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Heringshai Heringshai (Lamna nasus)
Systematik Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii) Überordnung: Galeomorphii Ordnung: Makrelenhaiartige (Lamniformes) Familie: Makrelenhaie (Lamnidae) Gattung: Heringshaie (Lamna) Art: Heringshai Wissenschaftlicher Name Lamna nasus (Bonnaterre, 1788) Der Heringshai (Lamna nasus) ist eine Haiart, die ihren Namen aufgrund ihrer bevorzugten Beute, zu der Heringe, Makrelen und andere verwandte Fischarten zählen, bekam. Sie gehört der Familie der Makrelenhaie an.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Der Heringshai wird bis zu drei Meter groß. Sein Erscheinungsbild erinnert stark an den Weißen Hai. Sein spindelförmiger Körper besitzt eine konische Schnauze. Das vermutete Höchstalter liegt bei 30 Jahren.
Verbreitungsgebiet
Die Hauptverbreitungsgebiete des Heringshais sind die Gewässer des Nordatlantiks. Auch in Nord- und Ostsee ist er sehr weit verbreitet. Man findet ihn auch im Mittelmeer. Auf der südlichen Halbkugel sind Heringshaie um Südaustralien, vor Chile und in Regionen des subantarktischen Raums heimisch.
Lebensweise
Schwarmfische und kleinere Wale bilden seine Hauptnahrungsquelle. Aber auch kleinere Haiarten wurden bei Magenanalysen schon entdeckt. Er neigt ebenfalls zum Kannibalismus.
Der Heringshai ist lebendgebärend. Ein Weibchen bringt im Schnitt ein bis fünf Jungen zur Welt, die in der Regel 75 Zentimeter groß sind.
Menschen und Heringshaie
Es sind im europäischen Raum einige Angriffe auf den Menschen bekannt. Der Hai könnte Schwimmer in küstennahem Gewässer als Beute betrachten. Andererseits dient der Heringshai dem Menschen als Speisefisch.
Durch starke Überfischung Anfang der 1970er-Jahre sind die Bestände im Nordatlantik stark eingebrochen. Erst 2001 konnte eine merkliche Stabilisierung der Population hier festgestellt werden. Insgesamt ist der Bestand aber im Abnehmen begriffen. Gemäß der IUCN ist der Heringshai als gefährdet („vulnerable“) eingestuft[1] (im Nordost-Atlantik und dem Mittelmeerraum: „vom Aussterben bedroht“ und im Nordwest-Atlantik: „stark gefährdet“). Eine Listung in Anhang 2 der CITES-Liste wurde schon 2007 beantragt, wurde jedoch abgelehnt.[2] 2007 und 2008 gab die IUCN bekannt, dass der Heringshai auf der Basis einer Untersuchung der IUCN SSC Shark Specialist Group (SSG) zu pelagischen Hai- und Rochenarten auf dem Status „vulnerable“ bleiben wird.[3]
Im März 2010 wurde nach einem Antrag Deutschlands auf der Artenschutzkonferenz der CITES im Arabischen Emirat Katar vorerst eine Kontrolle des Handels mit Heringshaien beschlossen,[4] der Antrag wurde aber am letzten Tag der Konferenz in einer zweiten Abstimmung doch noch abgelehnt.[5]
Belege
- ↑ Lamna nasus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: J. Stevens u. a.. Abgerufen am 2. Januar 2009
- ↑ More oceanic sharks added to the IUCN Red List Pressemitteilung vom 2. Februar 2007.
- ↑ You can swim but you can’t hide – more oceanic sharks on the IUCN Red List Pressemitteilung der IUCN vom 22. Mai 2008
- ↑ Kein Schutz für Hammerhai und Weißspitzen-Hochseehai Die Zeit vom 23. März 2010 über die Artenschutzkonferenz in Katar
- ↑ Doch keine Ausnahme für Heringshaie (nicht mehr online verfügbar) Tagesschau (ARD) vom 25. März 2010 über die Artenschutzkonferenz in Katar
Literatur
- Leonard Compagno, Marc Dando, Sarah Fowler: Sharks of the World. Princeton Field Guides, Princeton University Press, Princeton und Oxford 2005; S. 184. ISBN 978-0-691-12072-0.
- Allessandro de Maddalena, Harald Bänsch: Haie im Mittelmeer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005; Seiten 152–155. ISBN 3-440-10458-3.
Weblinks
Commons: Heringshai – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Heringshai auf Fishbase.org (englisch)
- Heringshai in der hai.ch-Datenbank
- Brenda Roman: Porbeagle. Florida Museum of Natural History. Aufgerufen am 15. Oktober 2008
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