Hepburn-shiki

Hepburn-shiki

Das Hepburn-System (jap. ボン式, Hebon-shiki) ist eines der zwei wichtigsten Transkriptionssysteme für die japanische Schrift, genauer: für die Transkription der japanischen „Silbenschriften“ Hiragana und Katakana in die lateinische Schrift. Das Hepburn-System ist heute das sowohl in Japan als auch weltweit am meisten verbreitete.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsklärung

Das Hepburn-System (japanisch: ヘボン式 Hebon-shikiHebon ist eine alte Abbildung des Namens Hepburn auf das japanische Lautsystem) existiert in mehreren geringfügig voneinander abweichenden Varianten, von denen aber nur zwei als verbreitet angesehen werden können: die ältere Variante wird 標準ヘボン式ローマ字 Hyōjun-Hebon-shiki Rōmaji „Standard-Hepburn-System“ oder einfach „traditionelles Hepburn-System“ genannt und ist in Japan beispielsweise auf japanischen Bahnhofsschildern zu finden. Die andere Variante 修正ヘボン式ローマ字 Shūsei Hebon-shiki Rōmaji, das sog. „revidierte Hepburn-System“ wurde 1954 in der dritten Auflage des japanisch-englischen Wörterbuchs „Kenkyusha's Japanese-English Dictionary“ eingeführt (das seitdem „Kenkyusha's New Japanese-English Dictionary“ heißt) und ist heute die in neueren japanischen Wörterbüchern vorwiegend anzutreffende Transkriptionsart. Auch in den meisten wissenschaftlichen Arbeiten westlicher Autoren wird diese neuere Variante angewendet.

Das Hepburn-System ist benannt nach Dr. James Curtis Hepburn, einem US-amerikanischen Arzt und Missionar, der 1867 das erste Japanisch-Englische Wörterbuch, das 和英語林集成 (Waei gorin shūsei) herausbrachte und dann in dessen dritter Auflage von 1886 erstmals diese später nach dem von ihm herausgegebenen Wörterbuch benannte Transkriptionsart verwendete. Dieses Transkriptionssystem war jedoch nicht von ihm allein, sondern vielmehr bereits 1885 von einer Kommission aus japanischen und ausländischen Gelehrten unter seiner Mitwirkung ausgearbeitet worden.

Das andere Transkriptionssystem für die japanische Sprache, das ebenfalls 1885 als Gegenvorschlag von einer Gruppe unter der Leitung des Physikers Dr. Aikitsu Tanakadate aufgestellt worden war und 日本式ローマ字 Nihon-shiki Rōmaji „Nippon-System“ heißt, wurde 1937 leicht modifiziert vom Kabinett zum „System für den Amtsgebrauch“ bestimmt, und 1954 noch einmal darin bestätigt. Dieses System heißt nun 訓令式ローマ字 Kunrei-shiki Rōmaji „Kunrei-System“ und lehnt sich eng an die Systematik der japanischen Silbenschrift an. Es wurde 1989 sogar als ISO 3602:1989 standardisiert und wird seit einem weiteren Kabinettsbeschluss 1994 heute sogar wieder stärker von verschiedenen offiziellen Stellen eingesetzt. Vereinzelt findet es sich auch in westlichen Lehrbüchern. „Fujisan“ (Hepburn) schreibt sich dort „Huzisan“ (Kunrei).

In der Praxis ist das Hepburn-System derzeit wesentlich verbreiteter. In japanischen Schulen werden die Schüler heute mit beiden Transkriptionssystemen vertraut gemacht.

