- Georg Tressler
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Hans Georg Karl Philipp Tressler (* 25. Januar 1917 in Wien; † 6. Januar 2007 in Belgern, Sachsen) war ein österreichischer Filmregisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Tressler war der Sohn von Burgschauspieler, Oberregisseur und Hofrat Otto Tressler und Eleonore Keil von Bündten. Nach dem Realgymnasiumabschluss in Wien und seinem Abitur ging er 1938 nach Berlin. Er arbeitete als Regie-Volontär und Zeichner, spielte in kleinen Rollen in Filmen mit, obwohl er bereits 1935 in einer kleinen Rolle bei einer Filmproduktion debütierte. Er war verheiratet mit Gudrun Tressler, es folgten zwei Kinder Daniel Tressler und Melanie Tressler, welche in die Fußstapfen ihres Vaters tritt und Schauspielerin wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1940 zum Kriegsdienst eingezogen und an die Ostfront, in Polen und der Sowjetunion, eingesetzt und später beurlaubt, nachdem er sich mit Gelbsucht infiziert hatte und daran erkrankt war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Tressler wieder in der Filmbranche zu arbeiten, diesmal als Regisseur. 1947 inszenierte er seinen ersten Kurzfilm Urlaub im Schnee. Nach einer kurzen Tätigkeit als Schauspieler realisierte er dann ab 1949 etwa 16 Kurz- und Dokumentarfilme für öffentliche/staatliche Einrichtungen, aber auch für die damalige US-amerikanische Besetzungsmacht, die sogenannten Marshallplan-Filme. Da es ihm in Österreich zu jener Zeit nicht gelang, finanzielle Unterstützung für einen abendfüllenden Film zu finden, entschloss sich Tressler 1956 nach Berlin zu gehen.
Bereits sein erster Spielfilm, Die Halbstarken (mit Jazzmusik von Martin Böttcher) aus dem Jahr 1956, den er mit Filmproduzent Wenzel Lüdecke verwirklichen konnte, sorgte für Aufruhr im deutschen Fünfziger-Jahre-Kino. Horst Buchholz, der den Anführer einer Straßengang mit dubioser Vergangenheit spielte, wurde mit diesem Streifen nach einem Drehbuch von Will Tremper international bekannt und für seine Leistung mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Großen Erfolg hatten ebenfalls Tresslers Inszenierungen von Endstation Liebe (1958) und Das Totenschiff (1959), beide ebenfalls mit Horst Buchholz in der Hauptrolle. Ein Versuch, 1960 in Hollywood Fuß zu fassen, schlug fehl. Seit 1962 arbeitete er regelmäßig für das Fernsehen und drehte dabei Serien wie Graf Yoster gibt sich die Ehre, Gestatten, mein Name ist Cox, Folgen für die Krimiserie Tatort und mehrere Fernsehfilme mit Inge Meysel.
Am 6. Januar 2007 starb Georg Tressler in Belgern an den Folgen eines Schlaganfalls.
Filme (Auswahl)
- 1956: Die Halbstarken
- 1957: Unter 18 / Noch minderjährig
- 1957: Endstation Liebe
- 1958: Ein wunderbarer Sommer
- 1959: Das Totenschiff
- 1960: Geständnis einer Sechzehnjährigen
- 1962: Schicksals-Sinfonie (The Magnificent Rebel)
- 1964: Die lustigen Weiber von Windsor
- 1964: Gestatten, mein Name ist Cox! (Serie, 13 Folgen)
- 1965-67: Gertrud Stranitzki (Serie, 13 Folgen)
- 1967: Wer klingelt schon zur Fernsehzeit? (Fernsehfilm)
- 1968: Die Tote im Dornbusch (Serie: Der Kommissar)
- 1968: Reisedienst Schwalbe (Serie, 13 Folgen)
- 1968: Nationalkomitee „Freies Deutschland“
- 1969/70: Die Journalistin (Serie, 13 Folgen)
- 1972/73: Graf Yoster gibt sich die Ehre (Serie; 6 Folgen einer Staffel)
- 1974: Ach jodel mir noch einen / Stoßtrupp Venus bläst zum Angriff
- 1975: Die Kleine mit dem süßen Po
- 1976: Ein Mann für Mama (Fernsehfilm)
- 1978/79: Der Millionenbauer (Serie; 7 Folgen)
- 1980/81: Drunter und drüber (Serie; 6 Folgen)
- 1989: Sukkubus - Den Teufel im Leib
Auszeichnungen
- 1957: Filmband in Silber (Bester Nachwuchsregisseur) für Die Halbstarken
- 1957: Preis der deutschen Filmkritik für Endstation Liebe
- 1998: Goldener Verdienstorden der Stadt Wien
Literatur
- Robert Buchschwenter und Lukas Maurer (Hg.): Halbstark. Georg Tressler: Zwischen Auftrag und Autor. Filmarchiv Austria, Wien 2003, ISBN 3-90193216-X.
Weblinks
- Georg Tressler bei filmportal.de
- Georg Tressler in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Filmregisseur
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