- Alpenskala
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Als Schwierigkeitsskala bezeichnet man beim Klettern und Bergsteigen eine Skala aus Zahlen und/oder Buchstaben, die die Schwierigkeit einer Kletterroute beschreibt. Durch die Verwendung einer Bewertungsskala lässt sich die Schwierigkeit verschiedener Kletterrouten vergleichen.
Für die verschiedenen Spielformen des Kletterns und Bergsteigens existieren jeweils unterschiedliche Bewertungsskalen, die die für diese Sportart spezifischen Beanspruchungen berücksichtigen. So spielen beim Freiklettern andere Faktoren eine Rolle als beim technischen oder Eisklettern. Während bei Skalen, die für den alpinen Bereich konzipiert sind, häufig versucht wird, der Vielfalt verschiedener Anforderungen wie Ernsthaftigkeit (z. B. Ausgesetztheit, Absicherungsqualität, Brüchigkeit) oder konditioneller Belastung (z. B. Länge der Tour) Rechnung zu tragen, konzentrieren sich Skalen im Sportklettern meist auf die klettertechnische Schwierigkeit. Maßgeblich für die Bewertung ist hierbei die Schwierigkeit der Schlüsselstelle.
Die Bewertung der Schwierigkeit einer Route beruht auf normalen Bedingungen. Es darf also nicht außer acht gelassen werden, dass etwa nasser oder vereister Fels viel größere Anforderungen an den Begeher stellt.
Üblicherweise kommt dem Erstbegeher einer Route das Recht eines ersten Bewertungsvorschlages zu, häufig besprechen sich jedoch mehrere Kletterer bei der Bewertung und urteilen gemeinsam, um die Kriterien möglichst einheitlich zu halten. Bewertungsvorschläge können auch verändert werden, wenn eine große Zahl an Kletterern die vorgeschlagene Bewertung für unangemessen hält. Auch Veränderungen an der Route (z. B. durch Griffausbruch) können eine Neubewertung zur Folge haben. Schwierigkeitsbewertungen sind natürlich immer sehr subjektiv und Gegenstand von Diskussionen. Menschen sind physisch und psychisch unterschiedlich, daher sind derartige Angaben nur als Richtwert zu sehen.
Weiter unterliegen Bewertungsskalen einem starken historischen Wandel, aber auch lokalen Traditionen. Neuentwicklungen wie z. B. die Entstehung neuer Kletterstile oder Verbesserungen im Ausrüstungsbereich machen laufende Erweiterungen bzw. Adaptionen der verschiedenen Skalen notwendig.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Fritz Benesch, Autor des Raxführers von 1894, hat bereits in der ersten Auflage seines Führerwerkes den Versuch unternommen, mit einer „Vergleichsweisen Rangeinteilung der Steige nach ihrer Schwierigkeit“ die erste alpine Schwierigkeitsbewertung zu definieren. Diese Benesch-Skala hatte sieben Schwierigkeitsstufen. Mit der Stufe VII bewertete Benesch die leichtesten Routen, mit der Stufe I die damals schwierigsten. Bald wurden noch schwierigere Anstiege begangen, die dann mit Stufe 0 und später mit 00 bewertet wurden (etwa IV – V nach UIAA).[1] Weitere Skalen wie die 1923 von Willo Welzenbach vorgeschlagene Welzenbach-Skala kehrten die Richtung der Bewertung um, sodass den schwierigsten Anstiegen die nunmehr die höchsten Zahlen zugeordnet wurden. Daraus entstand die 1947 in Chamonix entworfene sechsstufige Alpenskala, die sich international durchsetzte und 1968 in UIAA-Skala umbenannt wurde. In den Jahren 1977 bis 1979 wurde sie nach oben geöffnet.[2]
Bewertungsskalen im Freiklettern
Während es bei den meisten Spielformen des Kletterns nur eine Bewertungsskala gibt, hat sich beim Freiklettern eine Vielzahl an Bewertungssystemen entwickelt, die teilweise auch unterschiedliche Schwerpunkte bei den Einflussfaktoren setzen. Die meisten dieser Skalen sind nur regional von Bedeutung, nur drei bzw. vier sind überregional gebräuchlich und dienen damit auch als Referenz zur „Umrechnung“ der anderen Skalen. Die überregional gebräuchlichen Bewertungsskalen sind die französische Skala, die UIAA-Skala, teilweise auch die amerikanische Skala sowie beim Bouldern die Fontainebleau- oder kurz Fb-Skala.
