Hiltebold

Hiltebold

Hiltebold († 8. Oktober 1131) war der dritte Bischof von Gurk.

Hiltebold wurde 1106 zum Bischof von Gurk gewählt und fand ein unheilvolles Erbe vor, das ihm sein Vorgänger Berthold von Zeltschach hinterlassen hatte. Die Güter des erst jungen Bistums gerieten vielfach in fremde Hände und Hiltebold oblag die schwere Aufgabe, diese wieder zurückzubekommen. Dabei erhielt er Unterstützung von seinem weltlichen Lehensherrn, Erzbischof Konrad I. von Salzburg. Erzbischof Konrad wollte die Lehensverteilung Bertholds von Zeltschach nicht anerkennen und geriet in Streit mit den Ministerialen, die ihn beim Kaiser verklagten, bei dem Konrad im Jahr 1111 in Mainz auch vorsprechen musste um sich zu verteidigen.

Der kriegstüchtige Bischof Hiltebold rückte dem Kärntner Herzog Heinrich III. entgegen, als dieser die ihm verliehenen Gurker Lehen nicht zurückgeben wollte. Der vom Erzbischof unterstützte Hiltebold war dem Herzog überlegen und beim Friedensschluss musste der Herzog seine friaulischen Besitzungen an den Bischof zurückgeben. 1123 rüstete der Bischof erneut gegen den Kärntner Herzog, um auch die Rückgabe des Marktes Friesach zu erreichen. Er gewann die Unterstützung von Herzog Leopold III. von Österreich und der Kärntner Herzog lenkte ein. Da Erzbischof Konrad fürchtete, dass der Kärntner Herzog oder einer seiner Nachfolger erneut Anspruch auf Friesach erheben könnte, ließ er den Markt, der auf der linken Seite der Metnitz lag, abreißen und 1124 am rechten Ufer neu errichten, wobei dieser zwischen den Bischöfen von Salzburg und Gurk geteilt werden sollte. Die Gründung des neuen Marktes Friesach wurde von König Lothar III. bestätigt.

1123 gründete Hiltebold das erste Gurker Domkapitel, 1124 wurde es offiziell eingerichtet.

Die Zuteilung einer eigenen Diözese war schon im Privileg König Heinrichs IV. aus dem Jahr 1072 vorgesehen gewesen, Erzbischof Gebhard hatte dies jedoch nicht durchgeführt, obwohl er durch Papst Gregor VII. dazu ausdrücklich ermahnt wurde. Am 17. Juli 1131 wurde Hiltebold vom Salzburger Erzbischof eine kleine Diözese zugewiesen. Sie umfasste das Gurktal und die Flattnitz, die acht bis neun Urpfarren des heutigen Bistums.

1131 reiste Hiltebold zusammen mit dem Erzbischof in die Untersteiermark, um von dort aus eine Beschwerde gegen den Ungarnkönig Béla II. wegen seines Friedensbruches zu übermitteln. Bald darauf, am 8. Oktober 1131, verstarb Bischolf Hiltebold. Es war ihm gelungen, den größten Teil des einstigen Gurker Besitzes wieder zurück zu erlangen und er ging als Gründer des Domkapitels in die Geschichte des Bistums ein.

Literatur

  • Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1072–1822. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1969, (Aus Forschung und Kunst 5, ISSN 0067-0642), S. 20–25.


Vorgänger Amt Nachfolger
Berthold von Zeltschach Bischof von Gurk
1106–1131
Roman I.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hiltebolt — Hiltebold († 8. Oktober 1131) war der dritte Bischof von Gurk. Hiltebold wurde 1106 zum Bischof von Gurk gewählt und fand ein unheilvolles Erbe vor, das ihm sein Vorgänger Berthold von Zeltschach hinterlassen hatte. Die Güter des erst jungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold von Zeltschach — (* im 11. Jahrhundert; † 2. Januar, im 12. Jahrhundert, in Sankt Paul im Lavanttal) war von 1090 bis 1106 der zweite Bischof von Gurk. Familie Berthold entstammte der Familie der Zeltschacher, einem Kärntner Grafengeschlecht, Vorfahren der Grafen …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Gurk — Die folgenden Personen waren Bischöfe der Diözese Gurk: Günther von Krappfeld (1072–1090) Berthold von Zeltschach (1090–1106) Hiltebold (1106–1131) Roman I. (1131–1167) Heinrich I. (1167–1174) Roman II. von Leibnitz (1174–1179) Dietrich I. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Gurker Dom — Dom zu Gurk Der Dom zu Gurk ist eine zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika in Gurk in Kärnten, die aufgrund der geringen baulichen Veränderungen zu den bedeutenden romanischen Bauwerken in Europa gehört. Die lang… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Gurk — Dom zu Gurk Der Dom zu Gurk ist eine zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika in Gurk in Kärnten, die aufgrund der geringen baulichen Veränderungen zu den bedeutenden romanischen Bauwerken in Europa gehört. Die lang… …   Deutsch Wikipedia

  • Stift Gurk — Dom zu Gurk Der Dom zu Gurk ist eine zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika in Gurk in Kärnten, die aufgrund der geringen baulichen Veränderungen zu den bedeutenden romanischen Bauwerken in Europa gehört. Die lang… …   Deutsch Wikipedia

  • Bishop of Gurk — The Bishop of Gurk is the head of the Diocese of Gurk, which was established in 1072, as the first suffragan bishop of the Archdiocese of Salzburg. The following men have held this office:* Günther von Krappfeld (1072 1090) * Berthold von… …   Wikipedia

  • Dom zu Gurk — Dom aus Sicht des sich nähernden Pilgers (A …   Deutsch Wikipedia

  • Günther von Krappfeld — († 16. Juni 1090) war der erste Bischof von Gurk. Günther von Krappfeld war ein gebürtiger Kärntner und entstammte dem Geschlecht der Edlen von Krappfeld. Jener Heimo von Krappfeld, der die Kirche St. Martin auf dem Krappfeld ursprünglich ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Sankt Mang — Klosterkirche, Außenansicht Klosterkirche St. Mang, Blick auf den Altar Das Kloster Sankt Mang Füssen ist ein ehemaliges Kloster der Bene …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”