- Hugh J. Schonfield
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Dr. Hugh J. Schonfield (* Mai 1901; † 24. Januar 1988) war ein britischer Bibelforscher, spezialisiert auf das Neue Testament und die frühe Entwicklung des Christentums. Er wurde in London geboren und absolvierte seine Ausbildung an der Universität Glasgow. Er war einer der Gründer der pazifistischen Organisation "Commonwealth of World Citizens". Eine Zeit lang war er Präsident der H.G. Wells Society.
Schonfield war Jude der sich selbst als Nazarener bezeichnete, was bedeutet, dass er, als Jude, daran glaubte, dass der Messias in der Person Jesus gekommen war, wie es in der jüdischen Hebräischen Bibel vorausgesagt wird. Er glaubte darüber hinaus, dass Jesus sich dessen bewusst war und selbst glaubte, dass er dazu geboren war, die Rolle des Jüdischen Messias zu erfüllen und er bewusst aufzuzeigen versuchte, dass sich die Prophezeiungen in seinem täglichen Leben (und Tod) erfüllen würden; dass Jesus nicht beabsichtigte, eine neue Religion zu gründen, sondern dass er beabsichtigte auf die Erfüllung Gottes' Vertrag mit dem jüdischen Volk hinzuwirken, wie es in der Hebräischen Bibel niedergeschrieben ist; dass die Christliche Religion ein Produkt der Anhänger Jesu war, besonders wie es den nicht-jüdischen Menschen vermittelt wurde, wodurch die Bindung zur ursprünglichen Absicht von Jesus verloren ging.
Schonfield untersuchte die Folgen dieser Entstellung anhand der Lebensgeschichte einiger seiner Anhänger und anhand jener, die diese aufkommende neue Religion für wenig ehrenvolle Absichten gebrauchten.
Diese Abspaltung von der ursprünglichen Botschaft trat über eine längeren Zeitraum auf in Zeiten großer Notlagen (Kriege, Verlust der nationalen Souveränität, Sklaverei, Verbannung aus Jerusalem und Palästina) und aus einer Reihe weiterer Gründe. Zu jenen, die die Botschaft entstellt haben sollen, gehört der Apostel Paulus, den Schonfield als geisteskrank bezeichnet, und ihm vorwarf zu glauben selbst der Messias zu sein. Schonfield glaubte, dass Jesus selbst nur gute Absichten hatte, sein Leben als Messias zu leben.
Schonfield ermutigte die Gläubigen von Jesus eine kritische Betrachtung dessen zu haben, was über ihn erzählt wird und sich zu bemühen, den historischen Jesus zu erkennen, wie er sich seiner Zeit und seinem Land anpasste und was die wahre Absicht seiner ursprünglichen Botschaft war: der Glaube an die Heiligen Schriften, ein vorbildliches Leben nach ihm zu leben, zum Zweck der Linderung von Not und der Abkehr von der unvollkommenen menschlichen Natur.
Schonfield schrieb kommerziell erfolgreiche Geschichtsbücher und Biographien ebenso wie Bücher zur Religion; er verfasste eine neue Übersetzung des Neuen Testamentes mit dem Titel "The Authentic New Testament" (Das wahre Neue Testament).
1965 veröffentlichte er das umstrittene "The Passover Plot" (Das Passahfest-Komplott), ein Buch, dessen These ist, dass die Kreuzigung Teil eines umfassenden und beabsichtigen Versuchs von Jesus war, die messianischen Erwartungen zu erfüllen, die in seiner Zeit verbreitet waren und das diese Absicht unerwarteterweise fehlschlug.
Schonfield ließ dem Passahfest-Komplott eine weiteres Buch 1968 folgen: "The Incredible Christians" dt. Ausgabe "Unerhört, diese Christen", das als "Schock" bezeichnet wurde aber weniger Einfluss hatte als das erste Buch.
Auf Schonfield geht die Deutung des Begriffes "Baphomet", ein umstrittenes mystisches Symbol des Templerordens, mit einer altjüdischen Verschlüsselungsmethode zurück. Seiner Meinung nach könnte dieses Wort durch die Anwendung des Atbash-Codes auf das griechische Wort "sophia" (Weisheit) entstanden sein.
Bücher (deutsche Ausgaben)
- Unerhört, diese Christen, 1969
- Planziel Golgatha, 1969
- Der lange Weg nach Golgatha, 1982
- Die Politik Gottes, 1975
- Die Essener, 1990
Weblinks
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