- Hermann Neuton Paulsen
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Hermann Neuton Paulsen (* 24. Juli 1898 auf der Hallig Süderoog; † 5. Februar 1951 in Husum) war ein deutscher Pädagoge und Besitzer der Hallig Süderoog im Nordfriesischen Wattenmeer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Unter dem Eindruck eigener furchtbarer Kriegserlebnisse im Ersten Weltkrieg begann er in der Folgezeit für männliche Jugendliche – zunächst zwischen 1924 und 1926 auf Hallig Hooge, dann seit 1927 auf der im Besitz seiner Familie befindlichen Hallig Süderoog – internationale Begegnungsferien zu ermöglichen, um den Gedanken der Verständigung und des gegenseitigen Respekts bereits im Schüleralter entstehen zu lassen. Nie wieder sollten die später erwachsen Werdenden die Waffen gegeneinander erheben.
Sein Bestreben war, Jungen aus verschiedenen Ländern und aus durchaus ungleichen sozialen Verhältnissen zusammenzubringen, um sie mit dem gesundem Leben auf der landwirtschaftlich geprägten Hallig – und damit mit der praktischen Seite des Lebens – in Berührung kommen zu lassen. Dabei ließ er sich von dem Gedanken leiten, dass durch gemeinsames Tun – durch Spiel und Sport sowie die gemeinsame Erledigung von Alltagsarbeit – freundschaftliches Sichkennenlernen ermöglicht werden kann.
Der Ferienaufenthalt in der Begegnungsstätte auf der landschaftlich reizvoll gelegenen Hallig sollte aber auch „eine Gelegenheit für die Jungen sein, die eigentümlichen nordfriesischen Inseln und ihre Menschen kennenzulernen. Sie sollen sich freuen an dem weiten, unendlichen Meer, an dem hochgewölbten Himmel, an der Pracht der blühenden Halligblumen und am flinken Flug der Seevögel.“ [1]
Heranwachsende aus der Schweiz, aus Ungarn und vor allem aus skandinavischen Ländern, die durch seine spätere Ehefrau Gunvor Gustavsson nach Süderoog kamen, verlebten auf der „Hallig der Jungen“ eine unbeschwerte Ferienzeit, bei der sie in das von Ebbe und Flut bestimmte Halligleben eingebunden waren.
Von 1927 bis weit in die 1950er Jahre hinein hatte sein Erziehungswerk zur Völkerversöhnung und -verständigung Bestand. Die nationalsozialistischen Machthaber versuchten vergebens, ihn und sein Wirken in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt einzubinden.
Paulsen war durch seine Ideen ein früher Wegbereiter der Europäischen Einigung. Antriebe seines Wirkens waren Idealismus und Verantwortungsgefühl gegenüber jungen Menschen sowie der Wille, die Verständigung über Ländergrenzen zu ermöglichen. 1975 wurde ihm durch das Ludwig-Nissen-Haus in Husum in der Diele des Hallighauses auf Hallig Süderoog in Form einer „Hermann-Neuton-Paulsen-Gedächtnisstätte“ ein Denkmal gesetzt. Heute trägt auch die Inselschule auf Pellworm seinen Namen.
Literatur
- Joerg Ziegenspeck (Hrsg.), Hermann N. Paulsen (Mitarb.): Pädagogik auf der Hallig Süderoog; Erinnerungen von Freunden und Mitarbeitern. Institut für Erlebnispädagogik, Lüneburg 1990, ISBN 3-88456-073-5
- Brar V. Riewerts: Mit Herz und frischer Brise. Hermann Neuton Paulsen und die Hallig Suederoog. Neubauer 1991, Reihe: Wegbereiter der modernen Erlebnispaedagogik. 24, ISBN 3-88456-087-5
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Neuton Paulsen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurze Darstellung der Hallig
- Kurze Darstellung II
- Unternehmungen des Institutes für Erlebnispädagogik
- Findbuch des Kreisarchiv Nordfriesland mit Dokumenten zu Hermann Neuton Paulsen (PDF-Datei; 25 kB)
- Homepage des Institutes für Erlebnispädagogik
Quellen
- ↑ Riewerts, Brar Volkert: Mit Herz und frischer Brise - Hermann Neuton Paulsen und die Hallig Süderoog“, Verlag Nordfriisk Instituut, Bredstedt, 1996, S. 29.
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