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Leopold Hoys (* 13. November 1713 in Wien; † 12. März 1797 in Bamberg) war ein Uhrmacher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Leopold Hoys wurde als Sohn eines Kutschers geboren. Seine Lehre als Uhrmacher bei Christoph Prunner in Klagenfurt beendete er nach sechs Jahren mit allem Lob des Meisters. Er kam 1742 nach Bamberg, wo er 1745 zum Leiter der Zunft der Groß- und Kleinuhrmacher gewählt wurde. 1757 avancierte er zum Hof- und Domkapitelschen Uhrmacher und bezog seine Dienstwohnung in der Straße Hinterer Bach 6.
Für die Stadt Bamberg schuf er die Uhr zum Rathaus, diese stattete er, was bis dahin noch nicht bekannt war, mit einem Viertelstunden-Schlag aus.
Hoys war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe ging das einzige Kind, eine Tochter, hervor.
Er verstarb in Bamberg am 12. März 1797 und wurde im Friedhof der Oberen Pfarre bestattet. Sein erhaltenes Grabdenkmal an der Nordseite befindet sich nicht am Ort seines Begräbnisses.
Werke
Seine bis heute fortwirkender Bekanntheit beruht auf seinen Stutzuhren, welche mitunter auch mit kalendarischer Mechanik versehen sind. Unverwechselbar sind die charakteristischen Gehäuse. Auf ihn geht die Erfindung eines Doppelpendels zurück, das er oft in seine Uhren einbaute. Die Uhren signierte er mit Hoys,Bamberg. Nach der Eheschließung seiner Tochter mit dem in seiner Werkstatt tätigen Gesellen Georg Schmitt (* 1754 in Oberschwarzach; † 1830 in Bamberg) wurden die Uhren ab 1786 mit Hoys et Schmitt versehen.
Die Hoys'schen Uhren stellen heute eine gesuchte Ware im Antiquitätenhandel dar.
Grabmal
Das von einem unbekannten Meister geschaffene, jedoch dem Bildhauer Johann Bernhard Kamm zugeschriebene Grabmal für Leopold Hoys hat sich an der Nordseite der Obere Pfarre zu Bamberg erhalten. Das Grabmal selbst (Höhe 138 cm Breite 93 cm) besteht aus einer Platte, welche folgende Inschrift trägt:
„HIER RUHT / DIE ASCHE DES WEIL: / BBERG:/HOF: U: DOMKAPITL: / UHRMACHERS/LEOPOLD HOYS / DER DEN 13. NOV. 1713 ZU WIEN / GEBOHREN / DEN 12. MAERZ 1797 ZU BAMBERG / VERSTARB / DIES DENKMAL SETZEN / IHREM GELIEBTEN VATER / SEINE DANKBAREN KINDER“
Auf der Säule, welche die Inschriftplatte trägt, sitzt eine Weltkugel. Am „Äquator“ besitzt diese Kugel römische Zahlen in der Reihenfolge wie bei einer Sonnenuhr, eine Schlange windet sich empor. Seitlich steht die Figur der Prudentia mit Spiegel und geflügeltem Haupt, zu ihren Füßen eine Triangel. Unter dem Gesims, auf welchem Figur und Säule stehen, befindet sich mittig ein geflügelter Totenkopf; unter einem darunter drappierten Tuch befinden sich zwei gekreuzte Gelenkknochen.
Das Grabmal wurde mit Unterstützung Bamberger Uhrmacher 1993 letztmals renoviert. Durch diese Renovierung verschwanden die Überreste der früheren Bemalung in Gold und Weiß.
Nachkommen
Die 1743 geborene Tochter ehelichte den aus Oberschwarzach stammenden Uhrmacher Schmitt, der dann auch das schwiegerväterliche Geschäft übernahm. Seine Nachkommen konnten das Geschäft bis in das 20. Jahrhundert fortführen.
Literatur
- Paul Heyder: Die Uhrmacherkunst des Kurfürstbischöflichen und Domkapitelschen Uhrmachers Leopold Hoys aus Bamberg in Schriften der Freunde alter Uhren, 1975
- Jürgen Abeler: Meister der Uhrmacherkunst. Wuppertal 1977, Seite 294/295
- Hoyer/Maurice: Europaeische Pendeluhren. S. 267
Einzelnachweise
- Norbert Haas, Grabdenkmäler in und an der Kirche "Zu Unserer Lieben Frauen Pfarre" zu Bamberg [Grabmaltexte und biographische Notizen], Bamberg 1992
- Martina Schramm, Uhrensammler und Bamberger Uhrmachermeister kümmern sich um den Erhalt des Meistergrabmals in Frankenland 1994, Seite 113
- Die Kunstdenkmäler von Bayern, Stadt Bamberg, Bürgerliche Bergstadt, Band VI, Seite 281
Personendaten NAME Hoys, Leopold KURZBESCHREIBUNG Bamberger Uhrmacher GEBURTSDATUM 13. November 1713 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 12. März 1797 STERBEORT Bamberg
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