Kana-Tabelle

Hiragana, Katakana, Hepburn
Ks. a i u e o ya yu yo
a i u e o
k ka ki ku ke ko きゃ キャ kya きゅ キュ kyu きょ キョ kyo
s sa shi su se so しゃ シャ sha しゅ シュ shu しょ ショ sho
t ta chi tsu te to ちゃ チャ cha ちゅ チュ chu ちょ チョ cho
n na ni nu ne no にゃ ニャ nya にゅ ニュ nyu にょ ニョ nyo
h ha hi fu he ho ひゃ ヒャ hya ひゅ ヒュ hyu ひょ ヒョ hyo
m ma mi mu me mo みゃ ミャ mya みゅ ミュ myu みょ ミョ myo
y ya yu yo
r ra ri ru re ro りゃ リャ rya りゅ リュ ryu りょ リョ ryo
(w) wa (ゐ) (ヰ) wi (ゑ) (ヱ) we wo
(n) n
g ga gi gu ge go ぎゃ ギャ gya ぎゅ ギュ gyu ぎょ ギョ gyo
z za ji zu ze zo じゃ ジャ ja じゅ ジュ ju じょ ジョ jo
d da ji zu de do
b ba bi bu be bo びゃ ビャ bya びゅ ビュ byu びょ ビョ byo
p pa pi pu pe po ぴゃ ピャ pya ぴゅ ピュ pyu ぴょ ピョ pyo
y イェ ye
w ウィ wi ウェ we ウォ wo
v ヴァ va ヴィ vi vu ヴェ ve ヴォ vo
s スィ si
z ズィ zi
sh シェ she
j ジェ je
ch チェ che
t ティ ti トゥ tu
d ディ di ドゥ du
ts ツァ tsa ツィ tsi ツェ tse ツォ tso
f ファ fa フィ fi フェ fe フォ fo フュ fyu
hy1 ひぇ ヒェ hye

1: das hye in der letzten Zeile ist gleich ein doppelter Spezialfall, der durch die neumodische Interjektion ひぇーっ bzw. ヒェーッ entstand, die Überraschung ausdrückt. Da das ye-Zeichen (Hiragana: ゑ Katakana: ヱ ) selbst nicht mehr in Gebrauch ist, musste dafür das einfache (kleine) e-Zeichen einspringen, wie es auch bei she, je und che der Fall ist. Da es sich bei der vorgenannten Interjektion aber nicht um einen „fremdländischen“ Ausdruck handelt, kann man sie sowohl in Katakana als auch in Hiragana schreiben.

Lange Vokale

Vokale sind normalerweise kurz. Lange Vokale werden korrekterweise mit einem Makron (¯) gekennzeichnet. Da dieses diakritische Zeichen auf Schreibmaschine und im Computer meist fehlt, wird häufig auch der Zirkumflex (^) verwendet.
Vokalkombinationen werden wie folgt wiedergegeben:

A + A

Die Kombination a + a wird als aa geschrieben, wenn es sich um eine innere Wortgrenze handelt:

  • 真新しい(まあたらしい): ma + a + ta + ra + shi + i = maatarashii - ganz neu

In allen anderen Fällen wird a + a zu einem langen ā zusammengezogen:

  • お婆さん(おばあさん): o + ba + a + sa + n = obāsan - Oma

I + I

Die Kombination i + i wird immer als ii geschrieben.

  • 兄さん(にいさん): ni + i + sa + n = niisan - [älterer] Bruder
  • お爺さん(おじいさん): o + ji + i + sa + n = ojiisan - Opa
  • 美味しい(おいしい): o + i + shi + i = oishii - wohlschmeckend
  • 新潟(にいがた): ni + i + ga + ta = Niigata (Ortsname, wörtl. „neues Watt“)
  • 灰色(はいいろ): ha + i + i + ro = haiiro - grau (wörtl. „Aschen-Farbe“)

U + U

Die Kombination u + u wird als uu geschrieben, wenn es sich um eine innere Wortgrenze oder um die Präsens-Endung bestimmter Verben handelt:

  • 食う(くう): ku + u = kuu - essen
  • 縫う(ぬう): nu + u = nuu - nähen

In allen anderen Fällen wird u + u zu einem langen ū zusammengezogen:

  • 数学(すうがく): su + u + ga + ku = sūgaku - Mathematik
  • 注意(ちゅうい): chu + u + i = chūi - Vorsicht
  • ぐうたら: gu + u + ta + ra = gūtara - Faulpelz

E + E

Die Kombination e + e wird als ee geschrieben, wenn es sich um eine innere Wortgrenze handelt:

  • 濡れ縁(ぬれえん): nu + re + e + n = nureen - nicht regengeschützter Teil der „Veranda“ (Gang außen an jap. Häusern)

In allen anderen Fällen wird e + e zu einem langen ē zusammengezogen:

  • お姉さん(おねえさん): o + ne + e + sa + n = onēsan - (ältere) Schwester

O + O

Die Kombination o + o wird als oo geschrieben, wenn es sich um eine innere Wortgrenze handelt:

  • 小躍り(こおどり): ko + o + do + ri = koodori - Freudensprung

In allen anderen Fällen wird o + o zu einem langen ō zusammengezogen:

