Burkard

Burkard
Statue des Heiligen Burkard auf der Alten Mainbrücke, Würzburg.
Kupferstich des Würzburger Hof - und Universitätskupferstechers Johann Salver (* 1670 in Forchheim ; † 1738) aus der Serie mit Würzburger Fürstbischöfen
Historisierende Wappendarstellung aus dem 18. Jahrhundert

Burkard, auch Burkhard oder altenglisch Burgheard (* 683; † vermutlich 754 oder 755 in Homburg am Main)[1], war ein aus Südwestengland stammender Mönch, der im Jahre 741 von Bonifatius zum ersten Bischof von Würzburg geweiht wurde (741-753 oder 754).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wie Bonifatius war auch Burkard (Burkhard) von vornehmer Herkunft. Seine Heimat war wahrscheinlich das westliche Südengland. Auch er war wie Bonifatius Benediktiner.

Der Angelsachse Burkard, geboren um 683, wurde mit 30 Jahren wahrscheinlich von Bonifatius zum Priester geweiht und zog mit ihm 713 oder kurz darauf aufs Festland zur Missionsarbeit.

Burkard war vor 740/741 mit höchster Wahrscheinlichkeit 1. Abt in der Klosterzelle Rorlach, heutiges Neustadt am Main.

Von 741 bis 753 (754?) war er erster Bischof von Würzburg. Die erste Zeit als Bischof soll er noch laut der Chronik von Lorenz Fries in Neustadt gewesen sein.

Er besuchte die Synoden von 743 und 747. Im Auftrag von Pippin dem Jüngeren reiste er gemeinsam mit Abt Fulrad von Saint Denis bei Paris 750/751 nach Rom. Dort holte er von Papst Zacharias die Erlaubnis zur Absetzung des letzten MerowingersChilderich III. – ein.

In seiner Diözese war Burkard vor allem um deren Ausbau bemüht, da die Franken trotz der Missionierung durch Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan wieder zum Heidentum tendierten. Im Jahr 750 gründete Burkard das Kloster Sankt Andreas in Würzburg, das später in Sankt Burkard umbenannt wurde.

Laut Überlieferung legte er im Jahr 753 oder 754 seine Ämter nieder und wurde Einsiedler bei Homburg am Main, wo er im darauf folgenden Jahr starb. Seine Gebeine wurden am 11. Oktober 988 in das von ihm begründete Würzburger Kloster überführt.

Im Mittelalter wurde das Fest des heiligen Burkard im Bistum Würzburg wie die anderen Hochfeste gefeiert. Der Burkardusweck, ein Brot in Ringform, war damals ein Volksbrauch. Von den Gläubigen wird der heilige Burkard als Helfer gegen Gelenkschmerzen und Rheumatismus, sowie Stein- und Nierenleiden und Lendenschmerzen verehrt. Der Gedenktag des Heiligen ist der 14. Oktober.

Literatur

  • Konrad Schäfer / Heinrich Schießer: Leben und Wirken des hl. Burkhard (= Bad Neustädter Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde Frankens. Band 4). Bad Neustadt a. d. Saale 1986, ISBN 978-3-9800482-4-8.
  • Heinrich Wagner: Würzburger Diözesan Geschichtsblätter (WDGB). Band 65, 2003 (Die Würzburger Bischöfe 741-842), S. 17-43.
  • Vita Burkardi 1 und 2
  • A. Wendehorst: Burchard (Nr. 14). In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 2, Sp. 951.
  • Chronik von Lorenz Fries
  • Heinrich Hahn: Burghard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 564–566.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Auch 753 wird als sein Todesjahr angegeben - vergleiche dazu Friedrich Wilhelm Bautz: BURCHARD, erster Bischof von Würzburg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 816–817.


Vorgänger Amt Nachfolger
--- Bischof von Würzburg
741–754
Megingaud

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