Hootenanny-Klub

Hootenanny-Klub
Autogrammkarte von 1968

Der Oktoberklub war eine Musikgruppe aus der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

In den 1960er-Jahren entstand in der DDR die Singebewegung als Versuch junger Menschen, Folk- und Protestsongs aus den USA aufzunehmen und mit Inhalten aus der eigenen Lebenswelt zu versehen. Hieraus formierte sich 1966 in Ost-Berlin unter Leitung des Kanadiers Perry Friedman der Hootenanny-Klub, der bald sehr populär wurde. Der FDJ gelang es, diese Aktivitäten zu kanalisieren und sie zu einem festen Bestandteil der Kulturpolitik der SED werden zu lassen.

1967 wurde der Hootenanny-Klub unter starker Mitwirkung von Partei und FDJ zum „Oktoberklub“, wobei Friedmans Schirmherrschaft zurückgedrängt wurde, da die englische Sprache manchen aus der Parteiführung als Sprache des Klassenfeindes galt. Einige Mitglieder wie Bettina Wegner blieben dem Klub fortan fern. Die so neugestaltete Singegruppe begleitete mit ihren Liedern bald auch offizielle Feiern der Partei- und Staatsführung. Auf Initiative des Oktoberklubs wurde das Festival des politischen Liedes gegründet.

Zu den Gründungsmitgliedern des Oktoberklubs zählten Reinhold Andert, Georg Bach, Rene Büttner, Jörn Fechner, Sabine Fehse, Wolfgang Gregor, Reinhard Heinemann, Achim Hürtgen, Lutz Kirchenwitz, Nora Löhr, Bert Ostberg, Tatjana Phillip und Jürgen Pippig. Bekannte weitere Mitglieder waren Gisela Steineckert, Antje Garden, die später durch Silly bekannt gewordene Tamara Danz, Waltraud Tschirner, die Mutter von Nora Tschirner, und Hartmut König.

Zu den bekanntesten Liedern des Oktoberklubs gehören Sag mir, wo Du stehst und Wir sind überall.

Die Filmemacher Axel Grote und Christian Steinke haben den Dokumentarfilm Sag mir, wo du stehst über die Geschichte des Oktoberklubs gedreht.

Alben und Bücher

  • 1970 Octav (Liederbuch zum Pfingsttreffen der FDJ in Karl-Marx-Stadt)

Langspielplatten

  • 1967: Der Oktoberklub singt (Amiga)
  • 1968: Unterm Arm die Gitarre (Amiga)
  • 1973: aha - Der Oktoberklub (Amiga)
  • 1978: Politkirmes (Amiga)
  • 1985: Da sind wir aber immer noch - 20 Jahre OK (Amiga, Doppel-LP)

CDs

  • 1995: Das Beste (Barbarossa)
  • 1996: Oktoberklub Live! (Nebelhorn)
  • 1996: Hootenanny (Barbarossa/Amiga)
  • 1999: Subbotnik (Barbarossa)

Singles (Auswahl)

  • 1967: Was machen wir zu Pfingsten? / Rückseite: Hermann Hähnel & Kammerchor Institut Musikerziehung Berlin (eterna)
  • 1967: Sag mir, wo du stehst / Rückseite: Thomas Natschinski & Gruppe Denn sie lehren die Kinder (Amiga)
  • 1968: Friedenslied / Sommer '68/ Frühlingslied (Schallfolie octav, Farbe rot)
  • 1969: Ich bin wie alle blind geboren / Heut' singt ein Singeclub (Schallfolie octav, Farbe grün)
  • 1973: Pueblo / Venceremos (Amiga, Oktoberklub mit der Gruppe Quinteto Tiempo)
  • 1975: Große Fenster / Ich singe den Frieden (Amiga)
  • 1978: Haben wir diese Erde? / Rückseite: Jahrgang '49 RDA grüßt Cuba socialista (Amiga)

Sampler

Der Oktoberklub ist außerdem auf mindestens 55 LP-Samplern (darunter 1970 bis 1987 auf den ersten 17 LPs Festival des politischen Liedes bei eterna bzw. Amiga) sowie auf mindestens 9 CD-Samplern mit Liedern vertreten, beginnend ab 1967 mit der LP Baut die Straßen der Zukunft (eterna) mit dem Stück Du hast ja ein Ziel vor den Augen.


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