  • 大船(おおふな): o + o + fu + na = Ōfuna - Ōfuna
  • 遠回り(とおまわり): to + o + ma + wa + ri = tōmawari - Umweg
  • 大阪(おおさか): o + o + sa + ka = Ōsaka - Osaka

O + U

Die Kombination o + u wird als ou geschrieben, wenn es sich um eine innere Wortgrenze oder um die Präsens-Endung bestimmter Verben handelt:

  • 追う(おう): o + u = ou - verfolgen
  • 迷う(まよう): ma + yo + u = mayou - sich nicht entscheiden können
  • 子馬(こうま): ko + u + ma = kouma - Fohlen

In allen anderen Fällen wird o + u zu einem langen ō zusammengezogen:

  • 学校(がっこう): ga + (t) + ko + u = gakkō - Schule
  • 東京(とうきょう): to + u + kyo + u = Tōkyō - Tokio
  • 勉強(べんきょう): be + n + kyo + u = benkyō - lernen
  • 電報(でんぽう): de + n + po + u = dempō - Telegramm
  • 金曜日(きんようび): ki + n + yo + u + bi = kin'yōbi - (Wochentag der Venus) Freitag
  • 話そう(はなそう): ha + na + so + u = hanasō - sprechen wir !

Kombination zweier verschiedener Vokale außer O + U

Die Kombination e + i wird immer als ei geschrieben, auch in sinojapanischen Wörtern, wo ihre Aussprache einem langen ē nahe kommt:

  • 学生(がくせい): ga + ku + se + i = gakusei - Schüler
  • 経験(けいけん): ke + i + ke + n = keiken - Erfahrung
  • 制服(せいふく): se + i + fu + ku = seifuku - Uniform
  • 姪(めい): me + i = mei - Nichte
  • 招いて(まねいて): ma + ne + i + te = maneite - rufen/einladen und dann

Auch alle übrigen Kombinationen zweier verschiedener Vokale (außer o + u) werden getrennt geschrieben:

  • 軽い(かるい): ka + ru + i = karui - leicht
  • 鴬(うぐいす): u + gu + i + su = uguisu - Nachtigall
  • 甥(おい): o + i = oi - Neffe

Vokal mit Dehnungsstrich

Ein bei (meist) fremdsprachigen Ausdrücken durch einen Dehnungsstrich (bei waagerechter Schreibung: , bei senkrechter Schreibung:) angezeigter langer Vokal wird in der Lateinschrift immer durch einen langen Vokal mit Macron (ā, ī, ū, ē, ō) wiedergegeben:

  • セーラー: se + (Dehnungsstrich) + ra + (Dehnungsstrich) = sērā - Matrose (sailor)
  • パーティー: pa + (Dehnungsstrich) + ti + (Dehnungsstrich) = pātī - Party
  • レーナ(伶奈): re + (Dehnungsstrich) + na = Rēna - Lena
  • ヒーター: hi + (Dehnungsstrich) + ta + (Dehnungsstrich) = hītā - Heizung (heater)
  • タクシー: ta + ku + shi + (Dehnungsstrich) = takushī - Taxi
  • スーパーマン: su + (Dehnungsstrich) + pa + (Dehnungsstrich) + ma + n = Sūpāman - Superman

Weitere Schreibregeln

Partikel は und へ

Die Zeichen は (ha) und へ (he) werden im Japanischen, soweit sie als grammatische Partikel (Postpositionen) benutzt werden, wie わ und え ausgesprochen und entsprechend in Umschrift wa bzw. e geschrieben.

  • 私は学校に行きます(わたしはがっこうにいきます)。: Watashi wa gakkō ni ikimasu. - Ich gehe jetzt zur Schule.
  • ここは横浜です(ここはよこはまです)。: Koko wa Yokohama desu. - Hier ist Yokohama.
  • 此処へ来ては行けません(ここへきてはいけません)。: Koko e kite wa ikemasen. - Hier darf man nicht herkommen.

Natürlich bleibt die Lesung und Schreibung ha und he erhalten, wenn sie nicht als Partikel gebraucht werden:

  • 葉書(はがき): ha + ga + ki = hagaki - Postkarte

Partikel を

Das Zeichen を (eigentlich „wo“) wird im modernen Japanischen nur noch als grammatische Partikel (Postposition) gebraucht und dann genauso wie お ausgesprochen und entsprechend o geschrieben.

