- Hieronymus Frobenius (Basel)
-
Hieronymus Frobenius (* 6. August 1501 in Basel; † 13. März 1563 ebenda; auch Hieronymus Froben, Jeronimus Frobenius) war ein bedeutender Schweizer Buchdrucker und Verleger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kurz vor seiner Geburt trat Basel der schweizerischen Eidgenossenschaft bei. Deshalb berichtet die Basler Chronik (S. 136), er sei "der erste Eidgenoss gewesen, so zu Basel geboren" und ist mit "Trommen und Pfeiffen zum Tauff getragen worden". Er trat früh in das Geschäft seines Vaters Johann Froben ein – schon 1520 verlassen zwei Werke unter seinem Namen die Presse. Zu dieser Zeit hatte er gerade sein fünfjähriges Studium an der Universität Basel mit dem "Magister artium" abgeschlossen. Nach dem Pesttod des Vaters 1527 setzte er die berühmte Offizin Froben gemeinsam mit seinem Stiefvater Johann Herwagen (1528-29), der beispielsweise den Canon von Avicenna druckte, und später seinem Schwager Niklaus Bischoff fort. Er stand wie zuvor sein Vater in enger freundschaftlicher Beziehung mit Erasmus von Rotterdam, der bei einem Besuch in Basel in Hieronymus' Haus starb.
1530 druckte Hieronymus Frobenius Agricolas "Bernammus" und Plinius des Älteren naturwissenschaftliche Enzyklopädie in zwei Bänden, in Anknüpfung an den Erfolg der Plinius-Ausgabe des Erasmus von Rotterdam, die fünf Jahre zuvor sein Vater gedruckt hatte. Wie sein Vater beschäftigte er Hans Holbein den Jüngeren für die künstlerische Ausgestaltung seiner Bücher. Frobenius verlegte 1535 eine weitere Plinius-Ausgabe, besorgt von dem Prager Philologen Sigismund Gelenius. Er veröffentlichte die lateinische Vulgata (1538), die Werke des Erasmus sowie zahlreiche antike lateinische und griechische Werke, der Kirchenväter als auch weltlicher Autoren. Als Drucker war er Mitglied der Basler Safran-Zunft.
Familie
Er war ein Sohn des Buchdruckers Johann Froben, dem Begründer der schweizerischen Verleger- und Beamtenfamilie Frobenius. Er verheiratete sich in erster Ehe (1525) mit Anna Lachner und in zweiter (1544) mit Anna Brand (1520–1591), Schwester des bekannten Rechts-Professors und Gesandten Bernhardus Brandus in Basel und Tochter des Bürgermeisters Joder Brand (1488–1558). Seine Söhne Hieronymus (1532-1571), Ambrosius und Aurelius Frobenius traten in seine Offizin ein und wurden seine Nachfolger. Seine Tochter Anna (1541-1576) heiratete 1559 Hans Ludwig Meyer zum Pfeil (1539-1607), Mitglied des Basler „Dreizehner“-Rates, einen Sohn des Junkers Adelberg Meyer zum Pfeil (1474-1548), Bürgermeisters von Basel.
Druckwerke
- Hieronymus Frobenius amico lectori S. D. C. Plinii Secundi Historia mundi, denuo sic emendata, ut in superiori aeditione … prae hac dormitatum viderit possit … in hac … vicimus nos ipsos, potissimum adjuti tribus … pervetustis exemplaribus … nonnihil etiam Beati Rhenani doctissimis annotationibus … Adjunctus est index copiosissimus. …, mit Holzschnittinitialen von Hans Holbein, Basel 1530
Literatur
- Hofmann, Johann Jacob: Lexicon Universale, Historiam Sacram Et Profanam Omnis aevi, omniumque Gentium; Chronologiam Ad Haec Usque Tempora; Geographiam Et Veteris Et Novi Orbis; Principum Per Omnes Terras Familiarum […] Genealogiam; Tum Mythologiam, Ritus, Caerimonias, Omnemque Veterum Antiquitatem […]; Virorum […] Celebrium Enarrationem […]; Praeterea Animalium, Plantarum, Metallorum, Lapidum, Gemmarum, Nomina, Naturas, Vires Explanans. - Editio Absolutissima […] Auctior […]. - Leiden: Jacob. Hackius, Cornel. Boutesteyn, Petr. Vander Aa, & Jord. Luchtmans, 1698
- Stammtafel "Froben" von Carl Roth (Wappenbuch der Stadt Basel)
- Porträt von 1557 abgedruckt in: W. R. Staehelin: Basler Portraits aller Jahrhunderte. I. Bd. Basel: Frobenius 1919, Nr. 2
- Alain Combes: Petit dictionnaire des Imprimeurs de Bâle dans la première moitié du XVIe siècle, 2006 (http://www.aventures.org/bibles/supplements/imprimeurs.htm)
Weblinks
Wikimedia Foundation.