Im deutschsprachigen Raum wird im Allgemeinen die UIAA-Skala verwendet, wobei in Klettergebieten, die häufig von Kletterern aus anderen Nationen besucht werden, die französischen Bewertungen teilweise parallel verwendet werden. Ebenso ist die Grenze, wo die französische Skala Anwendung findet, nach Süden und Westen fließend.
Eine Ausnahmestellung in Deutschland hat die in der Sächsischen Schweiz bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gebräuchliche sächsische Skala, die sich durch die Teilung Deutschlands zusammen mit der dortigen Kletterethik nahezu unbeeinflusst von den anderen Skalen entwickelt hat. Sie wird auch in anderen ostdeutschen Klettergebieten verwendet, so etwa im Zittauer Gebirge. Historisch bedingt gilt sie auch in einigen tschechischen Klettergebieten, wie dem Böhmischen Paradies. Dort wird sie heute als JPK-Skala (Jednotná pískovcová klasifikace) bezeichnet.
Die Umrechnung der verschiedenen Bewertungsskalen ist nicht linear, daher geschieht dies meist mit Hilfe von Tabellen.
Die gebräuchlichsten Bewertungsskalen
Die UIAA-Skala wird in römischen oder arabischen Ziffern angegeben. Möglich sind ganze Zahlen, Auf- bzw. Abwertungen durch Nachstellen eines „+“ oder „-“ sowie Feinabstufungen wie beispielsweise „7+/8-“ (zwischen einer 7+ und einer 8-).
Die Französische Skala wird in arabischen Ziffern, sowie jeweils einem Buchstaben (a, b oder c) angegeben. Wie in der UIAA-Skala sind Aufwertung mit „+“ und Zwischenwerte möglich, jedoch keine Abwertung mit „-“.
Die schwierigsten derzeit gekletterten Routen befinden sich im Bereich XI+ (UIAA) bzw. 9a+ (franz.). Dieser Grad wurde erstmals im Jahr 2001 von Chris Sharma für die Route Realization in Ceüse, Frankreich, vergeben. Die Route Open Air am Schleierwasserfall im Jahr 1996 von Alexander Huber erstbegangen, ist nach Aussage des Wiederholers Adam Ondra ebenfalls mit 9a+ einzustufen. Sie wäre damit die weltweit erste Route in diesem Schwierigkeitsgrad gewesen. Die Routen Akira (XII/9b) von Fred Rouhling (1995) und Chilam Balam (9b+) von Bernabé Fernandez (2003) sind zwar noch schwerer bewertet, jedoch sind diese Routen nie wiederholt und die Bewertungen nie von anderen Kletterern bestätigt worden. Beide Bewertungen werden in der Kletterszene angezweifelt, da die Kletterer, die sie erstbegangen haben, diese Schwierigkeitsgrade vergeben haben, ohne Begehungen in anderen Routen ähnlicher Schwierigkeit vorweisen zu können. 2008 wurde dieser Grad erstmals von anerkannten Spitzenkletterern (Chris Sharma für „Jumbo Love“ und Dani Andrada für „Delincuente natural“) vorgeschlagen, bislang aber noch nicht bestätigt.[3]
