Herzoglich Württemberg-Oelssischer Ritterorden vom Todtenkopf

Herzoglich Württemberg-Oelssischer Ritterorden vom Todtenkopf

Der Herzoglich Württemberg-Oelssische Ritterorden vom Todtenkopf war ein kurzlebiger Hausorden der Dynastie Württemberg-Oels in Niederschlesien. Er wurde auch Orden des Totenkopfs genannt und war ein geistlicher Ritterorden. Zweck des Ordens war es, an die Sterblichkeit zu erinnern und die Mitglieder sollten bis zum Tode die adligen und ritterlichen Tugenden pflegen. Der Orden war für Damen und Herren angelegt.

Geschichte

Der Orden wurde vom ersten Oelser Herzog aus dem Hause Württemberg, Silvius Nimrod, im Jahre 1652 gegründet. Herzog Silvius Nimrod, der den schlesischen Mystiker Angelus Silesius als Leibarzt 1649 an seinen Hof berief, stand unter dem Einfluss der schlesischen Rosenkreuzer – eine Bewegung, deren Zentrum sich in Ludwigsdorf, dem Oels benachbarten Gut des Grafen Abraham von Franckenberg befand. Die Ritter des neuen Ordens sollten sich der „Erforschung der Geheimnisse Gottes und der Natur“ widmen und Kontemplation über den Zweck des Lebens im Sinne der Maxime „Vanitas vanitatum“ ausüben. Ausnahmsweise waren auch Frauen zum Orden zugelassen. Hier tat sich die verwitwete Herzogin Elisabeth Marie von Münsterberg-Oels (1625–1686) hervor.

Der Orden erlosch zunächst nach dem Tode des Herzogs 1664, wurde aber nochmals erneuert und dann endgültig aufgehoben. Die Erneuerung wurde 1709 durch die Witwe des Herzogs Philipp von Sachsen-Merseburg-Lauchstädt, Luise Elisabeth von Württemberg-Oels, vollzogen und geschah als reiner Damenorden. Er erlosch endgültig im Laufe des 18. Jahrhunderts.

Ordensdekoration

Das Ordenszeichen war ein an einer goldenen, schwarzemaillierter Schleife, die die Inschrift "Memento mori" trug, hängender silberner oder weißemaillierter Totenkopf. Zum Orden trug man auf der linken Hand einen Fingerring mit dem Totenkopf.

Literatur

  • Christian Gryphius: Kurtzer Entwurff der Geist-und Weltlichen Ritter-Orden. Bauch, Leipzig u. a. 1709.
  • Will-Erich Peuckert: Die Rosenkreutzer. Zur Geschichte einer Reformation. E. Diederichs, Jena 1927.
  • Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph und Dieterici, Annaberg 1855, S. 198, online.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ritterorden vom Totenkopf — Die Artikel Orden des Totenkopfs und Herzoglich Württemberg Oelssischer Ritterorden vom Todtenkopf überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzoglich Braunschweigisches Korps — Standbild des „Schwarzen Herzogs“ Friedrich Wilhelm von Braunschweig Lüneburg Die Schwarze Schar, ursprünglich Herzoglich Braunschweigisches Korps genannt oder Schwarze Legion und später in englischen Diensten als Black Brunswickers („Schwarze… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ritterorden — Diese Liste ist eine Zusammenstellung von Ritterorden. Der Begriff „Orden“ wird in der Literatur auch als „Ritterorden“ verwendet; da die Träger der Ordensinsignien die Ordensgemeinschaft bilden. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Orden des Totenkopfs — Die Artikel Orden des Totenkopfs und Herzoglich Württemberg Oelssischer Ritterorden vom Todtenkopf überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über… …   Deutsch Wikipedia

  • Black Brunswickers — Standbild des „Schwarzen Herzogs“ Friedrich Wilhelm von Braunschweig Lüneburg Die Schwarze Schar, ursprünglich Herzoglich Braunschweigisches Korps genannt oder Schwarze Legion und später in englischen Diensten als Black Brunswickers („Schwarze… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”