  • 何を見てるの?(なにをみてるの?) : Nani o miteru no ? - Was schaust du (da) an ?

Gelegentlich wird auch noch „wo“ geschrieben, wenn Bedarf an erhöhter Klarheit herrscht.

Silbenschluss-n (ん)

Kommt ein Vokal oder y-Laut nach einem Silbenschluss-n, wird korrekterweise ein Apostroph gesetzt, um Doppeldeutigkeiten zu vermeiden:

  • 金曜日(きんようび): kin’yōbi - Freitag
  • 慎一(しんいち): Shin’ichi - Shin’ichi (Name)

traditionelles Hepburn-System:
Das Silbenschluss-n ん (Katakana: ン) wird vor m, b, p als m, ansonsten immer als n geschrieben:

  • 音楽(おんがく): ongaku - Musik
  • 勉強(べんきょう): benkyō - lernen
  • 乾杯(かんぱい): Kampai - Prost
  • 新聞(しんぶん): shimbun - Zeitung
  • 電報(でんぽう): dempō - Telegramm

revidiertes Hepburn-System:
In diesem von Japanologen bevorzugten System wird das Silbenschluss-n ん (Katakana: ン) immer als n geschrieben, also:

  • 乾杯(かんぱい): Kanpai - Prost
  • 新聞(しんぶん): shinbun - Zeitung
  • 電報(でんぽう): denpō - Telegramm

kleines tsu (っ)

Hauptartikel: Sokuon

Vor konsonantischen Silben zeigt das kleine tsu(っ) die Verdopplung des folgenden Konsonanten an (z.B: kkk). Für die Digraphen gilt shssh, tstts aber chtch (nicht konform, jedoch analog zu den anderen, gelegentlich als cch transkribiert):

  • 学校(がっこう): gakkō - Schule
  • 日本(にっぽん): Nippon - Japan (altertümliche Lesung; 日本 wird in der Regel にほん (Nihon) gelesen)
  • 仰る(おっしゃる): ossharu - sagen (höflich)
  • 一通(いっつう): ittsū - ein Kopie (eines Dokuments)
  • 一致(いっち): itchi - Übereinstimmung

Befindet sich das kleine tsu am Ende eines Wortes, drückt es das abrupte Ende des Wortes aus und wird mit einem Apostroph wiedergegeben:

  • アアアッ: aaa' - abrupt abbrechendes „aaah“
  • ひぇーっ: hyē' - Überraschungslaut

Großschreibung

Am Satzanfang und bei Eigennamen wird gewöhnlich entsprechend den Gepflogenheiten im Englischen groß geschrieben.

  • 私は学校に行きます(わたしはがっこうにいきます)。: Watashi wa gakkō ni ikimasu. - Ich gehe jetzt zur Schule.
  • ここは横浜です(ここはよこはまです)。: Koko wa Yokohama desu. - Hier ist Yokohama.

Verwendung des Hepburn-Systems in Japan

  • Japanische Eisenbahn (Beschriftung der Stationsschilder):
    verwendet das „traditionelle“ Hepburn-System und verwendet auch ā, ī, ū, ē, ō.
  • Japanische Firmen (Schreibung von Firmennamen und Produktnamen):
    verwenden meist das „traditionelle“ Hepburn-System ohne Kennzeichnung der langen Vokale (Meiji Chocolate, Shiseido, Seiko, etc.)
  • Japanisches Außenministerium (Schreibung japanischer Namen in Reisepässen):
    verwendet das „traditionelle“ Hepburn-System, zeigt lange Vokale aber durch nachgestelltes „h“ an.
  • Japanisches Verkehrsministerium (Beschriftung der Straßen-Wegweiser):
    verwendet das „revidierte“ Hepburn-System (Silbenschluss-n immer n), zeigt jedoch lange Vokale überhaupt nicht an.
  • Japanisches Kultusministerium (Unterricht an den Schulen):
    lässt sowohl das „offizielle“ Kunrei-System als auch das „traditionelle“ Hepburn-System unterrichten

Aussprache

Die Vokale und Konsonanten werden im Hepburn-System folgendermaßen ausgesprochen:

