- Hotel Elephant
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Das Hotel Elephant (in abweichender Schreibweise auch: Hotel Elefant) ist ein Luxushotel in Weimar und Teil der Marke The Luxury Collection der Starwood Hotels & Resorts Worldwide.
Geschichte
Es wurde im Jahre 1696 als Wirtshaus am Marktplatz vom fürstlichen Mundschenk Christian Andreas Barrtig gegründet. Bald darauf wurde das Wirtshaus zur Poststation und als Quartier für Kaufleute und Reisende ausgebaut.
Der Gasthof zog Künstler verschiedenster Art an. Wer am Stadttor nach Wieland, Herder, Goethe fragte, wurde in den „Elephant“ geschickt. Denn hier tafelten die „großen Klassiker“, plauderten Schiller, später auch Liszt und Wagner. Von 1921 bis 1924 gingen Bauhauskünstler ein und aus.
Der Architekt Hermann Giesler errichtete es 1938 neu. Es galt zu seiner Zeit mit einem Autolift zum Parkhaus als eines der modernsten Hotels Europas. Motto für den Neubau war laut Giesler: „Keine Karawanserei und keine aufgeblasene Hotelarroganz, keine Effekthascherei - sondern eine zeitentsprechende Gestaltung, die der Tradition und der Würde des alten „Elephanten“ entspricht. Schlichtheit, verbunden mit solider Ausführung, auch in allen Details.“ Die Ausgestaltung mit großen Landschaftsbildern nahm der Weimarer Künstler Hugo Gugg vor.
Adolf Hitler ließ sich bei seinen Aufenthalten in Weimar von der Bevölkerung mit folgendem Vers auf den für ihn geschaffenen Balkon des Hotels „Elephant“ rufen: „Lieber Führer komm heraus aus dem Elefantenhaus“. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Hotel lange geschlossen. Es diente Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow als Sitz während der Besatzungszeit.
Thomas Mann verewigte das Haus in seinem Roman „Lotte in Weimar”, indem er Goethes Jugendliebe im Hotel übernachten ließ. Er war der erste, der sich nach der Wiedereröffnung 1955 im Gästebuch eintrug. Auch durch die Silvesternacht des Jahres 1914 erlangte das Hotel literarischen Ruhm, als sich dort das „Konzil der geistigen Krieger“, bestehend aus Martin Buber, Albert Ehrenstein, Walter Hasenclever, Heinrich Eduard Jacob, Rudolf Leonhard, Kurt Pinthus und Paul Zech um den Verleger Ernst Rowohlt versammelte.
Zu Zeiten der DDR war das Hotel Elephant ein Interhotel.
Im Hotel werden die schönsten Suiten mit Namen bekannter Persönlichkeiten wie Thomas Mann, Johann Daniel Falk und Alfred Ahner versehen. Die Udo Lindenberg-Suite, anlässlich seines Auftritts benannt wurde jetzt Lyonel Feininger gewidmet, der in den 1920er Jahren Bilder in Weimar und dem Umland malte. Die Lilli-Palmer-Suite des Hotels wurde zu Ehren der Schauspielerin benannt, die durch die Titelrolle in der Romanverfilmung von Thomas Manns „Lotte in Weimar“ eng mit dem Hotel Elephant verbunden ist. Zudem gibt es seit Oktober 2008 das „Thomas Thieme-Studierzimmer“, da Thieme sowohl zum 1974er Ensemble von „Lotte in Weimar“ gehörte als auch 2001 in besagtem Zimmer 314 an der Rolle des Faust in seiner Inszenierung von Goethes Tragödie arbeitete.
2003 legte der Künstler Cornel Wachter die Logos seines weltweiten Kunstprojektes „Have a nice round“ in 15 verschiedenen Sprachen über die Fassade des Hotels Elephant.
Die Gala zur alljährlichen Wahl der Zwiebelmarktkönigin in Weimar findet regelmäßig im Hotel mit prominenter Besetzung statt.
Literatur
- Heinrich Eduard Jacob: Elegie an Weimar. Wissen Sie noch Rowohlt?. In: Ernst und Hilda Rowohlt zur Hochzeit. „Das Tagebuch“, 1. Jg., Heft 1, Berlin, 1. April 1921 (privatdruck).
Weblinks
Commons: Hotel Elephant (Weimar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Das Hotel Elephant auf der offiziellen Webpräsenz der Starwood Hotels & Resorts
- Hotel Elephant. In: archINFORM.
- Kunstprojekt „Have a nice round“ von Cornel Wachter
50.97888888888911.330277777778Koordinaten: 50° 58′ 44″ N, 11° 19′ 49″ OKategorien:- Bauwerk in Weimar
- Hotel in Thüringen
- Neoklassizistisches Bauwerk in Thüringen
- Erbaut in den 1930er Jahren
- Literarischer Schauplatz
- Starwood Hotels & Resorts
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