- Howard M. Temin
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Howard Martin Temin (* 10. Dezember 1934 in Philadelphia, Pennsylvania; † 9. Februar 1994 in Madison, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Biologe. Er wurde 1975 für seine Erkenntnisse im Bereich der Krebsforschung gemeinsam mit David Baltimore und Renato Dulbecco mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.
Lebenslauf
Nach Kindheit und Jugend in Philadelphia studierte Temin Biologie am California Institute of Technology („Caltech“) in Pasadena, Kalifornien. Dort wandte er sich der experimentellen Virologie zu und arbeitete im Labor von Renato Dulbecco, wo er auch seine Doktorarbeit über das Rous-Sarkom-Virus (Rous sarcoma virus, RSV) anfertigte. Das RSV wurde für ihn zum Modellsystem, mit dem er auch in den folgenden Jahren arbeitete. Nach eigenem Bekunden wurde er auch stark durch die Zusammenarbeit mit Harry Rubin und den Kontakt zu Max Delbrück beeinflusst. 1960 wurde er Assistant Professor am McArdle Laboratory for Cancer Research an der Universität von Wisconsin-Madison. 1964 formulierte er dort seine „Provirus-Hypothese“, die besagt, dass sich bestimmte RNA-Viren (Retroviren) ins menschliche Genom integrieren können und dort durch äußere Einflüsse (z.B. Strahlentherapie, krebserregende Substanzen o.a.) aktiviert werden und so zu Krebs führen können. Voraussetzung hierfür war die Umschreibung des viralen RNA-Genoms in DNA. Diese Hypothese verletzte die weitverbreitete Vorstellung, dass der Informationsfluss immer nur in der Richtung DNA → RNA → Protein verläuft.
Später entdeckte Temin parallel mit David Baltimore das Enzym, das diesen Umschreibungsprozess von RNA in DNA bewerkstelligen kann: die Reverse Transkriptase.
Für seine Leistungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, neben dem Nobelpreis auch den Pfizer Award in Enzyme Chemistry (1973) und den Albert Lasker Award for Basic Medical Research und einen Gairdner Foundation International Award (beide 1974).
Weblinks
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