tærdi livsins rót,
og langliga stundin rann.Hon vildi fegin hjálpa
og benda á beina leið -
men fólkið svav og tað svevur enn,
og verkið eydnaðist ei.Nú ynskti hon bert at sova,
brotin á legu hon lá. -
Og deyðin, hann kom á vinarhátt,
streyk henni um eygnabrá. -Og nú er tað hvíld friður. -
Vár móðir í mold teg fjól.
Gleði teg Harrin á evstu stund,
hann gevi summar og sólHelena Patursson von H. A. Djurhuus. Sie wünschte sich Sonne und Sommer,
die nie auf Erden sie fand.
Krankheit verzehrte ihr Leben,
und leidend im Bett sie sich wand.Sie wollte freudig nur helfen
und weisen den rechten Weg;
das Volk aber schlief und schläft noch jetzt
und zerbrach in Unmut den Steg.Sie wünschte sich nur zu schlafen,
gebrochen am Lager sie war. -
Und der Tod, er kam wie ein Menschenfreund,
strich ihr übers goldene Haar.Doch nun ist's ruhig und still;
denn die Erde hat Muttern gewonnen.
O gäbe dir Gott doch in äußerster Stund'
den Sommer und seine Sonnen! -(Übertragung Ernst Krenn-Gjógv, 1944)
Weblinks
- Dansk Kvindebiografisk Leksikon (dänisch, Artikel von Malan Marnersdóttir)
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