Hilde Wagener

Hilde Wagener

Hilde Wagener, eigentlich Brunhilde Karoline Katherine Wagener, (* 26. September 1904 in Hannover; † 16. Dezember 1992 in Baden bei Wien) war eine Theater- und Filmschauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie besuchte eine Handelsschule und danach das Pensionat Töchterheim Gerda bei Berlin. Nach ihrer schauspielerischen Ausbildung bei Anna Uhlig gab sie ihr Bühnendebüt am Deutschen Theater Hannover. Anschließend ging sie nach Wien und spielte dort an der Wiener Bühne und am Renaissancetheater.

Hilde Wagener gab 1923 in dem Spielfilm Die Gasse der Liebe und der Sünde ihr Filmdebüt. 1924 bis 1990 war sie Ensemblemitglied des Burgtheaters, später deren Ehrenmitglied. 1933 erhielt sie den Titel Kammerschauspielerin.[1]

Nach dem „Anschluss von Österreich“ 1938 schrieb sie anlässlich der „Volksabstimmung“: „Ich bin mir bewußt, daß wir dieses Wunder unserem Führer Adolf Hitler verdanken“.[2] Während der NS-Zeit unterlag sie, entgegen der häufig kolportierten Darstellung, keinem Berufsverbot, sondern spielte während des Zweiten Weltkriegs weiterhin am Burgtheater.[1] Daneben arbeitete sie von 1942 bis 1945 am Wiener Allgemeinen Krankenhaus als Krankenschwester.

Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich vor allem am Theater, spielte aber auch in Spielfilmen mit wie „Sissi“. 1949 gründete Hilde Wagener zunächst eine Selbsthilfegruppe für in Not geratene Künstlerkollegen, 1955 dann den Verein „Künstler helfen Künstlern“.

Sie war mit dem Schauspieler Otto Tressler verheiratet[3], ihr Stiefsohn Georg Tressler wurde ein bekannter Regisseur.

Auszeichnungen

Filmografie

Literatur

  • Michael Fritthum, Lotte Tobisch-Labotýn (Hrsg.): Von k.u.k. zu KhK. Die Geschichte von Künstler helfen Künstlern und dem Künstlerheim in Baden. Kral, Berndorf 2006, ISBN 3-902447-16-8[5]
  • Peter Preissler: Hilde Wagener am Burgtheater. Dissertation. Universität Wien, Wien 1970. [6]
  • Hilde Wagener, Lotte von Tobisch (Hrsg.): Hilde Wagener zum 75. Geburtstag und zum 30jährigen Bestehen von „Künstler helfen Künstlern“. Österreichischer Bundestheaterverband, Wien 1979. [7]

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 635.
  2. Wiener Künstler zum 10. April. In: Neues Wiener Journal, 7. April 1938, S. 13 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  3. Trennung des gemeinsamen Haushaltes des Künstlerpaares Treßler-Wagener. Wegen zu hoher Besteuerung als Doppelverdiener.. In: Neue Freie Presse, 31. März 1932, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  4. Hilde Wagener zwischen Film und Bühne. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt (Nr. 25997 M/1937), 25. Jänner 1937, S. 3, oben links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  5. Inhaltsverzeichnis online (PDF).
  6. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  7. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.

Weblinks


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