Hideo Ochi

Hideo Ochi
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Hideo Ochi Shihan (jap. 越智 秀男, Ochi Hideo; * 29. Februar 1940 in Tajio, Japan) ist Karateka und war Weltmeister der Japan Karate Association, 1966 und 1967 in Kumite und Kata. Er hält den 8. Dan Karate JKA und erhielt 1997 das Bundesverdienstkreuz.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Hideo Ochi gehört zu den weltweit renommiertesten Karatelehrern des Shotokan. Mit 14 Jahren begann Ochi mit dem Karate-Training. Während seiner Studienzeit beschäftigte er sich intensiv mit Karate, welches er neben der Wirtschaftswissenschaft als zweites Fach belegt hatte. Er schloss 1962 nach vierjährigem Studium diese erste Phase seiner Karateausbildung ab. In dieser Zeit sammelte er in der Universitätsmannschaft der Takushoku-Universität seine ersten Erfahrungen im Kumite-Shiai. Ochis Erfolge in der Universitätsmannschaft wiesen ihm den Weg zur Ausbildung in der Instruktorengruppe der JKA.

Er unterzog sich nun der Aufnahmeprüfung für diese "Eliteeinheit" der JKA und setzte sich unter hunderten Bewerbern durch. Nur vier in seiner Gruppe legten, wie Ochi, die Abschlussprüfung zum JKA-Instructor ab. Im Jahr 1964 wurde Ochi, 4. Dan, JKA-Instructor und unterrichtete fortan in Tokio im Hombu Dōjō. Heute ist er Chief Instructor der JKA Europe.

Kata - Kumite-Shiai

In den folgenden Jahren (1965-1969) errang Ochi seine großen Wettkampferfolge anlässlich der Alljapanischen Meisterschaften: 1966 1.Platz in Kumite und Kata, 1967 1. Platz Kumite und 2. Platz Kata, 1968 2. im Kumite und 3. in Kata, 1969 1. Platz Kata und 3. im Kumite. Er ist einer der wenigen, der den Titel "Grand Champion" trägt. Den bekommt ein Kämpfer nur, wenn er mindestens drei mal in einer der beiden Disziplinen den ersten und in der anderen mindestens den dritten Platz erreicht hat.

Deutschland-Europa

Im Jahre 1970 kam Hideo Ochi nach Deutschland, um im Deutschen Karate Bund (DKB) die Nachfolge von Bundestrainer Kanazawa Hirokazu anzutreten. Die DKB-Nationalmannschaft führte er in den folgenden Jahren in Europa zu vielen Erfolgen (Europameisterschaft 1971, 1972, 1975, Vizeweltmeisterschaften 1975 in Los Angeles und bei der WM 1980 in Bremen). Anlässlich eines Japanurlaubes nahm er 1976 erneut an den Japanischen Meisterschaften teil und gewann den 1. Platz im Kata Shiai vor dem amtierenden Weltmeister Osaka. Hideo Ochi war erst Bundestrainer des DKB, danach Bundestrainer des Deutschen Karate Verbandes (DKV) bevor er sich 1993 entschloss, den Deutschen JKA-Karate Bund (DJKB) zu gründen, den Deutschen Ast der Japan Karate Association. H. Ochi ist im DJKB Chiefinstructor und, als Nachfolger von Enoeda, Chiefinstruktor der JKA World Federation-Europe.

Punktesystem

In einem auf der Homepage seines Dojos veröffentlichten undatierten Gespräch auf die Frage nach den Unterschieden zwischen "modernem Karate" und "traditionellem Karate" antwortete er, dass es für ihn nur ein Karate gebe.

Vergleiche hierzu die Wettkampf-Punktesysteme der zwei deutschen Verbände:

DJKB
Es wird auf einen einzigen Punkt (Ippon, bzw zwei Wazaari) gekämpft. Dieses Verfahren ist dem Ideal des Siegens durch einen Treffer an die Realität angepasst, eben durch 2 Wazari (halbe Punkte). Die karatetypische Konzentration im Kampf, den Kampf mit einem Schlag zu beenden bleibt aber als Basis bestehen. Das Punktesystem begünstigt ferner Fußtritte zum Kopf für die es in der Regel einen Ippon gibt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Ausführung von Fußtechniken im Wettkampf gefördert wird und nicht verkümmert.
DKV
Das System wurde im Laufe der Zeit dahingehend modifiziert, das mehrere Punkte "gesammelt" werden (per Ippon, Nihon und Sanbon).

Basis

Hideo Ochi widmete sich von Anfang an als Bundestrainer in Deutschland sehr stark dem Breitensport, sowohl anfangs im DKB, später innerhalb des DKV und natürlich im DJKB. Seine Wochenendlehrgänge sind Treffpunkte der Karateka aus ganz Deutschland. Das von Ochi initiierte Gasshuku entwickelte sich im Laufe der Jahre zu Europas größtem Karatelehrgang. H. Ochi erfreut sich großer Beliebtheit aufgrund seiner freundlichen, fast kameradschaftlichen Art im Umgang mit den Sportlern. Der unermüdliche Einsatz für das Karate hat ihm international Anerkennung, Achtung und Respekt verschafft.

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