- Hillary Step
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Der Hillary Step ist eine ca. 12 Meter hohe, über 70 Grad steile Felsstufe. Er befindet sich auf dem südöstlichen Gipfelgrat des Mount Everest auf 8.760 m über dem Meeresspiegel. Diese Stufe erhielt den Namen zu Ehren von Sir Edmund Hillary, der zusammen mit seinem Teamgefährten Tenzing Norgay bei der Erstbesteigung 1953 zuerst diese Steilstufe erkletterte.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Der Step ist das letzte ernsthafte Hindernis auf dem Anstieg zum Mount Everest über die Standard-Südroute. Er ist eine der wenigen Stellen der Südroute, an denen man richtiges Klettern beherrschen muss, um ohne Hilfe erfahrener Bergsteiger diese Route zu bewältigen. Der Hillary Step hat normalerweise eine Seilsicherung. Selbst die ersten Ersteiger einer neuen Jahressaison können oft noch eines der Seile vorangegangener Expeditionen nutzen, die vom Vorjahr hängengeblieben sind.
Ist das nicht der Fall, existiert also kein nutzbares Fixseil, so ist der „zahlende Tourist“ hier am Ende seiner Möglichkeiten angelangt: ganz oben auf 8.750 Metern, nur 100 Höhenmeter unter dem Gipfel, erschöpft vom ca. zwölfstündigen Endanstieg seit Mitternacht, gibt es ohne Klettertechnik kein Weiterkommen. Zumeist ist die Seilsicherung dort Aufgabe eines Zweierteams von Sherpas, die vor den zahlenden Kunden diese Arbeiten ausführen.
Mit nutzbarer Seilsicherung hakt man den Jümar ein, einen Handgriff mit federnd beweglicher Seilklemme, und zieht sich nach oben.
Probleme bei geführten Everestbesteigungen
Auch mit Teamunterstützung und Seilsicherung kann der Hillary Step das Ende einer bis zu 65.000 Dollar teuren Reise sein: wenn an einem der wenigen halbwegs „schönen“ (wetter-erträglichen) Tage im Mai zu viele Personen gleichzeitig auf den Mount Everest wollen, staut es sich öfter am Hillary Step. Es kann zu mehrstündigen Wartezeiten kommen, bis man an der Reihe zum Hinaufklettern ist. Es gab schon Bergsteiger, die bei den Gefahren des Auskühlens und mit der Gefahr, erst im Dunkeln vom Gipfel absteigen zu können, sich so kurz vorm Gipfel noch zur Umkehr entschlossen.
Todesfall 1996
Am Hillary Step kam es am 25. Mai 1996 zu einem tragischen Todesfall, als sich der englische Fotograf Bruce Herrod weit nach 14 Uhr oberhalb der Felsstufe aufhielt. Das Mitglied einer südafrikanischen Expedition war sehr spät noch zum Gipfel unterwegs. Üblicherweise kehren die Bergsteiger gegen 13 oder 14 Uhr um, damit eine Notnächtigung (Biwak) am Berg ohne Zelt vermieden wird, da diese am Everest eine hohe Gefahr des Erfrierens birgt. Der Fotograf erreichte erst kurz nach 17 Uhr den Gipfel, fotografierte mit Selbstauslöser seinen Erfolg und machte sich an die Rückkehr.[1] Am Hillary Step verhedderte er sich völlig erschöpft in den Seilen und erfror kopfüber hängend. Als im Wind pendelnde Marmorleiche fand ihn Monate später in der 1997er-Saison Anatoli Bukrejew, ein russisch-kasachischer Bergführer, der bereits beim Unglück am Mount Everest im Jahr 1996 als Bergführer der Gruppe von Scott Fischer am Everest war. Peter Athans schnitt Herrods Leiche einige Tage später vom Seil. Seine Kamera und andere persönliche Dinge wurden geborgen.
Literatur
In dem Buch In eisige Höhen von Jon Krakauer finden sich sehr gute Bilder des Gipfelgrates und des Hillary Steps.
Einzelnachweise
- ↑ Jon Krakauer: In eisige Höhen: Das Drama am Mount Everest, S. 351
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