Helogale

Helogale
Zwergmangusten
Südliche Zwergmanguste (Helogale parvula)

Südliche Zwergmanguste (Helogale parvula)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Mangusten (Herpestidae)
Gattung: Zwergmangusten
Wissenschaftlicher Name
Helogale
Gray, 1861
Südliche Zwergmanguste
Südliche Zwergmanguste

Die Zwergmangusten (Helogale) sind eine Säugetiergattung aus der Familie der Mangusten (Herpestidae). Sie sind die kleinsten Vertreter ihrer Familie und im östlichen und südlichen Afrika verbreitet. Während man früher bis zu acht Arten unterschied, sind dies nach heutiger Annahme Unterarten von nur zwei Arten: der Östlichen Zwergmanguste (Helogale hirtula) und der Südlichen Zwergmanguste (Helogale parvula).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Zwergmangusten erreichen eine Kopfrumpflänge von 18 bis 26 Zentimetern, wozu noch 12 bis 20 Zentimeter Schwanz kommen; ihr Gewicht liegt zwischen 230 und 680 Gramm. Die Fellfärbung ist variabel, meist jedoch grau oder braun, es gibt jedoch auch gänzlich schwarz gefärbte Tiere. Bei manchen Tieren sind die Kehle und die Brust rötlich, die Beine und der Schwanz sind oft dunkler als das übrige Fell.

Verbreitung und Lebensraum

Die Östliche Zwergmanguste bewohnt ein relativ kleines Gebiet in Äthiopien, Somalia und dem nördlichen Kenia, die Südliche Zwergmanguste ist von Äthiopien bis Angola und dem östlichen Südafrika verbreitet. Neben Savannen können sie auch lichte Wälder und Halbwüsten sowie Gebirge bis in Höhen von 1800 Metern bewohnen.

Lebensweise

Zwergmangusten sind tagaktive, soziale Tiere, die in Gruppen von vier bis fünfzehn Individuen zusammenleben. Ein dominantes Weibchen führt die Gruppe an. Die Nachkommen des dominanten Paars und auch der Rest der Gemeinschaft helfen bei der Aufzucht der Jungen. Eine Gruppe pflegt sich normalerweise erst aufzulösen, wenn das dominante Weibchen gestorben ist.

Nahrung

Die Nahrung besteht fast nur aus Insekten. Daneben werden gelegentlich auch Schnecken verspeist. Um die Gehäuse zu zertrümmern, nimmt die Manguste die Schnecke zwischen die Hinterpfoten und schleudert sie gegen einen Felsen. Es wurde allerdings auch schon beobachtet, dass sie dasselbe mit Steinen tut, die sie anschließend gegen den bevorzugten Leckerbissen schleudern.

Diese Art und Weise an schwer erreichbare Nahrung zu gelangen, lässt sich bei fast allen Mangustearten beobachten und kann somit als spezifisches Merkmal dieser Tiere gesehen werden.

Fortpflanzung

Junge Zwergmangusten

Zwei- oder dreimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 49- bis 56-tägiger Tragzeit ein bis sieben (durchschnittlich vier) Jungtiere zur Welt. Diese werden für mindestens 45 Tage gesäugt, allerdings schon früher von den Gruppenmitgliedern mit fester Nahrung versorgt. Erst mit drei Jahren sind sie ausgewachsen, die Lebenserwartung kann bis zu zwölf Jahre betragen.

Ein Mangustenverband besitzt meist ein "Königspaar", das sich mehrmalig alleinig im Jahr fortpflanzt. In Gefangenschaft konnten bei Zwergmangusten vier Würfe mit pro Jahr jeweils vier Jungtieren festgestellt werden.

Zwergmangusten werden schon recht früh fortpflanzungsfähig (mit ca. 3 Monaten). Allerdings wird unerwünschter Nachwuchs von Nicht-Alpha-Tieren getötet, da das Fortpflanzen ein Privileg der Alpha-Tiere darstellt.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • Willi und Ursula Dolder: Tierkinder. Isis Verlag AG, Chur/Schweiz, 1996

Weblinks


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