- Holzbibliothek
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Eine Holzbibliothek oder Xylothek (griech. xylos Holz und theke Aufbewahrungsort) ist eine Sammlung von Holz und anderen Bestandteilen verschiedener Baumarten.
Die einzelnen Exponate sind dabei in Form von Büchern gestaltet. Ein Kasten, bestehend aus dem Holz des Baumes, enthält in seinem Inneren weitere Bestandteile, zum Beispiel getrocknete Blätter und Früchte. Die Schmalseite des Kastens – gewissermaßen der „Buchrücken“ – ist mit der Rinde des Baumes beklebt und beschriftet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Während Herbarien schon im Mittelalter angefertigt wurden, tauchten Holzsammlungen erst im 18. Jahrhundert auf, unter der Bezeichnung Holz-Cabinet (angelehnt an die damaligen Naturalien-Kabinette). Während diese Dinge anfangs nur als reine Sammlungsobjekte dienten, ging man unter dem Einfluss der Aufklärung und der Taxonomie von Carl von Linné zunehmend systematischer vor. Aus der Idee, Holz und Pflanze als Ganzes zu präsentieren, entstanden Ende des 18. Jahrhunderts die Holzbibliotheken. Damit sind diese ein Zeitdokument über den Zustand und die Wahrnehmung der Wälder.
Beispiele von Holzbibliotheken
- Die Schildbachsche Holzbibliothek im Ottoneum in Kassel wurde zwischen 1771 und 1799 von Carl Schildbach erstellt und beinhaltet 530 Bände. Sie gilt als die erste Holzbibliothek überhaupt und ist an Detailreichtum und Umfang unübertroffen, als Vorbild diente sie in den Folgejahren vielen Naturaliensammlungen. Die Auswahl der Objekte erfolgte unter dem Gesichtspunkt: „Sammlung von Holzarten, so Hessenland von Natur hervorbringt“.
- Ebersberger Holzbibliothek, angelegt von Candid Huber (1747-1813), einem Benediktinermönch aus dem Kloster Ebersberg. Sie ist heute im Ebersberger Museum Wald und Umwelt zu sehen. Weitere etwa 130 Bücher aus Hubers Schaffen finden sich in der Bibliothek des Zisterzienserstift Lilienfeld in Österreich.
- Holzbibliothek auf der Burg Guttenberg, 93 Bände
- Im Museum für das forstliche Versuchswesen in der ehemaligen Forstakademie Mariabrunn, Wien, Österreich findet sich eine Xylothek der wichtigsten Baumarten Österreichs und eine Sammlung von rund 1500 Holzarten.
Literatur
- Anne Feuchter-Schawelka: Carl Schildbachs 'Holzbibliothek nach selbstgewähltem Plan' von 1788, Naturkundemuseum im Ottoneum, Kassel 2001. Zu beziehen über das Museum.
- Anne Feuchter-Schawelka, Winfried Freitag, Dietger Grosser: Alte Holzsammlungen. Die Ebersberger Holzbibliothek: Vorgänger, Vorbilder und Nachfolger. In: Der Landkreis Ebersberg. Geschichte und Gegenwart., Band 8, 2001, Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart, ISBN 3-933859-08-5
- Dietger Grosser: Die Holzbibliotheken des Benediktinermönchs Candid Huber am Beispiel des „Waldsassener Exemplars“. In: Res naturae. Die Oberpfälzer Klöster und die Gaben der Schöpfung. (Hgg. Manfred Knedlik, Georg Schrott) Kallmünz 2006, 91–104, ISBN 3-7847-1189-8
Weblinks
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