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Alstonia scholaris Blütenstand von Alstonia scholaris
Systematik Euasteriden I Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) Unterfamilie: Rauvolfioideae Gattung: Alstonia Art: Alstonia scholaris Wissenschaftlicher Name Alstonia scholaris (L.) R.Br. Alstonia scholaris ist eine Pflanzenart in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie kommt hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern Indiens und Südostasiens vor. In diesen Gebieten werden seine Pflanzenteile von der einheimischen Bevölkerung in der Volksmedizin und als Aphrodisiakum verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Alstonia scholaris ist hauptsächlich in den tropischen Regionen Indiens und Südostasiens heimisch. Weiter kommt er auch in den tropischen Regenwäldern an der Ostküste Australiens und auf den Salomonen vor. Inzwischen wurde Alstonia scholaris auch in anderen Regionen mit tropischen und subtropischen Verhältnissen eingebürgert.
Beschreibung
Alstonia scholaris ist ein immergrüne Baum, der Wuchshöhen von bis zu 40 Meter erreichen kann. Die graue Rinde ist beinahe geruchlos, schmeckt stark bitter und fühlt sich kiesig an zwischen den Zähnen. In der Rinde fließt ein klebriger Milchsaft, welcher ebenfalls bitter schmeckt. Alle Teile des Baumes werden als giftig betrachtet.
Seine Laubblätter sind meist zu fünft bis siebent (selten viert bis zehnt) in Wirteln am Zweig angeordnet. Die einfachen, ledrigen Blätter weisen eine Länge von 9 bis 20 cm und eine Breite von 2 bis 5 cm auf. Auf der Oberseite sind die Blätter glänzend, auf der Unterseite eher gräulich. Die Blattränder sind glatt. Die nur 0,5 bis 3 cm langen Blattstiele enden in einer dicken, hakigen Drüse.
Die behaarten, verzweigten Blütenstände stehen an einem 2 bis 7 cm Stiel und bestehen aus zymösen Teilblütenständen. Die Blütenstiele sind etwa 2 bis 5 mm lang. Die zwittrigen Blüten sind unscheinbar und klein. Die fünf Kelchblätter sind 2 mm lang. Die fünf grünlich-gelben Kronblätter sind zu einer etwa 6 mm langen Röhre verwachsen. Die eiförmigen Kronlappen sind 3 bis 5 mm lang. Ein Diskus fehlt (im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung). Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die Blütezeit erstreckt sich hauptsächlich zwischen Juni und November.
Die in Paaren hängenden Balgfrüchte sind leicht gewellt oder gebogen, 30 bis 60 cm lang, 2 bis 5 mm breit und enthalten viele Samen. Die Samen besitzen einen kurz behaarten Rand und an einem Ende 1,5 bis 2 cm lange Haare. Die Früchte reifen von Dezember und Mai.
Verwendung
Das Holz des Ditabaumes ist zu wenig stabil um etwas daraus zu machen. Auf Sri Lanka werden aus dem Holz allerdings Särge hergestellt und auch zur Herstellung von Pergament wurde der Baum früher in Südasien verwendet. Zudem wurden aus dem Holz Schreibtafeln hergestellt für Schulkinder, daher auch der Name „scholaris“.
Als medizinisches Heilmittel wird hauptsächlich die Rinde verwendet. Sie gilt als Tonikum und als Febrifugum (Antipyretikum). Sie wird in der ayurvedischen Medizin verwendet und ebenso bei Fieber, Malaria, Lepra, Hautkrankheiten, Pruritus, Tumoren, chronischen Geschwüren, Asthma, Bronchitis, Gebrechlichkeit und vor allem bei Magen-Darm Beschwerden wie Durchfall, Dysenterie (Ruhr) oder Verdauungsschwäche.
Ein Absud der Blätter wurde zudem gegen die Beriberi-Krankheit verwendet.
Die Samen werden zudem genutzt, wenn eine aphrodisische oder psychoaktive Wirkung erzielt werden soll. Dabei werden etwa 2 g der Samen zerstoßen und dann über Nacht im Wasser stehen gelassen, um die Wirkstoffe zu extrahieren. Die Flüssigkeit wird dann abfiltriert und getrunken.
