Hermann Knüfken

Hermann Knüfken

Hermann Knüfken (* 9. Februar 1893 in Düsseldorf; † 8. Februar 1976 in Brighton) war ein deutscher Gewerkschaftsaktivist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Knüfken wurde als fünftes Kind einer Putzfrau geboren und 1914 zur kaiserlichen Marine eingezogen. 1917 desertierte er, wurde aber gefasst. Im November 1918 befreiten ihn revolutionäre Matrosen im Rahmen des Kieler Matrosenaufstandes aus der Haft.

Am 21. November 1920 entführte er in einer unblutigen Aktion gemeinsam mit anderen Linksaktivisten das Fischfangschiff Senator Schröder in die Sowjetunion mit dem Plan, mit Lenin über die Eigenständigkeit der sozialistischen Bewegung in Deutschland zu verhandeln. Er blieb in der Sowjetunion und leitete in der zweiten Hälfte der 20er Jahre in Leningrad den Internationalen Seemannsklub, war Delegierter der Internationalen Transportarbeitergewerkschaft und Kurier im internationalen Verbindungsnetz der Komintern. Nach einer Inhaftierung in der berüchtigten Lubjanka in Moskau im Rahmen der Stalinschen Terrors reist er aus.

In den 1930er Jahren leitet er eine antifaschistische Widerstandsgruppe. Schließlich arbeitet er als Geheimagent für Großbritannien. Nach 1945 hilft er in Hamburg auf britischer Seite bei der Entnazifizierung. Dort geriet er bald mit Teilen der Gewerkschaftsbewegung aneinander und wurde aus der ÖTV ausgeschlossen. 1976 starb er als britischer Staatsbürger in England. 2008 wurden seine Memoiren veröffentlicht.

Schriften

  • Hermann Knüfken: Von Kiel bis Leningrad. Erinnerungen eines revolutionären Matrosen. 1917-1930. Mit Dokumenten, 80 Fotos und Faksimiles. Hrsg. von Andreas Hansen in Zusammenarbeit mit Dieter Nelles. BasisDruck, Berlin 2008, ISBN 978-3-86163-110-1

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