- Hubschraubertriebwerk
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Hubschraubertriebwerke dienen zum Antrieb von Hubschraubern und decken ein Leistungsspektrum von 40 kW (das Iwtschenko AI-4V im Kamow Ka-10) bis 8.270 kW (das Lotarew D-136 im Mil Mi-26) ab.
Die grundlegenden Bauweisen lassen sich unterscheiden in Kolbenmotoren, Blattspitzenantriebe und Gasturbinen.
Kolbenmotoren
Diese waren von den ersten Helikopter-Konstruktionen an bis in die 1950er und 1960er Jahre verbreitet, wobei später vor allem Sternmotoren zum Einsatz kamen. Heute findet man sie nur noch bei kleinen Hubschraubern, zum Beispiel dem Robinson R22 oder R44.
Blattspitzenantrieb
Hier wird die von einem zentralen Verdichter verdichtete Luft aus Düsen an den Blattspitzen zum Antrieb des Rotors genutzt. Das Getriebe kann dadurch entfallen, zumal auch kein Drehmoment-Ausgleich notwendig ist. Wegen des hohen Lärmpegels hat sich diese Bauweise jedoch nicht durchgesetzt.
Gasturbinen
Man spricht hier von Wellentriebwerken, da anders als bei Strahltriebwerken nicht der (erhitzte, beschleunigte) Luftstrom zum Vortrieb dient, sondern allein die Wellenleistung über ein Getriebe zum Auf- und Vortrieb eingesetzt wird. Der Hauptvorteil gegenüber Kolbenmotoren ist das geringere Leistungsgewicht, das bei Hubschraubern wichtiger ist als bei Starrflüglern, da beim Start stets das Gewicht des Motors senkrecht zu heben ist. Daneben kühlen Turbinen sich (auch im Schwebeflug) selbst, während bei Kolbenmotoren stets ein eigener Lüfter notwendig ist.
Gasturbinen haben sich erstmals im Zweiten Weltkrieg im Flugzeugbau als Propellerturbinen bewährt. Der erste Turbinen-Hubschrauber mit zufriedenstellenden Flugleistungen war der Aérospatiale SA-318 mit dem Turboméca Artouste IIC6-Triebwerk, der 1955 das erste Mal vom Boden abhob. 20 Jahre später flog der größte serienmäßige Hubschrauber der Welt, die Mil Mi-26, mit zwei Turbinen von je 8.270 kW vom Typ Iwtschenko Progress D-136.
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