- Henri Nannen-Preis
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Der Henri Nannen Preis ist ein Wettbewerbspreis, der journalistische Bestleistungen des jeweiligen Vorjahres besonders hervorheben will. Das Verlagshaus Gruner + Jahr und die Zeitschrift Stern wollen als Stifter „den Qualitätsjournalismus im deutschsprachigen Raum fördern und pflegen und gleichzeitig das Andenken des Stern-Gründers Henri Nannen lebendig halten“ (lt. Selbstdarstellung). Der Medienpreis wurde erstmals am 20. Mai 2005 verliehen, die Preisverleihung findet regelmäßig im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg statt.
Die Auszeichnung wird in fünf Kategorien verliehen:
- Reportage (als Egon Erwin Kisch-Preis)
- Dokumentation
- Investigativer Journalismus
- Humor
- Foto-Reportage
Zusätzlich werden Preise vergeben für
- ein Lebenswerk sowie für
- das engagierte Eintreten für die Pressefreiheit im In- und Ausland
Inhaltsverzeichnis
Regularien
Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wird jeweils der 1. Platz einer Kategorie. Die Preisträger erhalten den „Henri“, eine vom Berliner Bildhauer Rainer Fetting geschaffene Bronzeskulptur des Stern-Gründers Henri Nannen.
Ab 2009 sind zum Wettbewerb neben Print-Artikeln erstmals auch Online-Veröffentlichungen zugelassen. Die journalistischen Arbeiten müssen im Jahr 2008 veröffentlicht worden sein. [1]
Jury
2009 setzt sich die Jury wie folgt zusammen: Gabriele Fischer (brand eins), Peter-Matthias Gaede (GEO), Thomas Höpker (Fotograf), Elke Heidenreich (Journalistin und Schriftstellerin), Hans Werner Kilz (Süddeutsche Zeitung), Giovanni di Lorenzo (Die Zeit), Helmut Markwort (Focus), Andreas Petzold (Stern), Frank Schirrmacher (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Cordt Schnibben (Der Spiegel), Gerhard Steidl (Verleger) und Ellen von Unwerth (Fotografin).[2]
Preisträger
2005
Kategorie Preisträger Beste Reportage
(Egon Erwin Kisch-Preis)Stefan Willeke für "Herr Mo holt die Fabrik" in Die Zeit Beste investigative Leistung Freddie Röckenhaus und Thomas Hennecke für "Finanzmisere Borussia Dortmund" in Kicker und Süddeutsche Zeitung Beste Dokumentation Ullrich Fichtner, Mario Kaiser, Uwe Klussmann, Walter Mayr und Christian Neef für "Putins Ground Zero - Die Kinder von Beslan" das Spiegel-Team Uwe Buse,Humor Streiflicht in Süddeutsche Zeitung die KolumneBeste Foto-Reportage Yang Yankang für "Der lange Marsch zum lieben Gott" in GEO Lebenswerk Peter Scholl-Latour (in den 80er Jahren zeitweilig auch Herausgeber und Chefredakteur des Stern);
Jurybegründung: „für sein umfassendes publizistisches Lebenswerk und seinen Beitrag für den Qualitätsjournalismus“[3]Pressefreiheit Irina Chalip, stv. Chefredakteurin der weißrussischen Tageszeitung Belorusskaja Delowaja Gaseta;
Jurybegründung: „für ihren couragierten Kampf für die Pressefreiheit in Weißrussland gewürdigt“ [4]2006
Kategorie Preisträger Beste Reportage
(Egon Erwin Kisch-Preis)Bartholomäus Grill für "Ich will nur fröhliche Musik" in Die Zeit Beste investigative Leistung Kayhan Özgenc für "VW-Affäre - Ein Zulieferer packt aus" in Focus Beste Dokumentation Henning Sußebach und Stefan Willeke für "Operation Lohndrücken" in Die Zeit Humor Kurt Kister für seine Kolumne "Unsere Besten - Kurt Kister über das Personal der Berliner Republik" in SZ Magazin Beste Foto-Reportage Jim Gehrz für "Die Soldatin Jessica Clements" in VIEW Lebenswerk Joachim Fest; der Preis ist auch Anerkennung für Fests Beitrag zum Qualitätsjournalismus; der 79-jährige ehemalige FAZ-Herausgeber habe „wesentliche Anstöße zur Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit“ gegeben, so die Jury. der HistorikerPressefreiheit Hrant Dink, Chefredakteur der zweisprachigen türkisch-armenischen Wochenzeitung Agos, die sich für eine Aufarbeitung der Geschichte der armenischen Minderheit in der Türkei und eine Annäherung der beiden ethnischen Gruppen einsetzt. der Istanbuler ArmenierSonderpreis die Tageszeitung Times Pecayune aus New Orleans;
Jurybegründung: „Die Geschichte der Belegschaft, die immer weiter berichtete, während ihre Redaktion und ihre Häuser im Wasser ertranken, ging als ein Fall von beispielhaftem Journalismus um die Welt.“[5]2007
Kategorie Preisträger Beste Reportage