Bewertung frz. Skala sächsische Skala amerikanische Skala I 1 I - II 2 II - III 3a III 5.0 III+ 3b – 5.1 IV- 3c – 5.2 IV 4a IV 5.3 IV+ 4b V 5.4 V- 4c – 5.5 V 5a VI 5.6 V+ 5b – 5.7 VI- 5c VIIa 5.8 VI 5c+ VIIb 5.9 VI+ 6a VIIc 5.10a VII- 6a+ VIIIa 5.10b VII 6b/6b+ VIIIb 5.10c VII+ 6b+/6c VIIIc 5.11a VIII- 6c+ IXa 5.11b VIII 7a IXb 5.11c VIII+ 7a+/7b IXc 5.11d IX- 7b/7b+ Xa 5.12a/5.12b IX 7c/7c+ Xb 5.12c IX+ 7c+/8a Xc 5.12d/5.13a X- 8a/8a+ XIa 5.13b X 8b/8b+ XIb 5.13c/5.13d X+ 8b+/8c XIc 5.14a XI- 8c/8c+ - 5.14b/5.14c XI 8c+/9a - 5.14d XI+ 9a+ - 5.15a - 9b - 5.15b Vergleichstafel
Vergleich verschiedener Routenbewertungssysteme Sierra
(USA)British
(UK)
Adj/TechFranzösisch UIAA
(Zentraleuropa)Australien Sächsisch
(Sachsen/Tschechien)*Finnland Brasilien Fb-Skala 5.2 1 I I Isup 5.3 2 II 11 II II 5.4 3 III 12 III IIsup 2 5.5 4a VD 4 IV IV III 3 5.6 S 5a V- 13 V 5- IIIsup 5.7 4b HS 5b V 14 VI 5 IV 4a 4c V+ 15 5.8 VS 5c VI- 16 VIIa 5+ IVsup 5.9 5a HVS 6a VI 17 VIIb V 4b 5.10a E1 6a+ VI+ 18 VIIc 6- Vsup 5.10b 5b 19 VI 5.10c E2 6b VII- 20 VIIIa 6 5.10d 5c 6b+ VII 21 VIIIb VIsup 4c 5.11a E3 6c VII+ 22 VIIIc 6+ VIIa 5a 5.11b 6c+ VII+/VIII- 23 5.11c 6a E4 7a VIII- 24 IXa 7- VIIb 5b 5.11d 7a+ VIII 25 IXb 7 VIIc 5c 5.12a E5 7b VIII+/IX- 26 IXc 7+ VIIIa 6a 5.12b 6b 7b+ IX- 8- VIIIb 6b 5.12c E6 7c IX 27 Xa 8 VIIIc 6c 5.12d 6c 7c+ IX+ 28 Xb 8+ IXa 7a 5.13a E7 8a IX+/X- 29 Xc 9- IXb 7a+ 5.13b 9 IXc 7b 5.13c 7a 8a+ X- 30 XIa 9+ Xa 7b+ 7c 5.13d E8 8b X 31 XIb 10- Xb 7c+ 5.14a 8b+ X+ 32 XIc (**) 10 Xc 8a 5.14b 7b 8c X+/XI- 10+ XIa 8a+ 5.14c E9 8c+ XI- 33 11- 8b 5.14d 7c 9a XI 11 8b+ 8c 5.15a 9a+ XI+ 11+ 8c+ 5.15b 9b XI+/XII- (*) Die sächsische Skala gilt nur begrenzt in Tschechien, da diese bis in die 1990er Jahre an der ursprünglich siebenstufigen Skala festhielten. (**) Die sächsische Skala geht derzeit bis XIIc, was etwa XI+ (UIAA) entsprechen würde. Die Schwierigkeiten XIIa bis XIIc konnten bisher aber nicht bestätigt werden.
Weitere Bewertungsskalen
Die sächsische Skala wird in römischen Ziffern angegeben. Sie beginnt mit I und ist nach oben offen. Ab VII sind die Schwierigkeitsgrade mit Zusatz der Buchstaben a, b und c weiter unterteilt. Die schwierigsten Kletterwege der Sächsischen Schweiz erreichen derzeit die bestätigte Schwierigkeit XIc. Zusätzlich gibt es in Sachsen noch eine Skala für Sprünge. Sie wird in arabischen Ziffern angegeben und umfasst die Schwierigkeitsgrade 1 bis 4. Eine davon abgeleitete Skala ist die tschechische Schwierigkeitsskala JPK (Jednotná pískovcová klasifikace). Diese endet beim siebten Grad und ist nur teilweise (vor allem in den unteren Bereichen) mit der Sächsischen Skala identisch.
