- Henry Draper
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Henry Draper (* 7. März 1837 im Prince Edward County, Virginia; † 20. November 1882 in New York City) war ein US-amerikanischer Physiologe und Astronom.
Leben
Draper half bereits als Junge seinem Vater (John William Draper) bei der Anfertigung von Fotos von mikroskopischen Präparaten für ein Lehrbuch. Er studierte Medizin und wurde 1861 Professor der Physiologie und analytischen Chemie an der Universität New York. 1867 heiratete er Mary Anna, geb. Palmer.
Seit früher Jugend pflegte er die Astronomie als Hobby und wurde einer der Pioniere der Astrofotografie und der Spektrografie. 1857 besuchte er auf einer Europareise die Privatsternwarte des Lord Rosse in Irland mit dem 72-Zoll-Teleskop. Im Jahr darauf begann er mit der Anfertigung eines speziell für Astrofotografie konstruierten Spiegelteleskops mit 40 cm Durchmesser (in einer Privatsternwarte auf dem Grundstück seines Vaters und mit Unterstützung seines Bruders Daniel). Seine detaillierte Beschreibung der Herstellung von Optik (ein versilberter Glasspiegel) und Montierung erschien 1865 bei der Smithsonian Institution und wurde zu einem Standardwerk für Optiker. 1870 baute er ein größeres Teleskop.
Nach einem Jagdausflug in die Rocky Mountains, auf dem er sich erkältet hatte, verstarb er überraschend auf der Höhe seiner Karriere.
Leistung
Neben seiner – sehr erfolgreichen – hauptberuflichen Tätigkeit als Physiologe leistete er Bahnbrechendes als Astronom:
Er fotografierte 1872 als Erster das Spektrum eines Sterns, das der Wega. 1880 gelang es ihm als Erstem, eine Photographie eines Sternnebels (Orionnebel) zu erstellen. Die Konstruktion des Gitterspektrographen stammt von ihm. Draper wies darüber hinaus das Element Wasserstoff auf der Sonne nach.
Weitere Erstleistungen betrafen das Spektrogramm eines Kometen und eine Weitwinkelaufnahme vom gesamten Kometenschweif (Komet Tebbutt von 1881), Spektrogramme vom Mond und den Planeten Venus, Mars und Jupiter und schließlich vom Orion-Nebel. Die seinerzeit von einem mechanischen Uhrwerk angetriebene Mechanik zur Nachführung des Teleskops wurde von ihm entscheidend verbessert. So wurden Astrofotos mit Belichtungszeiten von über drei Stunden möglich. Auch veröffentlichte er Monographien über Teleskopkonstruktion und Spektrographie in Fachzeitschriften.
Seine Witwe stiftete dem Harvard-Observatorium einen beträchtlichen Teil ihres Erbes („Henry Draper Memorial Fund“). Hiermit konnte die Herausgabe eines umfangreichen Sternkatalogs (neun Bände, 1918-1925) finanziert werden. Dieser wurde von Annie Cannon und Edward C. Pickering erstellt und listet über 350.000 Sterne mit ihren Spektralklassen auf.
Nach Draper benannt sind die „Draper-Klassifikation“ der Sternspektren, der Henry-Draper-Katalog, die Henry-Draper-Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Astrophysik sowie ein Mondkrater.
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