Herz-Jesu-Kirche (Bad Rappenau)

Herz-Jesu-Kirche (Bad Rappenau)
Herz-Jesu-Kirche in Bad Rappenau
Innenansicht

Die Herz-Jesu-Kirche in Bad Rappenau ist eine katholische Kirche, die ab 1929 nach Plänen des Heidelberger Architekten Franz Kuhn gebaut und 1954 unter Leitung des Architekten Anton Ohnmacht erweitert wurde.

Kirchengeschichte

Rappenau war nach der Reformation fast vollständig evangelisch-lutherisch. Eine größere Zahl von Katholiken kam erst in den 1820er Jahren während der Errichtung der Rappenauer Saline mit katholischen Arbeitern an den Ort. 1825 gab es 20 Katholiken, 1828 bereits 80. Vor 1860 gab es bereits katholische Gottesdienste in Rappenau, danach besuchten die Rappenauer Katholiken die Kirchen in Siegelsbach und Wimpfen, bevor im Obergeschoss des Rappenauer Wasserschlosses 1896 ein katholischer Betraum eingerichtet wurde. Als Altarraum diente der anschließende Raum im Rundturm, den Gottesdienst versah der Pfarrer aus Siegelsbach. 1906 wurden ein Kirchenbaufonds und ein Kirchenbauverein gegründet, der ein Baugrundstück an der Salinenstraße als Geschenk erhielt. 1925 gab es bereits 140 Katholiken. Mit Zuschüssen der politischen Gemeinde begann 1929 nach Plänen des Heidelberger Architekten Franz Kuhn der Bau der katholischen Kirche an der Salinenstraße.

Die neue Kirche wurde am 28. September 1930 eröffnet und am 25. Juni 1932 durch Weihbischof Burger aus Freiburg geweiht. Der Hochaltar wurde von Elisabeth Stapp aus München gestaltet. 1936 konnten zwei Glocken angeschafft werden, von denen jedoch eine kurz darauf im Zweiten Weltkrieg wieder abgeliefert werden musste. Als Ersatz für die eingeschmolzene Glocke erwarb die Gemeinde 1952 eine historische Glocke von 1596, deren vormalige Herkunft unbekannt ist. 1954 kamen zwei neue Glocken hinzu.

Die katholische Gemeinde wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen stark an. Die Zahl der Gemeindemitglieder verdreifachte sich auf 629 Personen. 1949 wurde deswegen die Pfarrkuratie Bad Rappenau errichtet, in deren Verband auch die katholischen Gemeinden in Babstadt, Treschklingen und Zimmerhof aufgenommen wurden. 1950 wurde ein Pfarrhaus neben der Kirche errichtet. Die zu klein gewordene Kirche wurde bis 1955 unter Leitung des Architekten Ohnmacht bedeutend vergrößert. Die nördliche Obergadenwand erhielt dabei ein Sgraffito (Wanddekoration) von Franz Xaver Hemmerle, das alle 14 Kreuzwegstationen darstellt. Die Pfarrkuratie wurde 1959 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. 1974 wurde ein Gemeindezentrum auf einem Nachbargrundstück erbaut.

Bei der Neuordnung der katholischen Dekanate zum 1. Mai 1976 wurde das Dekanat Kraichgau gebildet, das aus vier Pfarrverbänden besteht. Zum Pfarrverband Bad Rappenau zählen heute die Pfarrgemeinde Herz Jesu Bad Rappenau mit den Filialkirchen St. Johannes Baptist Heinsheim, St. Georg Siegelsbach und Maria Königin Hüffenhardt sowie die Pfarrgemeinde St. Cyriak Obergimpern mit Filialkirche St. Josef Untergimpern und die Pfarrgemeinde St. Margaretha Grombach mit Filialkirche St. Ägidius Kirchardt.

Literatur

  • Gustav Neuwirth: Geschichte der Stadt Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 1978

Weblink

 Commons: Herz-Jesu-Kirche Bad Rappenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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