Erklärung der UIAA-Skala
Die folgende verbale Beschreibung der UIAA-Skala stammt noch aus der Zeit vor der Entstehung des modernen Sportkletterns. Sie ist daher nur sehr bedingt auf diese Form des Kletterns mit ihren verbesserten sicherungs- und ausrüstungstechnischen Möglichkeiten übertragbar. Mittlerweile wird von Seiten der UIAA von solchen Definitionsversuche aufgrund ihrer fehlenden Objektivierbarkeit und der Schwierigkeit adäquater Beschreibungen abgeraten.[4] Daher hat sich besonders im höheren Schwierigkeitsbereich die numerische Bewertung durchgesetzt. Im untersten Schwierigkeitsbereich sind verbale Kurzbeschreibungen jedoch durchaus noch verbreitet: Alpines, auch wegloses, Gelände, das noch keinen oder nur wenig Einsatz der Hände erfordert, wird meist als „unschwierig“, „wenig schwierig“ oder seltener auch als „leicht“ bezeichnet,[5] diese Bezeichnungen werden hierbei jedoch uneinheitlich gehandhabt und teilweise auch bis zum I. UIAA-Schwierigkeitsgrad verwendet.[6]
Bewertung Erklärung I Geringe Schwierigkeiten. Einfachste Form der Felskletterei (doch kein leichtes Gehgelände!). Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichtes erforderlich. Anfänger müssen am Seil gesichert werden. Schwindelfreiheit ist bereits erforderlich. II Mäßige Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei, welche die Drei-Punkt-Haltung erforderlich macht. III Mittlere Schwierigkeiten. Zwischensicherungen an exponierten Stellen empfehlenswert. Senkrechte Stellen verlangen bereits Kraftaufwand. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern. IV Große Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei schärferer Richtung. Erhebliche Klettererfahrung notwendig. Längere Kletterstellen bedürfen meist mehrerer Zwischensicherungen. Auch geübte und erfahrene Kletterer bewältigen Passagen dieser Schwierigkeit gewöhnlich nicht mehr ohne Seilsicherung. V Sehr große Schwierigkeiten. Zunehmende Anzahl an Zwischensicherungen ist die Regel. Erhöhte Anforderungen an körperliche Voraussetzungen, Klettertechnik und Erfahrung. Lange hochalpine Routen im Schwierigkeitsgrad V zählen bereits zu den ganz großen Unternehmungen in den Alpen und außeralpinen Regionen. VI Überaus große Schwierigkeiten. Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingsstand. Große Ausgesetztheit, oft verbunden mit kleinen Standplätzen. Passagen dieser Schwierigkeit können in der Regel nur bei guten Bedingungen bezwungen werden. VII Außergewöhnliche Schwierigkeiten. Ein durch gesteigertes Training und verbesserte Ausrüstung erreichter Schwierigkeitsgrad. Auch die besten Kletterer benötigen ein an die Gesteinsart angepasstes Training, um Passagen dieser Schwierigkeit nahe der Sturzgrenze zu meistern. Neben akrobatischem Klettervermögen ist das Beherrschen ausgefeilter Sicherungstechnik unerlässlich. VIII und darüber keine wörtliche Entsprechung Bewertungsskalen für andere Bereiche des Kletterns und Bergsteigens
Technisches Klettern
Die Bewertungsskala im technischen Klettern reicht von A0 bis A5. Dabei entspricht A0 im Prinzip dem Freiklettern, wobei einzelne Sicherungspunkte zum Festhalten oder Treten benutzt werden. Bei einer Schwierigkeit von A5 findet die Fortbewegung nur noch an künstlichen Haltepunkten statt, die - mit Ausnahme der Standplatzsicherungen - gerade noch das Körpergewicht des Kletterers tragen. Ein Ausbrechen eines der Haltepunkte in einer A5-Route führt in Folge zum Ausbrechen der gesamten Haltepunktkette, zu weiten Stürzen meist bis in die Standplatzsicherung hinein und endet mit hoher Wahrscheinlichkeit mit ernsthaften Verletzungen.
