Hoher Lindkogel

Hoher Lindkogel

f1

Hoher Lindkogel
Höhe 834 m ü. A.
Lage Niederösterreich
Gebirge Wienerwald
Geographische Lage 48° 0′ 28″ N, 16° 8′ 8″ O48.00777777777816.135555555556834Koordinaten: 48° 0′ 28″ N, 16° 8′ 8″ O
Hoher Lindkogel (Niederösterreich)
Hoher Lindkogel
Wanderkarte Großgemeinde Alland

Wanderkarte Großgemeinde Alland

Der Hohe Lindkogel, auch Eisernes Tor[Anm. 1] oder Kalter Berg genannt, ist ein 834 m ü. A. hoher Ausflugsberg im südlichen Wienerwald westlich von Baden bei Wien im Gemeindegebiet von Alland.

Er ist nicht zu verwechseln mit dem Sooßer Lindkogel oder dem Badener Lindkogel.

Die Sina-Warte mit der Fahne des Touristenklubs
Schutzhaus Eisernes Tor, Sina-Warte (1910)

Am Gipfel liegt das „Schutzhaus Eisernes Tor“ des Österreichischen Touristenklubs mit dem 1856 erbauten Aussichtsturm „Sina-Warte“. Diese trägt die Aufschrift:

„Dem Vergnügen des Publikums“

Freiherr Simon Sina, 1856[1]

Der Bankier Simon Freiherr von Sina, der als Inhaber des Gutes Fahrafeld Waldbesitz auf dem Lindkogel hatte[2], ließ den Turm bauen und schenkte ihn ein Jahr später dem Verschönerungskomitee der Stadt Baden mit der Verpflichtung, ihn für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Erzherzog Albrecht, der Wege auf den Hohen Lindkogel hatte herstellen lassen und zu dessen Ehren daher der Gipfelbereich Albrechtshöhe genannt wurde, erklärte sich bereit, die Kosten für die Instandhaltung des Aussichtsturms zu übernehmen. — Die damit einhergehende Bezeichnung des Bauwerks als Albrechtsturm hat sich jedoch historisch nicht bleibend durchzusetzen vermocht.[2]

1883 wurde der bereits seit 1878[3] verfolgte, wegen der ablehnenden Haltung der Grundeigentümer schwer zu verwirklichende Plan[4] eines Schutzhausbaus soweit konkret, als die Entscheidung getroffen war, das zu errichtende Gebäude mittelst eines kleineren, niedrigen Anbaues mit dem Turm zu verbinden.[5] Die kommissionelle Bauverhandlung fand am 20. Juni 1883 statt[6]; der Rohbau des Eisernen Thor-Schutzhauses wurde noch 1883 fertiggestellt[7], 1884 folgte der Innenausbau[8], und am 3. August 1884 wurde das Schutzhaus, unter Teilnahme von über 700 Personen, feierlich eröffnet.[3]

1897 bestand das Vorhaben, von der von Baden nach Vöslau führenden Straßenbahnlinie, im Bereich der Haltestelle „Goldeck“ abzweigend (siehe: Elektrische Vöslau—Baden, Linienplan Vöslau (1909)[1]), eine über die Waldandacht auf das Eiserne Thor führende Trasse zu bauen.[9]

1904 fand die bis dahin größte Erweiterung des Schutzhauses statt.[10]

Der wachsenden Popularität von Motorrad und Pkw ist deren Eroberung des Eisernen Tores 1929 zuzurechnen.[11][12][13]

Im Winter wird die Zufahrtsstraße zum Schutzhaus gerne als präparierte Rodelbahn verwendet. Die Wanderung über die Forststraße dauert in etwa 1 bis 2 Stunden, die Abfahrt mit dem Schlitten 15 bis 30 Minuten.

Der Hohe Lindkogel beherrscht durch seine Höhe und Ausdehnung den östlichen Wienerwald-Rand zwischen Baden bei Wien und Bad Vöslau. Ausgedehnte Föhrenwälder bedecken seine breiten Flanken. Der Brennersteig ist eine gesicherte Felsenpassage und bietet so Wanderern und Trekkern alpine Umgebung im Wienerwald. Weiters führen zwei offizielle Mountainbike-Strecken auf das Eiserne Tor.

Auf dem Hohen Lindkogel steht auch ein Sender, der die Orte Alland, Heiligenkreuz und Gaaden unter anderem mit den Programmen des Österreichischen Rundfunkes versorgt.[14]

Einzelnachweise

  1. Feier des 25jährigen Bestandes.. In: Badener Bezirks-Blatt, 21. Mai 1881, S. 4, links oben (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  2. a b Helmuth Feigl: Grundherrschaften und Gemeinde im alten Baden. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, Neue Folge 66 – 68, 2000 – 2002, St. Pölten 2006, S. 241 – Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
  3. a b Eröffnung des „Eisernen Thor-Schutzhauses. In: Badener Bezirks-Blatt, 9. August 1884, S. 2 Mitte (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  4. Von der Albrechtshöhe.. In: Badener Bezirks-Blatt, 23. Juli 1881, S. 6, rechts oben (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  5. Locales. Das Schutzhaus am „eisernen Thor“ (Albrechtshöhe).. In: Badener Bezirks-Blatt, 3. März 1883, S. 4 Mitte (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  6. Dem Schutzhausbau am „eisernen Thor“ (Albrechtshöhe). In: Badener Bezirks-Blatt, 23. Juni 1883, S. 4, links unten (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  7. Locales. Auf der Albrechtshöhe.. In: Badener Bezirks-Blatt, 16. Oktober 1883, S. 1, links oben (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  8. Schutzhausbau.. In: Badener Bezirks-Blatt, 28. April 1883, S. 3, links oben (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  9. Vöslau. (Elektrische Bahn Vöslau—Waldandacht—Eisernes Thor.). In: Badener Zeitung, 28. August 1897, S. 5, links Mitte (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  10. 30jähriger Bestand des Schutzhauses am Eisernen Tor.. In: Badener Zeitung, 25. Juli 1914, S. 6, unten rechts (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  11. Eroberung des Eisernen Tores durch das Motorrad.. In: Badener Zeitung, 4. Mai 1929, S. 4, links unten (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  12. Mit dem Auto auf das „Eiserne Tor“.. In: Badener Zeitung, 26. Oktober 1929, S. 3, oben Mitte (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  13. Mit dem Auto auf das „Eiserne Tor“.. In: Badener Zeitung, 1. November 1929, S. 6, unten Mitte (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  14. Terrestrische TV-Kanäle in Wien, abgerufen am 25. Juli 2009

Anmerkungen

  1. Gemäß einer Legende soll dieser Name von einem am höchsten Baum des Gipfels angebrachten eisernen Türchen herrühren, hinter dem sich, gesichert, ein Heiligenbild befand und zu welchem Wallfahrten gingen. — Siehe:
    J. Heßler: Aus unseren Bergen. Eisernes Tor.. In: Badener Zeitung, 25. Oktober 1911, S. 3, rechts unten (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/bzt

Weblinks


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