- Norton-Couloir
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Das Norton-Couloir, im englischsprachigen Raum auch als Great Couloir bezeichnet, ist eine Steilschlucht hoch oben an der Nordseite des Mount Everest in Tibet, die östlich die Gipfelpyramide abgrenzt und bis ca. 150 m unter den Gipfel reicht.
Das westlich des Gipfels gelegene Pendant ist das Hornbein-Couloir.
Grüne Linie Normalweg, in weiten Teilen die Mallory-Route 1924, mit Hochlagern auf ca. 7700 und 8300 m, heutiges 8300er Lager etwas mehr westlich (2 Dreiecke) Rote Linie Großes Couloir oder Norton-Couloir Hellblaue Linie Messner-Traverse 1980; Norton traversierte 1924 die Nordwand zwischen der hellblauen und der grünen Linie b) Punkt am Westrand des Couloirs, bis zu dem Edward Felix Norton 1924 kam Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Ihren Namen erhielt die Steilschlucht durch den leitenden Teilnehmer der englischen Expedition von 1924, Edward F. Norton, der in diesem Steiltal bei einem erfolglosen Gipfel-Versuch am 4. Juni 1924 bis auf eine Höhe von ca. 8570 Meter kam, indem er den windgefährdeten Grat mied und durch Traversieren in die Nordwand ging bis in die Schlucht, die seither seinen Namen trägt.
Everest Solo, Reinhold Messner
Das Norton-Couloir war auch der Weg eines der größten alpinistischen Erfolge, als im Jahr 1980 Reinhold Messner unter Meidung des für einen Solokletterer zu gefährlichen Grates - und vor allem zur Umgehung des Second Step - in diesem Steiltal zum Gipfel aufstieg, im Alleingang und ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs. Der fast gelungene Anstieg von Edward F. Norton im Jahr 1924 hatte Messner zu diesem Versuch inspiriert: auch Norton hatte keinen Sauerstoff verwendet.
Weitere Durchsteigungen
Im Jahr 1984 gelang einer australischen Expedition die Besteigung über eine neue Route. Vom Hauptarm des Rongpu-Gletschers aus stiegen sie direkt in die Nordwand und errichteten am Einstieg des Couloirs in 7500 m ihr drittes Hochlager. Von einem weiteren Lager in 8150 m aus erreichten Tim Macartney-Snape und Greg Mortimer ohne künstlichen Sauerstoff als erste Australier am 2. Oktober den Gipfel.[1]
Einzelnachweise
Literatur
- Tom Holzel, Audrey Salkeld: In der Todeszone - Das Geheimnis um George Mallory; Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-15076-0
- Conrad Anker, David Roberts: Verschollen am Mount Everest - Dem Geheimnis von George Mallory auf der Spur; Heyne, München 1999, ISBN 3-453-17711-8
- Reinhold Messner: Everest Solo; Fischer, Frankfurt 2001 - ISBN 3-596-15092-2
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