  • m, d, b: wie im Deutschen
  • k, t, p: ähnlich wie im Deutschen, aber nicht behaucht, d. h. man hört kein „h“ danach
  • a, e, o: wie im Deutschen, aber nur kurz betont, Doppelvokale werden lang ausgeprochen: beispielsweise a wie in Ball und ā wie in Bad
  • i: ähnlich wie im Deutschen, aber nicht mit gespannten Lippen; zwischen stimmlosen Konsonanten und bei tiefem Tonakzent am Wortende meist stumm oder schwach betont
  • u: u mit nicht gerundeten Lippen, klingt häufig wie ü; zwischen stimmlosen Konsonanten und bei tiefem Tonakzent am Wortende meist stumm oder schwach angedeutet
  • h: wie im Deutschen; wird vor stummem i wie ein feines ch in Ich ausgesprochen und klingt ähnlich wie sch ([ç])
  • f: Laut zwischen h und f; zwischen den nahezu geschlossenen Lippen durchpusten; vor stummem u wenn am Ende eines Wortes manchmal wie ch ausgesprochen
  • n: wird vor m, b, p (siehe Silbenschluss-n) als m gesprochen und vor g oder k als ng (Ingolf (g wird betont) resp. Anker, [ŋ]); wird manchmal nur nasal angedeutet (die Zunge berührt dabei den Gaumen nicht)
  • g: wie im Deutschen, häufig auch als ng ([ŋ])
  • s: wie stimmloses s oder deutsches ß (Masse und Maße, aber nicht Sonne, [s])
  • sh: wie deutsches sch (Schiff, [ʃ])
  • ch: wie deutsches tsch (Tscheche, [ʧ])
  • ts: wie deutsches z (Zaun, [ʦ])
  • y: wie deutsches j (Jacke, jemand, [j])
  • r: wie mit der Zungesspitze gerolltes r mit nur einem Schlag; klingt häufig nach einem l oder d
  • w: wie w im Englischen (Water, [w])
  • z: wie stimmhaftes s (sagen, Sonne, [z])
  • j: am Wortanfang und nach n wie stimmhaftes dsch (Dschungel, Junkie, [ʤ]); im Wortinneren, d.h. nach Vokal, eher wie das zweite g in Garage ([ʒ]).

Der Verschlusslaut, der durch einen doppelten Konsonanten (außer nn und mm) oder tch dargestellt wird, wird wie im Italienischen ausgesprochen. Das heißt, dass der folgende Konsonant vorbereitet wird und der Luftstrom gestoppt wird. Der Doppeltkonsonant bedeutet nicht wie im Deutschen, dass ein davorstehender Vokal kurz ist, sondern der Konsonant selbst ist lang.

  • 学校(がっこう): gakkō sprich: «ga» (kurze Pause) «kkō»

Betonung

Der Tonhöhenakzent der japanischen Sprache wird weder in der japanischen Schrift noch im Hepburn-System wiedergegeben.

Vor- und Nachteile des Hepburn-Systems

Vorteile

Das Hepburn-System ist in der englischsprachigen Literatur seit der 1886 erschienenen dritten Auflage des japanisch-englischen Wörterbuchs 和英語林集成 Waei-Gorinshūsei des amerikanischen Arztes James Curtis Hepburn zum Standard geworden, und hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Deutschland durchgesetzt, ermöglicht somit eine international einigermaßen einheitliche Schreibweise. Es ermöglicht dem mit der englischen Laut-Buchstaben-Zuordnung der Konsonanten und der normalen „italienischen“ Aussprache der Vokale vertrauten Leser eine für Japaner akzeptable Aussprache japanischer Wörter und ist als Aussprachehilfe weit intuitiver als das Kunrei-System.

Nachteile

Das Hepburn-System ist als Aussprachehilfe für Deutsch-Muttersprachler nur bedingt geeignet, da viele Konsonanten anders als im Deutschen ausgesprochen werden, das korrekte Lesen also erst erlernt werden muss. Die weite Verbreitung des Hepburn-Systems trägt dazu bei, dass eine phonetisch exaktere Umschrift des Japanischen in IPA-Lautschrift weitgehend unüblich ist.

Das Hepburn-System wird manchmal als Transliterationssystem missverstanden, es ist aber ein Transkriptionssystem, weil bei einigen Silben (ji, zu) die Rück-Umsetzung in die japanischen Silbenschriften Hiragana (じ/ぢ,ず/づ) und Katakana (ジ/ヂ,ズ/ヅ) nicht eindeutig ist.

Siehe auch

Weblinks


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