- Homologiesphäre
-
Eine Homologiesphäre bezeichnet in der Mathematik eine n-dimensionale Mannigfaltigkeit M, deren Homologiemodul isomorph zu dem der gewöhnlichen n-Sphäre ist oder expliziter ausgedrückt eine n-dimensionale Mannigfaltigkeit M, für deren singulären Homolgiegruppen
und
- für alle anderen j
gelten.
Aus der Homologie kann man ablesen, dass M eine kompakte, zusammenhängende Mannigfaltigkeit ohne Rand ist. Im Allgemeinen ist M jedoch nicht einfach zusammenhängend: Teilt man die Fundamentalgruppe π1(M) durch ihre Kommutatorgruppe dann erhält man eine Gruppe, die isomorph zur ersten Homologiegruppe ist. Das bedeutet aus kann man lediglich schließen, dass die Fundamentalgruppe zu ihrer Kommutatorgruppe isomorph ist, nicht aber dass π1(M) trivial sein muss.
Meistens werden Homologiesphären in der 3-dimensionalen Topologie betrachtet.
Poincaré glaubte anfangs, dass der Homologiering ausreichen müsste, um die 3-dimensionale Standardsphäre eindeutig zu charakterisieren. Er entdeckte aber ein Gegenbeispiel (die sogenannte Poincaré-Homologiesphäre) und formulierte dann die schärfere Poincaré-Vermutung (bei der zusätzlich π1(M) = {0} gefordert wird), die erst ca. 100 Jahre später von Perelman bewiesen wurde.
Wikimedia Foundation.