Hermann-Gieseler-Halle

Hermann-Gieseler-Halle
Hermann-Gieseler-Halle, Außenansicht
Hermann-Gieseler-Halle, Innenraum
Innenansicht 1962

Die Hermann-Gieseler-Halle ist eine 1922 erbaute Sporthalle im Südwesten des Magdeburger Stadtteils Stadtfeld Ost.

Die Halle am Klaus-Miesner-Platz ist das erste kommunale Bauwerk, das nach dem Ersten Weltkrieg im Stil des „Neuen Bauens“ errichtet wurde. Sie wurde ursprünglich als Viehmarkt- und Ausstellungshalle nach Plänen der Magdeburger Architekten Bruno Taut und Johannes Göderitz im Jahre 1922 errichtet und erhielt den Namen „Halle Land und Stadt“.

Das Bauwerk besteht aus einer Stahlbeton-Skelettkonstruktion, zu der acht flach gewölbte Bogenbinder gehören. Die Bogenbinder haben eine Stützweite von 35 Metern, und ihr Scheitelpunkt liegt bei zwölf Metern. Durch Horizontalverstrebungen hat die Decke eine kassettenförmige Gestalt. Ursprünglich erfolgte der Lichteinlass über ein durchgehendes Oberlicht im Scheitel der Bogenbinder und durch große Glasfenster an den Stirnseiten. Die Halle hat eine Länge von 75 Metern, ist 35 Meter breit und verfügt heute über zirka 2.000 Sitzplätze.

Als 1955 das Gebäude in eine Sporthalle umgebaut wurde, beseitigte man das Oberlicht und fügte Fenster an den Längsseiten an. Auch die Giebelverglasung und der Eingangsbereich wurden umgestaltet. Durch diese Eingriffe wurde die Halle sowohl innen wie außen in ihrem Aussehen zu ihrem Nachteil verändert. Da durch die neue Nutzung der alte Name nicht mehr passte, benannte der SED-dominierte Rat der Stadt die Halle nach dem relativ unbekannten Gewerkschafts-Funktionär Hermann Gieseler, der 1948 bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen war.

Die Hermann-Gieseler-Halle steht unter Denkmalschutz. Bis zur Fertigstellung der Bördelandhalle war die Hermann-Gieseler-Halle Spielstätte des Handball-Erstligisten SC Magdeburg. Sie wird heute vom Leistungssport (2. Handball-Bundesliga und Basketball) und für den Schulsport genutzt.

Literatur

  • Magdeburg und seine Umgebung, Akademie-Verlag Berlin, 1973
  • Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Deutscher Kunstverlag, 2002, ISBN 3-422-03069-7
  • Magdeburg - Architektur und Städtebau, Verlag Janos Stekovics, 2001, ISBN 3-929330-33-4

Webseite

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