Skala Beschreibung A0 ein Sicherungspunkt wird zur Fortbewegung (als Tritt oder Griff) verwendet A1 eine Trittschlinge wird eingehängt und verwendet A2 zwei Trittschlingen oder Trittleitern werden zur Fortbewegung verwendet A3 zwei Trittleitern – die Haken sind aber von schlechter Qualität A4 wie A3 unter schwierigeren Bedingungen (Sicherungspunkte sind schlecht anzubringen) und die Überwindung der Kletterpassage verlangt Kraft und Ausdauer A5 Die Fortbewegung erfolgt ausschließlich oder fast ausschließlich an künstlichen Haltepunkten, deren Qualität überdies meist so schlecht ist, dass ein Sturz erst von der Standplatzsicherung gehalten wird. Eisklettern und Mixed-Klettern
Für das Eis- und Mixed-Klettern gibt es ebenfalls eigene Skalen. Die tatsächliche Schwierigkeit bei Eisfällen und Mixedtouren ist von Faktoren wie Eisbildung, Temperatur, Sonneneinstrahlung und ähnlichem abhängig und kann um bis zu eineinhalb Grade von der angegebenen Schwierigkeit abweichen.
Mixed-Routen werden mit der zwölfstufigen M-Skala bewertet. Bei den Graden wird mit + oder – eine feinere Einstufung erreicht.
Die Schwierigkeit beim Eisklettern wird mit der siebenstufigen WI-Skala bewertet, WI steht für Water Ice.
Skala Steilheit [°] Eiszustand Sicherungsmöglichkeiten Sonstiges WI1 40–60 Sicherungen sind leicht anzubringen WI2 60–70 kompaktes Eis gute Sicherungsmöglichkeiten WI3 70–80 s. o. s. o. abwechselnd steilere und flachere Passagen WI4 80 kurze Passagen mit Röhreneis möglich s. o. kurze Abschnitte senkrechtes Eis möglich WI5 85–90 s. o. s. o. längere senkrechte Passagen WI6 90 Röhreneis und freistehende Eissäulen teilweise schlechte Sicherungsmöglichkeiten WI7 überhängend dünne freistehende Eissäulen, freihängendes Eis sehr schlechte Sicherungsmöglichkeiten Klettersteige
Für Klettersteige gibt es noch keine allgemein anerkannte Skala. Es werden verschiedene vier- bis fünfstufige Skalen verwendet. Eine der bekanntesten ist die verbale „Hüsler-Skala“ („wenig schwierig” bis „extrem schwierig”), die oft auch mit Buchstaben (A–E) bezeichnet wird.
