- Helmbund
-
Helmbund ist eine abgegangene Siedlung bei Neuenstadt am Kocher im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg. Der Ort wurde im Jahr 797 erstmals erwähnt und gilt als Muttersiedlung von Neuenstadt am Kocher. Nach Errichtung der neuen Stadt wurde Helmbund im 14. Jahrhundert aufgegeben. Heute erinnert lediglich die Ruine der Helmbundkirche an die einstige Siedlung.
Geschichte
Helmbund wurde im Jahr 797 im Lorscher Kodex anlässlich einer Schenkung des fränkischen Grafen Milo an das Kloster Lorsch als Helmanabiunde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort lag am linken Ufer einer großen Schleife der Brettach an einer Zweigstraße des Handelswegs von Worms nach Regensburg. Der Ortsname bedeutet Herrenhof der Helmana. 1193 bestätigte Kaiser Heinrich IV. Rechte und Besitz des Klosters Lorsch in Helmbund. Ob das Kloster auch die Ortsherrschaft hatte oder ob diese vielmehr bei den im Umland begüterten Herren von Weinsberg oder den Herren von Dürn lag, ist unbekannt.
1325 wurde erstmals die neue Stadt Neuenstadt am Kocher genannt, die ursprünglich wohl auch als Helmbund die neue Stadt bezeichnet wurde. Die gotische Kilianskirche in der alten Siedlung Helmbund unterstand ab dem späten 13. Jahrhundert dem Kloster Schöntal, blieb noch bis 1481 Pfarrkirche der neuen Stadt und wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Der umgebende Kirchhof war bis ins 17. Jahrhundert Begräbnisstätte für Neuenstadt und Cleversulzbach. In der Gruft der Kirche wurden noch bis ins 18. Jahrhundert verschiedene regionale Adlige bestattet.
Literatur
- Helmut Schmolz: Gedanken zur frühen Geschichte des Dorfes Helmbund und der neuen Stadt genannt Helmbund. In: Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte. Band 34. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 2001. S. 137-146
49.2319.34275Koordinaten: 49° 13′ 52″ N, 9° 20′ 34″ OKategorien:- Wüstung im Landkreis Heilbronn
- Neuenstadt am Kocher
Wikimedia Foundation.