(Egon Erwin Kisch-Preis)Klaus Brinkbäumer für "Die afrikanische Odyssee" in Der Spiegel UND Henning Sußebach für "Hoffmanns Blick auf die Welt" in Die Zeit (Im Jahr 2007 wurde der 1. Platz in der Kategorie "Beste Reportage" zweimal vergeben.) Beste investigative Leistung Hans Leyendecker für "Siemens / Schmiergeldskandal" in Süddeutsche Zeitung Klaus Ott, Markus Balser undBeste Dokumentation Alexander Smoltczyk für "Der Fehlbare" in Der Spiegel Humor Hans Zippert für Kolumne "Zippert zappt" in Die Welt Beste Foto-Reportage Alessandro Scotti für "Weltmacht Drogen" in GEO Lebenswerk Robert Lebeck[6]; der Fotograf
Jury-Begründung: "Der Fotograf Robert Lebeck hat mit seinen Bildern wesentlich zur Prägung unseres Bildes von der Welt und den Persönlichkeiten, die in ihr handeln, beigetragen. Wenige Fotografen sind Zeitgenossen wie Lyndon B. Johnson, Max Frisch oder Romy Schneider so nahe gekommen wie Lebeck, kaum einer ist mit seiner souveränen Verbindung von Intimität und Seriosität so beispielhaft geworden für junge Fotografen wie er."[7].Pressefreiheit [8] russische Zeitung Nowaja Gaseta; die letzte unabhängige
stern-Jury-Mitglied Andreas Petzold erklärte: "Mit Respekt und Bewunderung verfolgen wir seit Jahren den Kampf, den die Redaktion der Nowaja Gaseta für Demokratie und Menschenrechte führt, gegen alle Versuche, die Medien ihres Landes unter Regierungskontrolle zu bringen und die Wahrheit in vielen Fällen zu verschleiern. Wenn es jemand gibt, der in dieser Zeit einen ganz besonderen Einsatz für die Freiheit und Unabhängigkeit der journalistischen Berichterstattung leistet, dann sind das Dmitri Muratow und sein Redaktions-Team."2008
Kategorie Preisträger Beste Reportage
(Egon Erwin Kisch-Preis)Sabine Rückert für "Wie das Böse nach Tessin kam" in Die Zeit Beste investigative Leistung Matthias Geyer, Lothar Gorris, Detlef Hacke und Udo Ludwig für "Doping im deutschen Radsport" in Der Spiegel Beste Dokumentation Katja Trippel, Lars Abromeit und Torsten Hampel für "Kampf bis zum letzten Fisch" in GEO Humor Harald Martenstein für die Kolumne "Lebenszeichen" im Zeit Magazin Leben Beste Foto-Reportage Lu Guang für "Der schwarze Riese" in GEO Lebenswerk Marcel Reich-Ranicki; der Literaturkritiker
Jury-Mitglied Thomas Osterkorn erklärte: „Durch seine entschiedenen Kritiken, seine leidenschaftlich geführten Debatten und seinen passionierten Einsatz für die Literatur und ihre humanitäre Kraft hat Marcel Reich-Ranicki Maßstäbe gesetzt – auch für den Qualitätsjournalismus in Deutschland“[9].Pressefreiheit Institute for War and Peace Reporting (IWPR) den Henri Nannen Preis. Für ihre Standhaftigkeit und ihren Einsatz für die Freiheit der Berichterstattung erhält die 41-jährige Journalistin Zainab Ahmed stellvertretend für alle irakischen Journalisten desLiteratur
- Christian Brückner: Henri Nannen Preis 2005 (3 Audio Hör-CDs). Audio Media Verlag, Juni 2005. ISBN 3-937847-32-4.
- Die Jury des Henri Nannen Preises (Hrsg.): Mit einem Erdbeben anfangen! Die besten journalistischen Geschichten des Jahres. Murmann-Verlag, Hamburg 2007. ISBN 978-3-86774-008-1
- Frank Pergande: Hamburg erhebt sich für eine Ikone. Die Verleihung des Henri Nannen Preises ist ein Großereignis. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. Mai 2008
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Website des Henri Nannen Preises - Pressemitteilung: "Wettbewerb um Henri Nannen Preis 2009 gestartet" (17. November 2008)
- ↑ Website des Henri Nannen Preises - Die Jury
- ↑ Pressemitteilung Peter Scholl-Latour erhält den Henri Nannen-Preis für sein journalistisches Lebenswerk / Weißrussische Journalistin Irina Chalip wird von Gruner + Jahr und dem Stern in Anerkennung ihres Kampfes für die Pressefreiheit in ihrem Land geehrt (17. Mai 2007)
- ↑ Pressemitteilung Peter Scholl-Latour erhält den Henri Nannen-Preis für sein journalistisches Lebenswerk / Weißrussische Journalistin Irina Chalip wird von Gruner + Jahr und dem Stern in Anerkennung ihres Kampfes für die Pressefreiheit in ihrem Land geehrt (17. Mai 2007)
- ↑ Website des Henri Nannen Preises, Sonderpeis 2006
- ↑ Fotograf Robert Lebeck mit dem Henri Nannen Preis
- ↑ Pressemitteilung Robert Lebeck erhält den Henri Nannen Preis 2007 für sein Lebenswerk (29. März 2007)
- ↑ Jürg Vollmer-Orlova: Die letzte unabhängige Zeitung Russlands - Porträt der Nowaja Gaseta In Krusenstern vom 11. Mai 2007
- ↑ Pressemitteilung Marcel Reich-Ranicki erhält den Henri Nannen Preis für sein Lebenswerk (5. Mai 2008)
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