- Hotz
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Hotz ist eine Bezeichnung, die im Mittelalter im Schwarzwald für einen einfachen Bauern verwendet wurde.
Heute ist Hotz ein Familienname und der Singular der Hotzen, der Bewohner des Hotzenwaldes.Etymologie und Geschichte
Gemäß etymologischen Wörterbüchern entstammt das Wort dem Rotwelsch und findet sich dort in den Formen Hautsch, Hotsch und Hotz. Gemeint war jeweils der typische Wald- und Köhlerbauer des südlichen Schwarzwaldes, der für die Benutzergruppen des Rotwelsch ein gewisses Ziel darstellte. Vgl. hierzu auch das Kinderbuch "Der Räuber Hotzenplotz". Eine begriffliche Verwandtschaft dürfte ebenso zum Hotzen bestehen, einem rauen Wolltuch.
Im oberen Kinzigtal wird im Jahre 1294 Conrat Hotze zu Hozzenhusen erwähnt. 1304 im Zuge eines Verkaufs an das Kloster Alpirsbach das gut zu Hotzenheuser das da buwet Conradt Hotz. Der ehemalige Weiler Hotzenhäuser an der Burg Schenkenzell an der Kinzig wird im Jahre 1315 mit Hozahusem und 1560 Hotzertheuser genannt.
1810 erwähnt Pfarrer Lukas Meyer, der in Gurtweil wirkte, die Bezeichnung Hotz in seiner inzwischen in Vergessenheit geratenen Geschichte der Salpeterer. Der Historiker Josef Merk verwendete ihn 1833 in seiner Schrift.
Namensträger
- Albertus Paulus Hermanus Hotz (1855–1930), holländischer Unternehmer und Fotograf
- Annemarie Huber-Hotz (* 1948), Schweizer Politikerin und Bundeskanzlerin
- Frits Bernard Hotz (F.B. Hotz, 1922–2000), niederländischer Schriftsteller und Jazzmusiker
- George Hotz (* 1989), amerikanischer Hacker
- Günter Hotz (* 1931), deutscher Informatikpionier
- Johann Konrad Hotz († 1799), bekannt geworden als Friedrich von Hotze, österreichischer General Schweizer Herkunft
- Kenny Hotz (* 1973), kanadischer Schauspieler, Fotograf, Drehbuchautor, Produzent und Komiker
- Theo Hotz (* 1928), Schweizer Architekt
- Sven Hotz (* 1929), Schweizer Unternehmer und Sportmäzen
- Walter Hotz (1912–1996), deutscher Kunsthistoriker und Pfarrer
Literatur
- Rudolf Metz: Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes. Moritz Schauenburg Verlag, Lahr/Schwarzwald 1980, ISBN 3-7946-0174-2
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