- Hugues Duroy de Chaumareys
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Hugues Duroy de Chaumareys (* 1763; † 1841) war ein französischer Royalist und Mitglied der Marine. Er war der verantwortliche Kapitän für die Schiffskatastrophe der Méduse, eines der berühmt-berüchtigtsten Schiffsunglücke während der Segelschiffzeit.
Leben
Zu seinen Vorfahren auf mütterlicher Seite zählte Louis Guillouet, comte d'Orvilliers, einer der wichtigsten Admiräle unter Louis XVI. De Chaumareys absolvierte einen Teil seiner Ausbildung unter seinem älteren Verwandten und machte nicht zuletzt wegen seiner Beziehung zu ihm Karriere. Während seines letzten Einsatzes vor der französischen Revolution war er Kapitän eines Transportschiffes. Nach der französischen Revolution kommandierte der französische Adelige allerdings für lange Zeit kein Schiff. 1790 verließ er zunächst Frankreich und war mutmaßlich auch an dem Versuch einer royalistischen Invasion im Juni 1795 beteiligt. Diese scheiterte allerdings. Einer Exekution entging er durch geschicktes Lügen und wurde nur inhaftiert. Ihm gelang allerdings wenig später dank der Bretonin Sophie de Kerdu die Flucht nach England, wo er am 21. Februar 1796 mit dem Ordre Royal et Militaire de Saint-Louis ausgezeichnet wurde. De Chaumareys veröffentlichte einen weit publizierten Bericht über seine Heldentaten.
Nachdem die Bourbonen die Herrschaft zurückgewannen, wurde de Chaumareys wie vielen anderen Royalisten gedankt, indem sie unabhängig von ihrer Kompetenz mit anspruchsvollen Aufgaben bedacht wurde. Im Jahre 1816 beauftragte die Bourbonen-Regierung de Chaumareys damit, einen Schiffverband von Rochefort nach Saint Louis zu leiten. De Chaumareys befand sich ebenso an Bord der Fregatte Méduse, wie der zukünftige Gouverneur des Senegal, Julien-Desiré Schmaltz und dessen Familie. Zum Verband gehörte außerdem das Versorgungsschiff Loire, die Brigg Argus und die Korvette Echo. Auf Grund der Inkompetenz von de Chaumareys verlor die Medusa den Kontakt zu den anderen Schiffen des Verbandes und nach schwerwiegenden Navigationsfehlern durch den Kapitän lief die Fregatte auf eine Sandbank vor der westafrikanischen Küste. Da die Rettungsboote nicht ausreichten, blieb ein kleiner Teil der Besatzung auf der Fregatte zurück, die vom Auseinanderbrechen bedroht war, und für 157 der an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder wurde ein notdürftiges Floß gezimmert. Dies sollte von den fünf vorhandenen Rettungsbooten mit in Richtung der afrikanischen Küste gezogen werden. Bereits kurz nach der Evakuierung wurde jedoch die Verbindungsleine von den Rettungsbooten zum Floß gekappt. Das manövrierunfähige, nur unzureichend mit Wasser und Lebensmitteln ausgestattete Floß trieb hilflos mehrere Tage auf dem Meer. Dabei kam es unter anderem zu Kannibalismus. Von den 157 Personen auf dem Floß überlebten nur 15 die Tortur. De Chaumareys wurde nach seiner Rückkehr verhaftet und vor ein Militärgericht gestellt. Er erhielt mit nur drei Jahren Haft eine vergleichsweise milde Strafe. Als ein Kapitän, der sein Schiff verließ, obwohl sich darauf noch Besatzungsmitglieder und Passagiere befanden, wäre auch die Todesstrafe möglich gewesen.
Literatur
- Jonathan Miles: The wreck of the Medusa. Grove Press, New York 2007, ISBN 978-0-8021-4392-1.
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