- Holocaust-Dokumentationszentrum (Budapest)
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Das Holocaust-Dokumentationszentrum Budapest (ungar: Holokauszt Emlékközpont, auch engl: Holocaust-Memorial-Center) in der Páva-Synagoge und dem daran anschließenden Neubau von István Mányi wurde nach mehrjährigen Vorarbeiten 2004 eröffnet. In Budapest ist das Dokumentationszentrum neben dem Historischen Museum, dem Jüdischen Museum bei der Großen Synagoge in der Dohány Straße und dem Terror Háza Múzeum (Haus des Terrors; ehemals Sitz der ungarischen Pfeilkreuzlerpartei) der vierte Ort, an dem die Judenvernichtung (vor allem im Ungarn während des Zweiten Weltkriegs) mit unterschiedlichen Schwerpunkten dokumentiert und erforscht wird. Mehrere hunderttausend jüdische Ungarn wurden ermordet. Der größte Teil der ungarischen Juden außerhalb von Budapest wurde nach der deutschen Besetzung Ungarns im Frühling und Frühsommer 1944 vom so genannten Eichmann-Kommando unter Adolf Eichmann mit Zugtransporten ins Vernichtungslager KZ Auschwitz deportiert und dort umgebracht.
Leiter des Dokumentationszentrums war von 2009 bis Mai 2011 Laszlo Harsanyi, der nach einem Streit um die inhaltliche Gestaltung der Ausstellung vom neu konstituierten Aufsichtsgremium unter dem Vorsitz von Gyorgy Haraszti abberufen wurde. Bei der Auseinandersetzung ging es vor allem um die Bewertung der Beteiligung des ungarischen Horthy-Regimes am Holocaust. Als kommissarischer Leiter wurde Szabolcs Szita eingesetzt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Einzelnachweise
- ↑ Leiter von Gedenkstätte abgesetzt. Die Tageszeitung (Online-Ausgabe), 20. Mai 2011, abgerufen am 20. Mai 2011, 15:30.
Siehe auch
- Ungarn im Zweiten Weltkrieg (dort insbesondere der Abschnitt 3.1 Die Vernichtung der ungarischen Juden)
- Schuhe am Donauufer (ein Mahnmal, 2005; erinnert insbesondere an die Verfolgung von jüdischen Ungarn durch die Pfeilkreuzer)
Literatur
- Szabolcs Szita: Ungarn in Mauthausen. Ungarische Häftlinge in SS-Lagern auf dem Territorium Österreichs. Bundesministerium für Inneres, Wien 2006, ISBN 3-9502183-4-3, (Mauthausen-Studien 4).
- Szabolcs Szita: Verschleppt, verhungert, vernichtet. Die Deportation von ungarischen Juden auf das Gebiet des annektierten Österreich 1944-1945. Mit einem Vorwort von György Konrád. Werner Eichbauer Verlag, Wien 1999, ISBN 3-901699-10-4.
Weblinks
- Website des Museums (www.hdke.hu; ungarisch und z. T. englisch)
- Szabolcs Szita: Die Besetzung Ungarns am 19. März 1944 - Die ersten Tage, über die Deportationen und das KZ Mauthausen.
47.4833119.072838Koordinaten: 47° 29′ 0″ N, 19° 4′ 22″ OKategorien:- Museum in Budapest
- Jüdisches Museum
- Ungarische Geschichte
- Holocaustgedenkstätte
- Judentum in Ungarn
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