A (wenig schwierig) Schwierigkeit: einfach
Gelände: flach bis steil, meist felsig oder von Felsen durchsetzt, ausgesetzte Passagen möglich
Sicherung: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern („Klampfen”) und vereinzelt kurze Leitern; Begehung größtenteils ohne Verwendung der Sicherungseinrichtungen möglich
Voraussetzungen: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen, Bürokondition (hängt allerdings von der Länge der Tour ab)
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung empfohlen. Geübte Geher werden hier auch ohne Selbstsicherungen anzutreffen sein. Gesichert gehen ist aber keine Schande!B (mäßig schwierig) Schwierigkeit: einfach bis mäßig schwierig, teilweise etwas anstrengender bzw. Kräfte raubend
Gelände: steileres Felsgelände, teilweise kleine Tritte, mit ausgesetzten Stellen ist auf jeden Fall zu rechnen
Sicherung: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern, Trittstifte, längere Leitern (u. U. auch senkrecht); Begehung ohne Sicherungseinrichtungen möglich, aber Schwierigkeiten bis zum 3. Schwierigkeitsgrad (UIAA) sind zu erwarten
Voraussetzungen: wie bei A, allerdings bessere Kondition und etwas Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen deutlich von Vorteil
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung empfohlen; Begehung auch im Seilschaftsverband möglichC (schwierig) Schwierigkeit: größtenteils schwierig, anstrengend und Kräfte raubend
Gelände: steiles bis sehr steiles Felsgelände, meist kleine Tritte, längere bzw. sehr häufig ausgesetzte Passagen
Sicherung: Drahtseile, Eisenklampfen, Trittstifte, oft längere und sogar überhängende Leitern, Klammern und Stifte können auch weiter auseinander liegen; in senkrechten Abschnitten manchmal auch nur ein Drahtseil; Begehung ohne Benutzung der fixen Sicherungseinrichtungen möglich, Schwierigkeiten liegen aber oft schon im 4. Schwierigkeitsgrad (UIAA)
Voraussetzungen: gute Kondition, da längere Anstiege in diesem Schwierigkeitsgrad bereits zu den großen Klettersteig-Unternehmen zählen
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung wie B ist dringend zu empfehlen, Ungeübte bzw. Kinder sind ev. sogar ans Seil zu nehmen.D (sehr schwierig) Schwierigkeit: sehr schwierig, sehr anstrengend und sehr Kräfte raubend
Gelände: senkrechtes, oft auch überhängendes Gelände; meist sehr ausgesetzt
Sicherung: Drahtseil, Eisenklammern und Trittstifte (liegen vielfach weit auseinander); an ausgesetzten und steilen Stellen oftmals nur ein Drahtseil
Voraussetzungen: wie bei C, allerdings guter körperlicher Zustand, genug Kraft in Armen und Händen, da längere senkrechte bis überhängende Stellen auftreten können; auch kleinere Kletterstellen (bis zum 2. Schwierigkeitsgrad) ohne Sicherungseinrichtungen sind möglich
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung obligatorisch, selbst erfahrene Klettersteiggeher sind im Seilschaftsverband anzutreffen; für Anfänger und Kinder nicht empfehlenswertE (extrem schwierig) Schwierigkeit: extrem schwierig, da sehr anstrengend und äußerst Kräfte raubend
Gelände: senkrecht bis überhängend; durchwegs ausgesetzt; sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei
Sicherung: wie D, allerdings öfter mit Kletterei kombiniert
Voraussetzungen: viel Kraft in Händen (Fingern), Armen und Beinen, erhöhtes Maß an Kondition, Beweglichkeit, über längere Strecken kann die Hauptlast auf den Armen liegen
Ausrüstung: Klettersteigausrüstung obligatorisch, Seilschaftsverband gerade bei Touren mit Stellen ohne Sicherungseinrichtungen überlegenswert; für Anfänger und Kinder nicht zu empfehlenSiehe auch
SAC-Berg- und -Hochtourenskala, SAC-Wanderskala
Einzelnachweise
- ↑ Benesch, Pruscha, Holl: Führer auf die Raxalpe, Naturfreunde Österreich, Wien 1973
- ↑ Tom Dauer: Der Reiz der Maßstäbe. In: DAV (Hrsg.): Panorama. Nr. 4, 2006 (http://cms.alpenverein.de/download_file.php?getit=1&session_id=hfcu2gnaq0pkj0b1ubgfd2idpkpl3ubn&showfile=1 ; Stand: 5. Dezember 2008).
- ↑ http://bergsteigen.at/de/bericht.aspx?ID=13054
- ↑ Pit Schubert; ÖAV (Hrsg.): Alpine Felstechnik. 5 Auflage. Bergverlag Rother, München 1989, ISBN 978-3763360734, S. 207.
- ↑ Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen. Rother Bergverlag, 1990.
- ↑ Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen. Rother Bergverlag, München 1980, ISBN 3-7633-1212-9.
Weblinks
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