- Hungerblümchen
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Frühlings-Hungerblümchen Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) Gattung: Hungerblümchen (Erophila) Art: Frühlings-Hungerblümchen Wissenschaftlicher Name Erophila verna (L.) DC. Das Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna) ist ein in Mitteleuropa meist verbreitet vorkommender Angehöriger der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Es blüht vorwiegend von März bis Mai.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 2 bis 15 cm. Der Stängel wächst meist aufrecht, ist unverzweigt, an der Basis behaart und im oberen Teil kahl. Die Laubblätter sind sämtlich grundständig und rosettig angeordnet und verkehrt-eiförmig bis lanzettlich geformt. Auf der Oberseite und am Rand besitzen sie verzweigte oder einfache Haare. Die Blüten sitzen in einer zuerst dichten, armblütigen, später locker werdenden Traube. Die Kelchblätter besitzen anfangs wenige, einfache Haare, später verkahlen sie zunehmend. Sie sind breit-eiförmig, grün, schmal weiß hautrandig und etwa 1,5 bis 2,5 mm lang. Die Kronblätter sind meist weiß, selten auch etwas rötlich gefärbt, etwa 2 bis 5 mm lang und zweispaltig. Die Fruchtstiele besitzen eine Länge von etwa 5 bis 25 mm. Die Schötchen sind breitelliptisch bis fast kreisrund, kahl, 3 bis 11 mm lang und stehen in der Regel aufrecht ab. Sie enthalten meist 15 bis 35, etwa 0,5 mm lange Samen. Das Frühlings-Hungerblümchen ist sehr formenreich und wird in der Regel morphologisch in drei Unterarten geteilt. Diese besitzen folgende Kennzeichen:
a) Erophila verna ssp. verna, auch als Schmalfrucht-Hungerblümchen bezeichnet
Die Laubblätter besitzen feine Gabel- und Sternhaare und meist keine einfachen Haare. Die Staubbeutel der längeren Staubblätter erreichen oder überragen die Narben. Die Schötchen sind stumpf oder spitz, am Grund gleichmäßig gerundet und etwa 2,5 bis 5 mal so lang wie breit.
b) Erophila verna ssp. spathulata, auch als Rundfrucht-Hungerblümchen bezeichnet
Die Laubblätter sind dicht mit kurzen, feinen Gabelhaaren bedeckt. Einfache Haare befinden sich als Wimpern ausgebildet am Blattgrund. Die Staubbeutel der längeren Staubblätter erreichen die Narbe nicht. Die Schötchen sind etwa 1,5 mal so lang wie breit bis fast rundlich geformt.
c) Erophila verna ssp. praecox, auch als Eifrucht-Hungerblümchen bezeichnet
Die Laubblätter besitzen derbe, einfache und wenige, feine Gabelhaare. Die Staubbeutel der längeren Staubblätter erreichen oder überragen die Narben. Die Schötchen sind stumpf oder spitz, gegen den Grund etwas verschmälert und etwa doppelt so lang wie breit.
Vorkommen
Standortansprüche
Das Frühlings-Hungerblümchen ist lichtliebend und wächst auf mageren, trockenen Standorten. Es bevorzugt sandige, kiesige, offene Bodenflächen an Wegrändern, in Kiesgruben, Steinbrüchen und auch in Äckern.
Allgemeine Verbreitung
Die allgemeine Art ist in ganz Europa und Asien verbreitet. Die Verbreitung der Unterarten ist noch ungenügend geklärt. Es scheint, als sei E. verna ssp. spathulata ebenso in Eurasien verbreitet, während E. verna ssp. praecox vom Mittelmeergebiet bis Innerasien und in Mitteleuropa vorkommt. Für Österreich werden folgende Verbreitungsangaben genannt: E. verna ssp. verna: häufig bis zerstreut. E. verna ssp spathulata: zerstreut bis selten. E. verna ssp. praecox: sehr selten und möglicherweise vom Aussterben bedroht. In der Schweiz wird die E. verna ssp. verna als verbreitet und die E. verna ssp. praecox als "nicht häufig" angegeben.
Verbreitung in Deutschland
Über die Verbreitung der einzelnen Unterarten ist nur Ungenaues bekannt. So scheint E. verna ssp. praecox selten vorzukommen, während die beiden anderen Unterarten mehr oder weniger verbreitet sind. Das Frühlings-Hungerblümchen fehlt aber gänzlich in großen Teilen Ost-Deutschlands und ist auch in Süddeutschland eher zerstreut zu finden.
Sonstiges
Bei dieser Art ist Selbstbestäubung vorherrschend. Die Keimdauer der Samen beträgt bei günstigen Bedingungen nur wenige Tage. Ansonsten können sie bei geeigneter Aufbewahrung noch mehrere Jahre keimfähig bleiben.
Unabhängig von der morphologischen Gliederung sind mehrere Unterarten auf Grund der cytologischen Verhältnisse zu trennen.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Weblinks
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