- Herz-Jesu-Kirche (Augsburg)
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Die katholische Stadtpfarrkirche Heiligstes Herz Jesu im Augsburger Stadtteil Pfersee ist die größte Jugendstilkirche Süddeutschlands. 1892 wurde der Kirchbauverein gegründet, 1907 erfolgt die Grundsteinlegung. Die Kirchweihe fand am 29. Mai 1910 statt.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Herz-Jesu besitzt eine neuromanische Fassade und ist im inneren Kirchenschiff im Jugendstil errichtet. Der Kirchturm ist 92 Meter hoch, darauf steht ein 6,50 Meter hohes Kreuz. In der Länge misst die dreischiffige Basilika 72 Meter. Der Innenraum findet wegen seiner herausragenden Jugendstil-Gestaltung bundesweit Beachtung. So früh, so modern und so konsequent wurde kein anderer Sakralbau in Deutschland im Jugendstil ausgestattet.
Architekt, Künstler und Handwerker
Architekt war der Augsburger Kirchenbaumeister Michael Kurz, ein Anhänger der beginnenden Moderne, der auch die Pfarrkirche St. Anton in Augsburg entworfen hat.
Im Jahr 1910 wurde von Jakob Rehle aus Augsburg der Tabernakel geschaffen. Im gleichen Jahr formte der Goldschmied Friedrich Pöhlmann aus München die Kreuzigungsgruppe. Ein Jahr später übernahm Hans Miller die Bildhauerarbeiten am Hochaltar, der Münchener Georg Vogt trug zwei Gemälde am Tabernakel bei und in der Marienkapelle schuf Christian Winkler aus München die Kreuzigungsgruppe. 1914 überwölbte Hans Rehle den Hochaltar mit einem Baldachin. Den Chor gestaltete Christoph Böhner, den Kreuzweg und andere Bildwerke Theodor Baierl. Die Kanzel wurde 1919 errichtet, 1930 und 1931 malte Prof. Karl Baur aus München die Marienkapelle aus und die Gebrüdern Baur aus Pfersee führten die Stukkaturarbeiten aus. Im Jahr 1937 stellte Karl Stengele seine Steinfiguren des hl. Antonius von Padua und des hl. Josephs sowie eine Kreuzigungsgruppe im Westen des Turms auf.
Orgel
Die erste Orgel wurde 1909 vom Augsburger Orgelbaumeister Max Koulen errichtet. 1966 erfolgte der Austausch durch die Orgel des Augsburger Ludwigsbaus. 1997 wurde diese Orgel dann nach Ungarn in die Kathedrale von Szombathely verkauft. Die aktuelle Orgel stammt von Orgelbau Sandtner (op. 271) und wurde 1999 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Sie besitzt 58 klingende Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]
DispositionI Hauptwerk C–
Montre 16′ Montre 8′ Bourdon 8′ Flûte harm. 8′ Gambe 8′ Prestant 4′ Flûte douce 4′ Quint 22/3′ Doublette 2′ Cornet V (ab b0) 8′ Fourniture V 2′ Cymbale IV 2/3′ Basson 16′ Trompette 8′ Clairon 4′ II Positiv C– Montre 8′ Cor de nuit 8′ Flûte trav. 8′ Salicional 8′ Prestant 4′ Flûte a cheminee 4′ Nasard 22/3′ Doublette 2′ Tierce 13/5′ Larigot 11/3′ Mixture IV 1′ Trompette 8′ Cromorne 8′ Tremulant III Schwellwerk C– Bourdon 16′ Principal 8′ Bourdon 8′ Doppelflöte 8′ Gambe 8′ Voix céleste 8′ Fugara 4′ Flûte oct. 4′ Nasard harm. 22/3′ Flageolett 2′ Tierce harm. 13/5′ Plein Jeu III-V 22/3′ Bombarde 16′ Trompette harm. 8′ Hautbois 8′ Voix humaine 8′ Clairon harm. 4′ Tremulant IV Bombardwerk C– Bombarde 16′ Tuba 8′ Clairon 4′ Pedal C– Soubasse 32′ Flûte 16′ Soubasse 16′ Flûte 8′ Bourdon 8′ Flûte 4′ Plein Jeu III 22/3′ Bombarde 16′ Trompette 8′ Clairon 4′ - Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, I/P, II/P, III/P, IV/P
- Superoktavkoppeln: III/I, III/P
- Suboktavkoppel: III/I
- Nebenregister:
- Spielhilfen: Elektronische Setzeranlage, Crescendowalze (programmierbar)
Weblinks
Commons: Herz-Jesu-Kirche (Augsburg) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Seite der Pfarrgemeinde vom Heiligsten Herzen Jesu
- Herz-Jesu unter www.augsburger-kirchen.de
Einzelnachweis
- ↑ http://www.sandtner-orgelbau.de/index.php?id=75 Sandtner Orgelbau
48.36277777777810.871666666667Koordinaten: 48° 21′ 46″ N, 10° 52′ 18″ OKategorien:- Kirchengebäude in Augsburg
- Herz-Jesu-Kirche
- Kirchengebäude im Bistum Augsburg
- Baudenkmal in Augsburg
- Augsburg-Pfersee
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Kirchengebäude des Jugendstils in Bayern
- Neuromanisches Kirchengebäude in Bayern
- Disposition einer Orgel
- Koppeln:
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