- Atbash
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Atbasch ist eine auf dem Hebräischen Alphabet beruhende Technik zur Verschlüsselung eines Textes. Der Name selbst ist das Schlüsselwort, welches die Vorgehensweise beschreibt: Es wird ermittelt welchen Abstand der zu verschlüsselnde Buchstabe vom Beginn des Alphabets entfernt ist. Er wird dann durch den Buchstaben, der den gleichen Abstand vom Ende des Alphabets hat, ersetzt. Wie der Name „Atbasch“ als Kurzwort angibt, wie also der erste Buchstabe (Aleph) durch den letzten (Taw), der zweite (Beth) durch zweitletzten (Schin) usw. ausgetauscht.
Atbasch gehört zu den einfachen monoalphabetischen Substitutions-Verfahren und ist ein Spezialfall der Verschiebechiffre, die auch als „revertierter Caesar“ bekannt ist. Eine Besonderheit ist, dass es ein involutorisches Verfahren ist, also Verschlüsselung und Entschlüsselung identisch sind. Somit genügt es, den Geheimtext ein zweites mal der Atbasch-Substitution zu unterwerfen, um ganz bequem wieder den ursprünglichen Klartext zurück zu erhalten.
Da das Atbasch ein festes Verfahren ist und keinerlei schlüsselabhängige Variationen zulässt, ist eine kryptographische Sicherheit praktisch nicht vorhanden.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht über den ATBaSCH
Zur Verdeutlichung sind die den Verschlüsselungscode benennenden Buchstaben FETT dargestellt.
A
Aleph
אB
Beth
בG
Gimel
גD
Daleth
דH
He
הWVFY
Waw
וZ
Zajin
זH
Chet
חT
Tet
טIJ
Jod
יK
Kaph
כ ךL
Lamed
לM
Mem
מ םN
Nun
נ ןX
Samech
סO
Ajin
עP
Pe
פ ףZ
Sade
צ ץQ
Koph
קR
Resch
רS
Sin
שT
Taw
תT
Taw
תSch
Sin
שR
Resch
רQ
Koph
קZ
Sade
צ ץP
Pe
פ ףO
Ajin
עX
Samech
סN
Nun
נ ןM
Mem
מ םL
Lamed
לK
Kaph
כ ךIJ
Jod
יT
Tet
טH
Chet
חZ
Zajin
זWVFY
Waw
וH
He
הD
Daleth
דG
Gimel
גB
Beth
בA
Aleph
אAus „Baphomet“ (בפומת) läßt sich auf diese Weise „Sophia“ (שופיא) bilden.
Weitere Verschlüsselungsmethoden
Eine ähnliche Verschlüsselungsmethode ist der ALBaM. In der folgenden Tabelle ist das Schema der Ersetzungen zu sehen. Dabei wird das aus 22 Buchstaben bestehende Alphabet in zwei Gruppen zu je 11 Buchstaben (א-כ und ל-ת) zerlegt, die einander zugeordnet werden.
Aleph
א
Beth
ב
Gimel
ג
Daleth
ד
He
ה
Waw
ו
Zajin
ז
Chet
ח
Tet
ט
Jod
י
Kaph
כ ך
Lamed
ל
Mem
מ ם
Nun
נ ן
Samech
ס
Ajin
ע
Pe
פ ף
Sade
צ ץ
Koph
ק
Resch
ר
Sin
ש
Taw
תIn der jüdischen Tradition
Atbasch, Albam und ähnliche Techniken dienten allerdings nicht primäer als kryptographische Techniken, sondern waren zunächst hermeneutische Annäherungen an die heilligen Texte (vgl. auch PaRDeS und GiNaT). Ausführlich mit diesen Verfahren unter dem Gesichtspunkt der Kryptographie befasste sich Schmuel Archevolti im 30. Kapitel seines Buches Arugat ha-Bosem [1], welches Johann Buxtorf der Jüngere ins Lateinische übersetzte und seiner Ausgabe des Kusari von Jehuda ha-Levi beigab (Ausgabe Basel 1660).
Literatur
- Georges Ifrah: Universalgeschichte der Zahlen, Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York 1986. ISBN 3-593-34192-1
- Martha Ida Frese: Zahlensymbolik in Ilias und Bibel. München 1984.
- Franz Dornseiff: Das Alphabet in Mystik und Magie. Leipzig 1925.
Anmerkungen
- ↑ Vgl. Yosef Ofer: Methods of encoding in Samuel de Archevolti’s "Arugat ha-Bosem". In: European Journal of Jewish Studies 2 (2008), 45-63.
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