- Alte Mainbrücke
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49.7930555555569.9261111111111169Koordinaten: 49° 47′ 35″ N, 9° 55′ 34″ O
Alte Mainbrücke Ort Würzburg Konstruktion Steinbogenbrücke Gesamtlänge 185 m[1] Baubeginn 1476 Fertigstellung 1703 Lage Höhe über dem Meeresspiegel 169 m ü. NN Die Alte Mainbrücke ist die älteste Brücke über den Main in Würzburg. Das Bauwerk war bis 1886 Würzburgs einziger Flussübergang. Die Brücke, Teil der Ost-West-Passage, verbindet bei Mainkilometer 252,32 die Altstadt am rechten Mainufer mit der gegenüber liegenden Festung Marienberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste, romanische Steinbrücke an dieser Stelle wurde schon um 1120 unter dem Baumeister Enzelin errichtet, zuvor gab es dort eine Fähre. Bei Gründung der Fundamente wurden der Vita nach die dorthin von den drei Missionaren St. Kilian, Kolonat und Totnan gestürzten Statuen des heidnischen Freya-Heiligtums (innerhalb der heutigen Festung) wiedergefunden. Die damalige Brücke wurde bei den Hochwassern 1342 und 1442 teilweise zerstört, aber auch im Laufe der Jahre durch die sogenannten „Holländerstämme“, Holzstämme, die schwimmend im Fluss transportiert wurden, in Mitleidenschaft gezogen. Daher wurde das Bauwerk nach fast 350 Jahren Standzeit durch einen Neubau, die heutige Brücke, ersetzt.
An der neuen alten Mainbrücke wurde ab 1476 gebaut. Im Jahr 1488 waren die Steinpfeiler aus Muschelkalk fertiggestellt. Die bogenförmigen Brückenüberbauten zwischen den Pfeilern waren anfangs Holzkonstruktionen, auch aus Verteidigungsgründen. Ab 1512 wurden die Öffnungen mit Steingewölben überbrückt, was sich aus Geldmangel bis 1703 hinzog.
Bis ins 18. Jahrhundert war die Brücke militärisch befestigt und fast vollständig mit Buden bebaut. Nach dem Tode des Fürstbischofs Christoph Franz von Hutten wurden Ende der 1720er Jahre auf der Südseite der Brücke sechs Heiligen-Statuen aufgestellt. Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn ließ um 1730 auf der Nordseite der Brücke weitere sechs barocke, zirka 4,5 Meter hohe Sandsteinfiguren aufstellen. Die Figuren befinden sich in Pfeilerkanzeln und sind mit dem Gesicht nach innen zur Fahrbahn gewandt.
Am 2. April 1945 gegen 16:45 Uhr[2] wurden der vierte und der fünfte Bogen der Brücke von deutschen Truppen gesprengt. Amerikanische Pioniere errichteten in der Folge mit Stahlträgern eine Behelfsbrücke über den zerstörten Abschnitt. Von April bis Juli 1950 erfolgte der Wiederaufbau der Brücke. Eine größere Instandsetzungsmaßnahme fand in den Jahren 1976 und 1977 statt. Seit 1992 ist das Bauwerk für Kraftfahrzeuge gesperrt.
Konstruktion
Die Bogenbrücke aus Naturstein weist bei acht Öffnungen eine Gesamtlänge von 185 Metern auf. Die lichten Weiten der Segmentkreisbögen betragen zwischen 17,53 Meter beim ersten Bogen am rechten Ufer und 12,2 Meter beim letzten Bogen. Der Bogen mit der Öffnung für den Schleusenschacht hat eine Breite von 16,56 Metern bei einer geringsten Durchfahrtshöhe von 5,3 Metern beim höchsten schiffbaren Wasserstand. Die Pfeilerbreiten schwanken zwischen 7,08 Meter und 7,92 Meter. Die insgesamt 7,45 Meter breite Fußgänger- und Radfahrbrücke hat eine 3,85 Meter breite Fahrbahn, zwischen den Brüstungen ist sie 6,85 Meter breit. Zum Bau der Brücke wurden Steine aus Muschelkalk von einem nahen Bruch bei Eibelstadt verwendet. Das Pfeilermauerwerk besteht unten aus Quadermauerwerk in wechselnden Schichten. Das restliche Mauerwerk weist regelmäßige Schichthöhen auf. Drei Bogen besitzen mit Naturstein verkleidete Stahlbetongewölbe, die im Scheitel 0,7 Meter dick sind, die übrigen gemauerten Gewölbe weisen Dicken zwischen 0,55 Meter und 1,0 Meter auf.
Brückenstatuen
Die Statuen von Heiligen und Herrschern wurden im 18. Jahrhundert auf der Brücke errichtet. Die Auflistung in der folgenden Tabelle folgt der Reihenfolge der Statuen bei der Überquerung des Mains von der Innenstadt zum Mainviertel.
↑ Richtung Innenstadt (Osten) Nordseite (mainabwärts) Südseite (mainaufwärts) Frankenkönig Pippin, Vater Karls des Großen Der Heilige Totnan, einer der Frankenapostel Der Heilige Friedrich, ein wenig bekannter Bischof und einer der Namenspatrone des Fürstbischofs Friedrich Carl von Schönborn Der Heilige Kilian, einer der Frankenapostel Der Heilige Joseph, dargestellt mit einem jungen Jesus Die Heilige Jungfrau Maria, dargestellt als Patrona Franconiae Der Brückenheilige Johannes von Nepomuk Der Heilige Kolonat, einer der Frankenapostel Der Heilige Karl Borromäus, einer der bedeutendsten Vertreter der Katholischen Reform und der zweite Namenspatron des Fürstbischofs Friedrich Carl von Schönborn Der Heilige Burkard, erster Bischof von Würzburg Kaiser Karl der Große Der Heilige Bruno, Bischof von Würzburg und Erbauer des Würzburger Doms ↓ Richtung Mainviertel (Westen) Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Werner Groh, Paul Kimmel: Alte Mainbrücke Würzburg. In: Steinbrücken in Deutschland. Längsschnitt S. 111
- ↑ Ostern 1945: Der Kampf um Würzburg. Mainpost.de, abgerufen am 25. Mai 2010.
Literatur
- Werner Groh, Paul Kimmel: Alte Mainbrücke Würzburg. In: Steinbrücken in Deutschland. Beton-Verlag Düsseldorf 1988, ISBN 3-7640-0240-9, S. 110–113.
- Franz Seberich: Die Alte Mainbrücke zu Würzburg. Buchdruckerei Karl Hart, Volkach 1958
- Werner Dettelbacher: Die Alte Mainbrücke zu Würzburg. Geschichte und Geschichten. Stürtz Verlag, Würzburg 1983. ISBN 3-8003-0-197-0
Weblinks
Commons: Alte Mainbrücke in Würzburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Baudenkmal in Würzburg
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