- Hermann-Lietz-Schulen
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Als Hermann-Lietz-Schulen werden vier deutsche Landerziehungsheime bezeichnet, deren Erziehungsmethodik auf den Vorstellungen des Pädagogen Hermann Lietz basiert.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Nach den Vorgaben ihres Gründers Hermann Lietz vor über 100 Jahren beruht die Erziehung und die Schulstruktur dabei auf der ganzheitlichen Erziehung mit Kopf, Herz und Hand. Tragende Säulen der Lietz-Schulen sind neben dem normalen Unterricht zum einen die "Heimfamilie", eine Gruppe von ca. 8-10 Schülerinnen und Schülern, die mit ihren Lehrern zusammen leben und arbeiten. Die erzieherische Arbeit in der Heimfamilie beruht auf Vertrauen, Toleranz und der Vorbildfunktion der Älteren. Zum anderen sind dies die "Gilden" und die "Praktische Arbeit", wie z.B. Schreinerei, Garten, Goldschmiede, Motorwerkstatt, Tierhaltung etc.
Organisation
Der Unterricht orientiert sich einerseits an den staatlichen Richtlinien, trägt aber andererseits auch den Anforderungen der sich ständig verändernden Arbeitswelt Rechnung. Zum üblichen Angebot an Leistungskursen bietet man in der Oberstufe einen Leistungskurs Wirtschaftswissenschaften an. In allen fünf Schulen werden moderne Medien als interaktive und innovative Lernsysteme eingesetzt.
Schulen
Bestehende Hermann-Lietz-Schulen
Es gibt derzeit vier Hermann-Lietz-Schulen, davon sind drei der Stiftung Deutsche Landerziehungsheime angeschlossen.
- Hermann Lietz-Schule Spiekeroog, gegründet 1928 als Landerziehungsheim auf Spiekeroog.
- Hermann-Lietz-Schule Haubinda, gegründet 1901 als Landerziehungsheim in Haubinda (Thüringen).
- Hermann-Lietz-Schule Bieberstein, gegründet 1904 als Landerziehungsheim im Schloss Bieberstein in Hessen.
- Hermann-Lietz-Schule Schloss Hohenwehrda im Schloss Hohenwehrda in Hessen, gegründet 1941.
Ehemalige Hermann-Lietz-Schulen
- Landschulheim Grovesmühle, das erste Hermann-Lietz-Landschulheim, 1995, nach der Wende wiedereröffnet. Es liegt im heutigen Veckenstedt, Nordharz (Sachsen-Anhalt).
- Hermann-Lietz-Landerziehungsheim Ilsenburg/Harz: Das erste Landerziehungsheim befand sich vom 28. April 1898 bis 1923 in der Pulvermühle in Ilsenburg/Harz.
- Hermann-Lietz-Landerziehungsheim Gebesee: Das Landerziehungsheim Schloss Gebesee wurde 1923 im Tausch gegen das Landerziehungsheim Ilsenburg/Harz von der Kupferbergwerksgesellschaft in Ilsenburg/Harz erworben. Der Unterricht wurde vom 28. April 1923 bis zur Umbenennung in „Landesinternatsschule Gebesee über Erfurt“ bzw. bis zur Auflösung des Internats am 31. August 1951 im Jahr 1948 durch die DDR-Behörden nach den Prinzipien einer Hermann-Lietz-Schule durchgeführt. Nach der DDR-Zeit wurde seit 1990 versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen. Die Schule heißt seit 2008 „Internat Schloss Gebesee - Gemeinnützige GmbH“. [1]
- Hermann-Lietz-Schule Schloss Buchenau
- Hermann-Lietz-Schule Ettersburg
Einzelnachweise
- ↑ Manuskript Chronik Schloss Gebesee 1923-2003, Gebesee 2008
Weblinks
- http://www.lietz-schule.de/ Stiftung Deutsche Landerziehungsheime
- http://www.hl-schule.de/ Hermann Lietz-Schule Spiekeroog
- http://www.altbuerger-hl.de/ Altbürger und Freunde der Herrmann-Lietz-Schulen e.V.
Kategorien:- Internatsform
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