Alte Kirche (Eitorf)

Alte Kirche (Eitorf)

Die Alte Kirche in Eitorf wurde um 1170 erbaut. Nach ihrem Abriss blieb der alte Kirchturm stehen und bildete bis Kriegsende das Eitorfer Wahrzeichen.

Inhaltsverzeichnis

Erste Kirche oder Kapelle

1145 wurde im Testament von Graf Gerhard von Bonn die Hälfte seines Allod in Eitorf dem Kloster Michaelsberg vermacht, ausgenommen die Kirche und die persönlichen Ministerialen. Die Kirche und seine Bediensteten verblieben seiner Familie, also seiner Mutter und seiner Schwester. Sein Allod beinhaltete neben Ackerflächen und Wälder, Gewässer und Weiden und deren jegliches Nutzungsrecht und zudem die Einwohner, die dem Kloster Michaelsberg wachszinspflichtig wurden.

Alte Kirche

Entstehung

Um diese Zeit wurden im Rahmen des Investiturstreites die Eigenkirchen der Adeligen verboten und es mussten Pfarrkirchen errichtet werden. Die Adeligen richteten sich in diesen Hauskapellen ein, die oft im ersten Turmgeschoss lagen und über eine Außentreppe mit dem Grundbesitz der Adeligen verbunden war.

1170 wurde die Alte Kirche auf dem Marktplatz gebaut. Die Konsekration wurde von Erzbischof Philipp von Heinsberg vorgenommen, der eine gesiegelte Urkunde im Hauptaltar und gesiegelte Reliquien in allen Altären versenkte.

Altar und Chorraum der Kirche waren nicht wie der Rest im rechten Winkel gebaut und stammen daher vermutlich von diesem Vorgängerbau. Bei späteren Grabarbeiten im Bereich des Chorraumes wurden Gefachreste mit roter und türkisblauer Bemalung gefunden.

Beschreibung

Der fünfstöckige Turm hatte eine Höhe von über 21 Metern. Das Langhaus hatte eine Länge von 17 Metern. Das Mittelschiff hatte in neun Meter Höhe eine flache Holzdecke, die Seitenschiffe in viereinhalb Meter Höhe. Das Gebäude war aus Bruchstein errichtet, nur die Kantensteine waren behauen. Die Dächer waren schiefergedeckt.

Geschichte

1267 vermachten Theoderich und Johanna von Heinsberg-Blankenberg das Patronatsrecht an den Kirchen Kassel und Eitorf dem Hospital des Deutschordenshauses S.Maria in Jerusalem. Die Urkunde ist u.a. von Albertus episcopus quondam Ratisponensis (Albert, ehemaliger Bischof von Regensburg) unterzeichnet, vermutlich Albertus Magnus.

1279 mussten die Herren von Rennenberg den Zehnten von 36 Morgen Ackerland in Eitorf für den Unterhalt des Eitorfer Pfarrers zahlen. Sie erhielten dafür das Recht auf Beisetzung in der Kirche.

Nächster Inhaber des Patronatsrechts waren die Grafen von Looz, die u.a. Johannes von Heinsberg auf die bezahlte Pfarrstelle setzten, obwohl dieser kein Priester war. Am 24. Mai 1351 rügte Papst Clemens VI. die achtjährige Einsetzung ohne Priesterweihe.

Kurz darauf ging das Patrionatsrecht an die Grafen von Berg. Erster gesicherter richtiger Pfarrer in der Kirche war 1393 Johannes de Arena.

Literatur

Hermann-Josef Ersfeld: Eitorfer Pfarrchronik, Eitorf 1984

50.777.4497222222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alte Kirche (Begriffsklärung) — Alte Kirche steht für Kircheninstitutionen Alte Kirche der ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte Alte Kirche des Ostens, autokephale syrische Kirche Alte Kirche, (Alte Kapelle) Kirchengebäude Deutschland Ole Kerk, Bispingen, Niedersachsen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen und Kapellen in Eitorf — Die Liste der Kirchen und Kapellen in Eitorf bietet eine Übersicht über die christlichen Gotteshäuser in der Gemeinde Eitorf. Die katholische Kirche in Eitorf …   Deutsch Wikipedia

  • Eitorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Friedhof (Eitorf) — Die Grabstätte des Spiritousenherstellers Bötticher …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Turm (Eitorf) — Das Eitorfer Wahrzeichen Der Alte Turm in Eitorf wurde 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Er war Wahrzeichen von Eitorf und ist im Wappen abgebildet. Geschichte Der Alte Turm war Restturm der um 1170 erbauten und 1889 abgebrochenen alten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Eitorf — Die Liste der Baudenkmäler in Eitorf enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Gemeinde Eitorf im Rhein Sieg Kreis in Nordrhein Westfalen (Stand: 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Gemeinde Eitorf …   Deutsch Wikipedia

  • Markt (Eitorf) — Der Markt in Eitorf liegt im Zentrum des Ortes und ist teils Parkplatz und Fußgängerzone, teils ist er Teil der Landesstraße 86. Inhaltsverzeichnis 1 Anbindung 2 Bauwerke 3 Veranstaltungen 4 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Harmonie (Eitorf) — Die katholische Kirche St. Josef wurde 1970 eingeweiht und ist eine Filialkirche des Rektorats Merten Der Eitorfer Ortsteil Harmonie war früher ein eigenständiger Ort. Im Mittelalter war hier der Mittelpunkt der Honnschaft Irlenbach. Namensgebung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Swisttal — Die Liste der Baudenkmäler in Swisttal enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Gemeinde Swisttal im Rhein Sieg Kreis in Nordrhein Westfalen (Stand: September 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der G …   Deutsch Wikipedia

  • Klein Villip — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”