- Herrscherbild
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Herrscherbilder sind überall dargestellt worden, wo sich entsprechende Staatsformen mit einer Einzelperson in Gestalt von Pharaonen, Kaisern, Schahs, Königen oder Fürsten an der Spitze der herrschenden Schicht der Sklavenhalter oder Feudalen (Aristokratie) entwickelten. Dabei kommen ähnliche Kennzeichen und Stilprinzipien wie bei den Bildern von Adligen zum Ausdruck, zeigen also am Hof typische Lebensformen, Kleidung sowie spezifische Betätigungen wie zum Beispiel die Jagd. Es ist die Aufgabe des Bildes, die Position und Bedeutung des Dargestellten visuell zu vermitteln.
Die Monarchendarstellung lässt sich in verschiedene Formen unterteilen:
- Porträt (Kopfbild)
- Büste
- Halb-/Ganzfigur
- Gruppen-/Familienbild
- Reiterbild
Inhaltsverzeichnis
Denkmäler, Statuen
Der Ursprung der Herrscherbilder liegt in der griechischen Klassik. Zu dieser Zeit begann man, verdienstvollen Männern öffentliche Ehrenstatuen zu errichten. Somit entstanden bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. ganzfigurige, idealisierte Porträtstatuen lebender oder verstorbener Personen.
Ein frühes Beispiel für diese erste Form der Herrscherdarstellung ist die Plastik des Augustus, des ersten römischen Kaisers.
Absolutismus
Hyacinthe Rigaud: Ludwig XIV.
Das bekannteste Herrscherbild des Absolutismus ist wohl das Bildnis Ludwigs XIV. von Hyacinthe Rigaud. Es zeigt Ludwig XIV. als dem Volk enthobenen Herrscher (was durch die Froschperspektive verdeutlicht wird) mit allen Insignien der Macht. So trägt er zum Beispiel einen Hermelinpelz als Herrschaftszeichen. Der Marschallstab gilt als Zeichen für den obersten Kriegsherrn. Zudem ist im Hintergrund ein zur Seite geschlagener Vorhang zu sehen. Der erschien bereits auf byzantinischen Darstellungen und wies den Herrscher als eine Erscheinung des Hilfe bringenden Gottes aus. Die Säule ist ein Zeichen der Beständigkeit des Herrschers, als Stütze des Reiches.
Karikaturen
Im Gegensatz zu üblichen Herrscherbildern, zeigt eine Karikatur den jeweiligen Machtinhaber nicht so, wie er gerne vom Volk gesehen werden möchte, sondern repräsentiert, wie das Volk (bzw. einzelne Gruppen) ihn und sein Handel wirklich wahrnahm. Durch die Analyse einer Karikatur lässt sich daher viel über die politische Haltung und Situation in der entsprechenden Zeit herausfinden.
Weblinks
Literatur
- Zitzlsperger, Philipp: Gianlorenzo Bernini. Die Papst- und Herrscherporträts, München 2002
- Andreas Köstler, Ernst Seidl: Bildnis und Image. Das Porträt zwischen Intention und Rezeption, Köln 1998
Kategorien:- Bildgattung
- Ikonografie
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