Die Rinde findet man auf Märkten in den asiatischen Regionen in ungefähr 1,5 cm dicken, 3 bis 5 cm breiten und 7 bis 12 cm langen Stücken. Sie hat äußerlich eine braun-rosa Farbe und innen ist sie heller mit leichten gelblichen Streifen oder Körnern. Die Konsistenz ist körnig und spröde.
Kleider aus Wolle oder Baumwolle werden mit Hilfe der Rinde in verschiedenen Gelbtönen gefärbt.
Inhaltsstoffe
Die Rinde enthält eine Anzahl verschiedener Alkaloide, zum Beispiel Ditamin, Echitenin und Echitamin. Diese Alkaloide dienten als Alternative zum wohlbekannten Chinin, welches unter anderem eine antipyretische (fiebersenkende) Wirkung hat. Diese Stoffe wurden bereits um 1880 entdeckt. Ditamin (C16H19O2) wurde 1875 von Jobst und Hesse zum ersten Mal aus der Rinde gewonnen, es ist ein weißes Pulver, welches leicht bitter schmeckt. Es konnte allerdings nur bei 0,02 % der behandelten Rinde gewonnen werden und kam deswegen nie in den allgemeinen Gebrauch als Antipyretikum. Echitamin wurde von Harnack zum ersten Mal aus der Rinde gewonnen und Hesse war es wiederum, welcher die Formel entdeckte, nämlich C22H28N2O4. Hesse war es auch, der das braune, amorphe Alkaloid Echitenin (C20H27NO4) entdeckte. Neben diesen Alkaloiden wurden noch weitere verschiedene Stoffe aus der Rinde gewonnen, darunter Fettsäuren, kristallisierende Säuren und verschiedene fettig-harzige Substanzen, welche nahe verwandt sind mit Harzen von anderen Pflanzen. Aufgrund der geringen Konzentrationen der Inhaltsstoffe ist Alstonia scholaris nicht sehr effektiv im Vergleich zu Alstonia constricta.
Namensgebung
Der Gattungsname Alstonia ehrt den Edinburgher Botanik-Professor Charles Alston (1685 bis 1760). Die Gattung Alstonia umfasst ungefähr 43 Arten, welche in allen tropischen Zonen verbreitet sind. Oft sind sie schwerlich von Alstonia scholaris zu unterscheiden und werden deswegen wahrscheinlich oft miteinander verwechselt. Die bekannteste Pflanzenart der gleichen Gattung ist der Fieberbaum (Alstonia constricta).
Der Artname kommt vom lateinischen Wort für Schule, da das Holz traditionellerweise als Schreibtafel verwendet wurde. Dieser Baum ist bei den Einheimischen weitläufig als Teufelsbaum bekannt und wird als Wohnsitz des Teufels betrachtet. Deswegen sitzen oder laufen die Angehörigen gewisser Stämme nur widerwillig unter diesen Bäumen.
Es sind einige Synonyme vorhanden: Echites malabarica Lam., Echites scholaris L., Pala scholaris (L.) Roberty.
Es gibt eine Reihe weiterer Trivialnamen (Auswahl): Australian Quinine Bark tree, Bitter-bark tree, Blackboard tree, Chatian (Hindi), Chatiun, Chattiyan, Chhatim (Bengali), chhation, Daivappala, Devil tree, Devil’s tree, Dirita, Dita (Tagalot), Dita Bark Tree, Ditta, Elilampala, Elilappalai, Maddale (Kannada, Südindien), Milky pine (Australien) Nandani, Pala (Malayam, Tamil), Palai, Palimara, Pulai, Saittan ka jat, Saptaparna (Sanskrit « siebenblättrig »), Saptachadah, Saptaparnah, Saptaparni, Satvin (Marathi « siebenblättrig »), Schulholzbaum, Shaitan (Arabisch « Teufel »), Shaitan wood, Tanitan, Weiss.
weitere Bilder
Quellen
- Beschreibung in der Flora of China. (engl.)
- Beschreibung in der Flora of Pakistan. (engl.)
- www.henriettesherbal 2008/5/19.
- devil tree, Alstonia scholaris bei sliceoftheday.wordpress.com
- Alstonia spp. - section Alstonia, Uni Hamburg
Weblinks
Commons: Alstonia scholaris – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienLiteratur
- C. Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, AT Verlag, 8. Auflage 2007, ISBN 978-3-03800-352-6
Kategorien:- Hundsgiftgewächse
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